Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Purpur. Beschwichtige dein Mutterherz; bedenke, Daß unser Röslein schützt die Fee Sconea, Die Heil dem Kinde sprach, als es erwachte Zum Leben und den ersten Lichtstrahl schaute. (Herold tritt ein.) Herold. Verzeiht, o Herr! wenn Euch mein Eintritt stört Doch ihr befahlt ja, daß, man immer melde, Wenn sich der Königsburg ein Fremder naht. Purpur. Was gibt's? Herold. Ein Wand'rer harret vor dem Thor, Er bittet Einlaß sich, um euch zu huldigen. Es schmückt sein Haupt ein grüner Lorbeerkranz, An seiner Schulter hangt das Saitenspiel. Ein Sänger ist's, wie er sich selber nennt. Purpur. Willkommen sei er; solche Gäste lieb ich, Und Sang und Klang kömmt mir zur rechten Stunde. Herold. Auch folgt ein Diener ihm, ein droll'ger Kauz, Der dir als Schalksnarr gute Schwänke bringt. Purpur. Beſchwichtige dein Mutterherz; bedenke, Daß unſer Röslein ſchützt die Fee Sconea, Die Heil dem Kinde ſprach, als es erwachte Zum Leben und den erſten Lichtſtrahl ſchaute. (Herold tritt ein.) Herold. Verzeiht, o Herr! wenn Euch mein Eintritt ſtört Doch ihr befahlt ja, daß, man immer melde, Wenn ſich der Königsburg ein Fremder naht. Purpur. Was gibt’s? Herold. Ein Wand’rer harret vor dem Thor, Er bittet Einlaß ſich, um euch zu huldigen. Es ſchmückt ſein Haupt ein grüner Lorbeerkranz, An ſeiner Schulter hangt das Saitenſpiel. Ein Sänger iſt’s, wie er ſich ſelber nennt. Purpur. Willkommen ſei er; ſolche Gäſte lieb ich, Und Sang und Klang kömmt mir zur rechten Stunde. Herold. Auch folgt ein Diener ihm, ein droll’ger Kauz, Der dir als Schalksnarr gute Schwänke bringt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0227" n="221"/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Beſchwichtige dein Mutterherz; bedenke,<lb/> Daß unſer Röslein ſchützt die Fee Sconea,<lb/> Die Heil dem Kinde ſprach, als es erwachte<lb/> Zum Leben und den erſten Lichtſtrahl ſchaute.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Herold</hi> tritt ein.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#HERO"> <speaker> <hi rendition="#c">Herold.</hi> </speaker><lb/> <p>Verzeiht, o Herr! wenn Euch mein Eintritt ſtört<lb/> Doch ihr befahlt ja, daß, man immer melde,<lb/> Wenn ſich der Königsburg ein Fremder naht.</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Was gibt’s?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERO"> <speaker> <hi rendition="#c">Herold.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ein Wand’rer harret vor dem Thor,</hi><lb/> Er bittet Einlaß ſich, um euch zu huldigen.<lb/> Es ſchmückt ſein Haupt ein grüner Lorbeerkranz,<lb/> An ſeiner Schulter hangt das Saitenſpiel.<lb/> Ein Sänger iſt’s, wie er ſich ſelber nennt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Willkommen ſei er; ſolche Gäſte lieb ich,<lb/> Und Sang und Klang kömmt mir zur rechten Stunde.</p> </sp><lb/> <sp who="#HERO"> <speaker> <hi rendition="#c">Herold.</hi> </speaker><lb/> <p>Auch folgt ein Diener ihm, ein droll’ger Kauz,<lb/> Der dir als Schalksnarr gute Schwänke bringt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0227]
Purpur.
Beſchwichtige dein Mutterherz; bedenke,
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Die Heil dem Kinde ſprach, als es erwachte
Zum Leben und den erſten Lichtſtrahl ſchaute.
(Herold tritt ein.)
Herold.
Verzeiht, o Herr! wenn Euch mein Eintritt ſtört
Doch ihr befahlt ja, daß, man immer melde,
Wenn ſich der Königsburg ein Fremder naht.
Purpur.
Was gibt’s?
Herold.
Ein Wand’rer harret vor dem Thor,
Er bittet Einlaß ſich, um euch zu huldigen.
Es ſchmückt ſein Haupt ein grüner Lorbeerkranz,
An ſeiner Schulter hangt das Saitenſpiel.
Ein Sänger iſt’s, wie er ſich ſelber nennt.
Purpur.
Willkommen ſei er; ſolche Gäſte lieb ich,
Und Sang und Klang kömmt mir zur rechten Stunde.
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