Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.
Mich schickt halt der Prinz Rosenroth wegen der Prinzessin Lilienweiß! König. Wie? um meine Tochter handelt es sich? Casperl. Von einer Handelschaft ist keine Red. König. Warum kömmt Jhr Prinz nicht selbst zu mir? Casperl. Weil er kein g'scheid'n Aufzug hat, vor lauter Rumsuchen in der Welt um die Prinzessin Lilien- weiß zu finden. Ja Sie glauben's gar nit, wie's uns zwei miserabel geht. -- Wissen's was? Jetzt möcht i z'erst was z'essen und z'trinken, nachher sag' i mein Botschaft! König. O sprechen Sie, sprechen Sie zuvor! Vielleicht weiß Prinz Rosenroth etwas von meiner geliebten Tochter! Casperl. Nix weiß er, als daß die Prinzessin Lilienweiß in ein' Blumenstock verwandelt ist. König. Weh' mir! welche Nachricht!
Mich ſchickt halt der Prinz Roſenroth wegen der Prinzeſſin Lilienweiß! König. Wie? um meine Tochter handelt es ſich? Casperl. Von einer Handelſchaft iſt keine Red. König. Warum kömmt Jhr Prinz nicht ſelbſt zu mir? Casperl. Weil er kein g’ſcheid’n Aufzug hat, vor lauter Rumſuchen in der Welt um die Prinzeſſin Lilien- weiß zu finden. Ja Sie glauben’s gar nit, wie’s uns zwei miſerabel geht. — Wiſſen’s was? Jetzt möcht i z’erſt was z’eſſen und z’trinken, nachher ſag’ i mein Botſchaft! König. O ſprechen Sie, ſprechen Sie zuvor! Vielleicht weiß Prinz Roſenroth etwas von meiner geliebten Tochter! Casperl. Nix weiß er, als daß die Prinzeſſin Lilienweiß in ein’ Blumenſtock verwandelt iſt. König. Weh’ mir! welche Nachricht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASP"> <p><pb facs="#f0027" n="21"/> Mich ſchickt halt der Prinz Roſenroth wegen der<lb/> Prinzeſſin Lilienweiß!</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie? um meine Tochter handelt es ſich?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Von einer Handelſchaft iſt keine Red.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Warum kömmt Jhr Prinz nicht ſelbſt zu mir?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Weil er kein g’ſcheid’n Aufzug hat, vor lauter<lb/> Rumſuchen in der Welt um die Prinzeſſin Lilien-<lb/> weiß zu finden. Ja Sie glauben’s gar nit, wie’s<lb/> uns zwei miſerabel geht. — Wiſſen’s was? Jetzt<lb/> möcht i z’erſt was z’eſſen und z’trinken, nachher ſag’<lb/> i mein Botſchaft!</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>O ſprechen Sie, ſprechen Sie zuvor! Vielleicht<lb/> weiß Prinz Roſenroth etwas von meiner geliebten<lb/> Tochter!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Nix weiß er, als daß die Prinzeſſin Lilienweiß<lb/> in ein’ Blumenſtock verwandelt iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Weh’ mir! welche Nachricht!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0027]
Mich ſchickt halt der Prinz Roſenroth wegen der
Prinzeſſin Lilienweiß!
König.
Wie? um meine Tochter handelt es ſich?
Casperl.
Von einer Handelſchaft iſt keine Red.
König.
Warum kömmt Jhr Prinz nicht ſelbſt zu mir?
Casperl.
Weil er kein g’ſcheid’n Aufzug hat, vor lauter
Rumſuchen in der Welt um die Prinzeſſin Lilien-
weiß zu finden. Ja Sie glauben’s gar nit, wie’s
uns zwei miſerabel geht. — Wiſſen’s was? Jetzt
möcht i z’erſt was z’eſſen und z’trinken, nachher ſag’
i mein Botſchaft!
König.
O ſprechen Sie, ſprechen Sie zuvor! Vielleicht
weiß Prinz Roſenroth etwas von meiner geliebten
Tochter!
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Nix weiß er, als daß die Prinzeſſin Lilienweiß
in ein’ Blumenſtock verwandelt iſt.
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