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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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der Wesen von einander, als auch, was wichtiger
ist, nicht allein das Leben des Individuums,
sondern auch Erfolg in Bezug auf das Hinter-
lassen von Nachkommenschaft einbegriffen
wird
. *)

Sehr häufig, besonders von Sozialisten, ist dieser Be-
griff nicht auf die Fortpflanzung erstreckt und also falsch
aufgefasst worden; es ist desshalb auch oft genug von
Naturwissenschaftlern bemerkt worden, dass er unglücklich
gewählt ist. Aber er hat sich einmal eingebürgert und
desshalb müssen wir ihn beibehalten. Wir müssen uns
eben denken, dass die Kinder gewissermassen zum Sein
der Eltern hinzugehören. Um es bei der grossen Wichtig-
keit des Gegenstandes noch einmal zu wiederholen: der
Kampf um's Dasein begreift in sich sowohl den Kampf
des Individuums um seine eigene Erhaltung, als den um
einen geeigneten Gatten und schliesslich den um das Auf-
bringen der erzeugten Kinder, die ja in der nächsten
Generation den gegen die vorige vermehrten oder ver-
minderten Antheil des elterlichen Blutes ausmachen. Ein
Unterliegen im Kampf ums Dasein tritt also ein, wenn
das Individuum vorher stirbt, ehe es zur Fortpflanzung
kommt, oder wenn es aus irgend einem Grunde keinen
Gatten findet, oder wenn die Verbindung mit dem Gatten
unfruchtbar bleibt, oder wenn von den erzeugten Kindern
bis zur vollendeten Brutpflege weniger erhalten bleiben, als
zum prozentualen Ersatz der Eltern nöthig sind. In diesem
Falle wäre natürlich auch der andere Gatte durch die Schädi-
gung seiner Fortpflanzung in gleichem Maasse unterlegen.
Eine Behauptung im Kampf um's Dasein findet statt, wenn
die Zahl der erhaltenen Kinder dem Antheil der Eltern an
der Art entspricht, ein Siegen über andere Theilnehmer,
wenn eine grössere Zahl Kinder erhalten bleiben.

*) Darwin. Entstehung der Arten. Uebersetzt von Carus. Stutt-
gart 1876 S. 84.

der Wesen von einander, als auch, was wichtiger
ist, nicht allein das Leben des Individuums,
sondern auch Erfolg in Bezug auf das Hinter-
lassen von Nachkommenschaft einbegriffen
wird
. *)

Sehr häufig, besonders von Sozialisten, ist dieser Be-
griff nicht auf die Fortpflanzung erstreckt und also falsch
aufgefasst worden; es ist desshalb auch oft genug von
Naturwissenschaftlern bemerkt worden, dass er unglücklich
gewählt ist. Aber er hat sich einmal eingebürgert und
desshalb müssen wir ihn beibehalten. Wir müssen uns
eben denken, dass die Kinder gewissermassen zum Sein
der Eltern hinzugehören. Um es bei der grossen Wichtig-
keit des Gegenstandes noch einmal zu wiederholen: der
Kampf um’s Dasein begreift in sich sowohl den Kampf
des Individuums um seine eigene Erhaltung, als den um
einen geeigneten Gatten und schliesslich den um das Auf-
bringen der erzeugten Kinder, die ja in der nächsten
Generation den gegen die vorige vermehrten oder ver-
minderten Antheil des elterlichen Blutes ausmachen. Ein
Unterliegen im Kampf ums Dasein tritt also ein, wenn
das Individuum vorher stirbt, ehe es zur Fortpflanzung
kommt, oder wenn es aus irgend einem Grunde keinen
Gatten findet, oder wenn die Verbindung mit dem Gatten
unfruchtbar bleibt, oder wenn von den erzeugten Kindern
bis zur vollendeten Brutpflege weniger erhalten bleiben, als
zum prozentualen Ersatz der Eltern nöthig sind. In diesem
Falle wäre natürlich auch der andere Gatte durch die Schädi-
gung seiner Fortpflanzung in gleichem Maasse unterlegen.
Eine Behauptung im Kampf um’s Dasein findet statt, wenn
die Zahl der erhaltenen Kinder dem Antheil der Eltern an
der Art entspricht, ein Siegen über andere Theilnehmer,
wenn eine grössere Zahl Kinder erhalten bleiben.

*) Darwin. Entstehung der Arten. Uebersetzt von Carus. Stutt-
gart 1876 S. 84.
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[18/0038] der Wesen von einander, als auch, was wichtiger ist, nicht allein das Leben des Individuums, sondern auch Erfolg in Bezug auf das Hinter- lassen von Nachkommenschaft einbegriffen wird. *) Sehr häufig, besonders von Sozialisten, ist dieser Be- griff nicht auf die Fortpflanzung erstreckt und also falsch aufgefasst worden; es ist desshalb auch oft genug von Naturwissenschaftlern bemerkt worden, dass er unglücklich gewählt ist. Aber er hat sich einmal eingebürgert und desshalb müssen wir ihn beibehalten. Wir müssen uns eben denken, dass die Kinder gewissermassen zum Sein der Eltern hinzugehören. Um es bei der grossen Wichtig- keit des Gegenstandes noch einmal zu wiederholen: der Kampf um’s Dasein begreift in sich sowohl den Kampf des Individuums um seine eigene Erhaltung, als den um einen geeigneten Gatten und schliesslich den um das Auf- bringen der erzeugten Kinder, die ja in der nächsten Generation den gegen die vorige vermehrten oder ver- minderten Antheil des elterlichen Blutes ausmachen. Ein Unterliegen im Kampf ums Dasein tritt also ein, wenn das Individuum vorher stirbt, ehe es zur Fortpflanzung kommt, oder wenn es aus irgend einem Grunde keinen Gatten findet, oder wenn die Verbindung mit dem Gatten unfruchtbar bleibt, oder wenn von den erzeugten Kindern bis zur vollendeten Brutpflege weniger erhalten bleiben, als zum prozentualen Ersatz der Eltern nöthig sind. In diesem Falle wäre natürlich auch der andere Gatte durch die Schädi- gung seiner Fortpflanzung in gleichem Maasse unterlegen. Eine Behauptung im Kampf um’s Dasein findet statt, wenn die Zahl der erhaltenen Kinder dem Antheil der Eltern an der Art entspricht, ein Siegen über andere Theilnehmer, wenn eine grössere Zahl Kinder erhalten bleiben. *) Darwin. Entstehung der Arten. Uebersetzt von Carus. Stutt- gart 1876 S. 84.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/38>, abgerufen am 24.11.2024.