Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.
keine Antwort bring', so schlagt er mich zuerst todt und nachher prügelt er mich noch recht durch. Wenn ich nur an ein' Domestiken kommen könnt, um Etwas zu erfratscheln! Bertha (tritt vorsichtig ein.) Ps, Ps! Casperl. Aha, kommt schon Eine. Ps, Ps! Bertha. Sind Sie vielleicht Ritter Blaubarts Bote? Casperl (stets im affektirten Ton.) O ja, Madmoisell! Und Sie sind vielleicht Stubenmädl oder sonstiges dienendes Wösen bei Herrn von Geldbeutel! Bertha. Jch bin dessen Tochter Bertha. Casperl (mit Reverenzen.) Ha! so schoint das Schücksal mir die Hand zum Bunde sölbst entgögenzubieten! Bertha. Wie so? Sprechen Sie etwas leise, damit uns Niemand hört.
keine Antwort bring’, ſo ſchlagt er mich zuerſt todt und nachher prügelt er mich noch recht durch. Wenn ich nur an ein’ Domeſtiken kommen könnt, um Etwas zu erfratſcheln! Bertha (tritt vorſichtig ein.) Ps, Ps! Casperl. Aha, kommt ſchon Eine. Ps, Ps! Bertha. Sind Sie vielleicht Ritter Blaubarts Bote? Casperl (ſtets im affektirten Ton.) O ja, Madmoiſell! Und Sie ſind vielleicht Stubenmädl oder ſonſtiges dienendes Wöſen bei Herrn von Geldbeutel! Bertha. Jch bin deſſen Tochter Bertha. Casperl (mit Reverenzen.) Ha! ſo ſchoint das Schückſal mir die Hand zum Bunde ſölbſt entgögenzubieten! Bertha. Wie ſo? Sprechen Sie etwas leiſe, damit uns Niemand hört. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#CASPERL"> <p><pb facs="#f0163" n="157"/> keine Antwort bring’, ſo ſchlagt er mich zuerſt todt<lb/> und nachher prügelt er mich noch recht durch. Wenn<lb/> ich nur an ein’ Domeſtiken kommen könnt, um Etwas<lb/> zu erfratſcheln!</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker>Bertha</speaker> <stage>(tritt vorſichtig ein.)</stage><lb/> <p>Ps, Ps!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Aha, kommt ſchon Eine. Ps, Ps!</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#c">Bertha.</hi> </speaker><lb/> <p>Sind Sie vielleicht Ritter Blaubarts Bote?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ſtets im affektirten Ton.)</hi> </stage><lb/> <p>O ja, Madmoiſell! Und Sie ſind vielleicht<lb/> Stubenmädl oder ſonſtiges dienendes Wöſen bei Herrn<lb/> von Geldbeutel!</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#c">Bertha.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin deſſen Tochter Bertha.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker>Casperl</speaker> <stage>(mit Reverenzen.)</stage><lb/> <p>Ha! ſo ſchoint das Schückſal mir die Hand zum<lb/> Bunde ſölbſt entgögenzubieten!</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#c">Bertha.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie ſo? Sprechen Sie etwas leiſe, damit uns<lb/> Niemand hört.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0163]
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und nachher prügelt er mich noch recht durch. Wenn
ich nur an ein’ Domeſtiken kommen könnt, um Etwas
zu erfratſcheln!
Bertha (tritt vorſichtig ein.)
Ps, Ps!
Casperl.
Aha, kommt ſchon Eine. Ps, Ps!
Bertha.
Sind Sie vielleicht Ritter Blaubarts Bote?
Casperl
(ſtets im affektirten Ton.)
O ja, Madmoiſell! Und Sie ſind vielleicht
Stubenmädl oder ſonſtiges dienendes Wöſen bei Herrn
von Geldbeutel!
Bertha.
Jch bin deſſen Tochter Bertha.
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Ha! ſo ſchoint das Schückſal mir die Hand zum
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/163>, abgerufen am 16.02.2025. |