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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Für die nächste Zukunft dürfen wir bedeutend niedri-
gere Werthe kaum erwarten, also bleibt vorläufig eine
Sterberate von 17 %0 das im Bereich der Möglichkeit Lie-
gende und die gleichhohe Geburtenrate das niedrigst er-
laupte Maass derselben, sobald diese Sterberate erreicht ist.

Die Sterblichkeit resultirt aus zwei entgegengesetzten
Factoren: der Constitutionskraft der Individuen und den
auf sie einwirkenden äusseren Schädlichkeiten. Ein Abfallen
der Sterblichkeit kann sowohl durch eine Verbesserung der
Constitution, als durch eine Verminderung der äusseren
Schädlichkeiten hervorgebracht werden, ja, es ist denkbar,
dass selbst bei sinkender Constitutionskraft die Sterberate ab-
nimmt, wenn nämlich die äusseren Schädlichkeiten noch
stärker abnehmen als die Constitutionskraft.

An und für sich kann man einer Sterberate natürlich
nicht ansehen, wie gross ihre beiden Componenten sind.
Wir sind dazu auf die Beobachtung einer Reihe von kör-
perlichen und geistigen Qualitäten der Individuen ange-
wiesen, die uns ohnehin später beschäftigen werden.

Wie es für die Geburtsrate ein rassenhygienisches
Minimum giebt, so für die Sterberate ein Maximum, über
das sie nicht steigen darf. Dieses Maximum ist durch die
höchstmögliche Geburtsrate gegeben. Als solche kann
nach der Beobachtung ca. 58 %0 gelten.*) In Europa steht
Russland mit 49 %0 an der Spitze. So hohe Sterberaten
dürften indessen kaum vorkommen, wenn man Zeiten starker
Epidemien und verheerender Kriege ausnimmt. Doch sind
Mortalitäten von 53 %0 beobachtet worden.**) Die höchste
Sterblichkeit in Europa hat Ungarn, nämlich 41 %0.

Am besten erscheint auf den ersten Blick eine sehr
beträchtliche Geburten- und sehr geringe Sterbeziffer. Die

*) Ratzel, Fr. Anthropogeographie. II. Theil. Stuttgart 1891
S. 165.
**) Ratzel, a. a. O. S. 165.

Für die nächste Zukunft dürfen wir bedeutend niedri-
gere Werthe kaum erwarten, also bleibt vorläufig eine
Sterberate von 17 ‰ das im Bereich der Möglichkeit Lie-
gende und die gleichhohe Geburtenrate das niedrigst er-
laupte Maass derselben, sobald diese Sterberate erreicht ist.

Die Sterblichkeit resultirt aus zwei entgegengesetzten
Factoren: der Constitutionskraft der Individuen und den
auf sie einwirkenden äusseren Schädlichkeiten. Ein Abfallen
der Sterblichkeit kann sowohl durch eine Verbesserung der
Constitution, als durch eine Verminderung der äusseren
Schädlichkeiten hervorgebracht werden, ja, es ist denkbar,
dass selbst bei sinkender Constitutionskraft die Sterberate ab-
nimmt, wenn nämlich die äusseren Schädlichkeiten noch
stärker abnehmen als die Constitutionskraft.

An und für sich kann man einer Sterberate natürlich
nicht ansehen, wie gross ihre beiden Componenten sind.
Wir sind dazu auf die Beobachtung einer Reihe von kör-
perlichen und geistigen Qualitäten der Individuen ange-
wiesen, die uns ohnehin später beschäftigen werden.

Wie es für die Geburtsrate ein rassenhygienisches
Minimum giebt, so für die Sterberate ein Maximum, über
das sie nicht steigen darf. Dieses Maximum ist durch die
höchstmögliche Geburtsrate gegeben. Als solche kann
nach der Beobachtung ca. 58 ‰ gelten.*) In Europa steht
Russland mit 49 ‰ an der Spitze. So hohe Sterberaten
dürften indessen kaum vorkommen, wenn man Zeiten starker
Epidemien und verheerender Kriege ausnimmt. Doch sind
Mortalitäten von 53 ‰ beobachtet worden.**) Die höchste
Sterblichkeit in Europa hat Ungarn, nämlich 41 ‰.

Am besten erscheint auf den ersten Blick eine sehr
beträchtliche Geburten- und sehr geringe Sterbeziffer. Die

*) Ratzel, Fr. Anthropogeographie. II. Theil. Stuttgart 1891
S. 165.
**) Ratzel, a. a. O. S. 165.
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[56/0076] Für die nächste Zukunft dürfen wir bedeutend niedri- gere Werthe kaum erwarten, also bleibt vorläufig eine Sterberate von 17 ‰ das im Bereich der Möglichkeit Lie- gende und die gleichhohe Geburtenrate das niedrigst er- laupte Maass derselben, sobald diese Sterberate erreicht ist. Die Sterblichkeit resultirt aus zwei entgegengesetzten Factoren: der Constitutionskraft der Individuen und den auf sie einwirkenden äusseren Schädlichkeiten. Ein Abfallen der Sterblichkeit kann sowohl durch eine Verbesserung der Constitution, als durch eine Verminderung der äusseren Schädlichkeiten hervorgebracht werden, ja, es ist denkbar, dass selbst bei sinkender Constitutionskraft die Sterberate ab- nimmt, wenn nämlich die äusseren Schädlichkeiten noch stärker abnehmen als die Constitutionskraft. An und für sich kann man einer Sterberate natürlich nicht ansehen, wie gross ihre beiden Componenten sind. Wir sind dazu auf die Beobachtung einer Reihe von kör- perlichen und geistigen Qualitäten der Individuen ange- wiesen, die uns ohnehin später beschäftigen werden. Wie es für die Geburtsrate ein rassenhygienisches Minimum giebt, so für die Sterberate ein Maximum, über das sie nicht steigen darf. Dieses Maximum ist durch die höchstmögliche Geburtsrate gegeben. Als solche kann nach der Beobachtung ca. 58 ‰ gelten. *) In Europa steht Russland mit 49 ‰ an der Spitze. So hohe Sterberaten dürften indessen kaum vorkommen, wenn man Zeiten starker Epidemien und verheerender Kriege ausnimmt. Doch sind Mortalitäten von 53 ‰ beobachtet worden. **) Die höchste Sterblichkeit in Europa hat Ungarn, nämlich 41 ‰. Am besten erscheint auf den ersten Blick eine sehr beträchtliche Geburten- und sehr geringe Sterbeziffer. Die *) Ratzel, Fr. Anthropogeographie. II. Theil. Stuttgart 1891 S. 165. **) Ratzel, a. a. O. S. 165.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/76>, abgerufen am 27.11.2024.