Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Scohlint. Wir sind's, wir sind's, zu bringen unsre Gaben; Wir bieten euch das Beßte, was wir haben. Hermeline und Purpur. Weh uns, da sind die bösen Zauberfrau'n! Wiltrud. Wir reichen eurem Kind als Weihgeschenk Den Fluch, dem seinerzeit Erfüllung folgt. Scohlint. Daß Röslein sich an einer Spindel sticht, Wenn fünfzehn Mal der Mai sie hat begrüßt. Wiltrud. Und mit dem Stich fällt sie in tiefen Schlaf, Jhr selbst auch und was lebt im Königshaus. Scohlint. Ein Dornstrauch wird umwuchern den Pallast: "Dornröslein"sei fortan das Kind genannt! Wiltrud und Scohlint. Hört's König Purpur, Königin Hermelin: Den Fluch schenkt euch das Zauberschwesternpaar! (Ein Donnerschlag.) Der Vorhang fällt. Scohlint. Wir ſind’s, wir ſind’s, zu bringen unſre Gaben; Wir bieten euch das Beßte, was wir haben. Hermeline und Purpur. Weh uns, da ſind die böſen Zauberfrau’n! Wiltrud. Wir reichen eurem Kind als Weihgeſchenk Den Fluch, dem ſeinerzeit Erfüllung folgt. Scohlint. Daß Röslein ſich an einer Spindel ſticht, Wenn fünfzehn Mal der Mai ſie hat begrüßt. Wiltrud. Und mit dem Stich fällt ſie in tiefen Schlaf, Jhr ſelbſt auch und was lebt im Königshaus. Scohlint. Ein Dornſtrauch wird umwuchern den Pallaſt: „Dornröslein‟ſei fortan das Kind genannt! Wiltrud und Scohlint. Hört’s König Purpur, Königin Hermelin: Den Fluch ſchenkt euch das Zauberſchweſternpaar! (Ein Donnerſchlag.) Der Vorhang fällt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0239" n="233"/> <sp who="#SCOH"> <speaker> <hi rendition="#c">Scohlint.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir ſind’s, wir ſind’s, zu bringen unſre Gaben;<lb/> Wir bieten euch das Beßte, was wir haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#HER_PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Hermeline und Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Weh uns, da ſind die böſen Zauberfrau’n!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#c">Wiltrud.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir reichen eurem Kind als Weihgeſchenk<lb/> Den Fluch, dem ſeinerzeit Erfüllung folgt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCOH"> <speaker> <hi rendition="#c">Scohlint.</hi> </speaker><lb/> <p>Daß Röslein ſich an einer Spindel ſticht,<lb/> Wenn fünfzehn Mal der Mai ſie hat begrüßt.</p> </sp><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#c">Wiltrud.</hi> </speaker><lb/> <p>Und mit dem Stich fällt ſie in tiefen Schlaf,<lb/> Jhr ſelbſt auch und was lebt im Königshaus.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCOH"> <speaker> <hi rendition="#c">Scohlint.</hi> </speaker><lb/> <p>Ein Dornſtrauch wird umwuchern den Pallaſt:<lb/> „Dornröslein‟ſei fortan das Kind genannt!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIL_SCO"> <speaker> <hi rendition="#c">Wiltrud und Scohlint.</hi> </speaker><lb/> <p>Hört’s König Purpur, Königin Hermelin:<lb/> Den Fluch ſchenkt euch das Zauberſchweſternpaar!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Ein Donnerſchlag.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Der Vorhang fällt.</hi> </hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [233/0239]
Scohlint.
Wir ſind’s, wir ſind’s, zu bringen unſre Gaben;
Wir bieten euch das Beßte, was wir haben.
Hermeline und Purpur.
Weh uns, da ſind die böſen Zauberfrau’n!
Wiltrud.
Wir reichen eurem Kind als Weihgeſchenk
Den Fluch, dem ſeinerzeit Erfüllung folgt.
Scohlint.
Daß Röslein ſich an einer Spindel ſticht,
Wenn fünfzehn Mal der Mai ſie hat begrüßt.
Wiltrud.
Und mit dem Stich fällt ſie in tiefen Schlaf,
Jhr ſelbſt auch und was lebt im Königshaus.
Scohlint.
Ein Dornſtrauch wird umwuchern den Pallaſt:
„Dornröslein‟ſei fortan das Kind genannt!
Wiltrud und Scohlint.
Hört’s König Purpur, Königin Hermelin:
Den Fluch ſchenkt euch das Zauberſchweſternpaar!
(Ein Donnerſchlag.)
Der Vorhang fällt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |