Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Minnamunt. Du bist wohl der Diener in diesem Gasthofe. Christoph. So lange wohl, daß ich nicht mehr weiß wie oft das Jahr mittlerweile umgelaufen. Minnamunt. Also bist du schon lange in diesem Hause. Christoph. Wie gesagt und ich war sonst ein lustiger Bursch, allein die Zeit hat mich beim Schopf genommen und hat mich derb geschüttelt wie der Wind einen alten Baum. Minnamunt. Da weißt du vielleicht auch Etwas von dem verzauberten Königsschloß, das in dieser Gegend sein soll. Christoph. Allerdings auch. Es sind nur ein paar Stun- den hin, aber kein vernünftiger Mensch traut sich in die Nähe zu kommen, denn der Wald ringsum ist voll von Hexen und Teufeln! Minnamunt. Ha gerade recht für einen Ritter, der auf Aben- teuer ausgeht. Minnamunt. Du biſt wohl der Diener in dieſem Gaſthofe. Chriſtoph. So lange wohl, daß ich nicht mehr weiß wie oft das Jahr mittlerweile umgelaufen. Minnamunt. Alſo biſt du ſchon lange in dieſem Hauſe. Chriſtoph. Wie geſagt und ich war ſonſt ein luſtiger Burſch, allein die Zeit hat mich beim Schopf genommen und hat mich derb geſchüttelt wie der Wind einen alten Baum. Minnamunt. Da weißt du vielleicht auch Etwas von dem verzauberten Königsſchloß, das in dieſer Gegend ſein ſoll. Chriſtoph. Allerdings auch. Es ſind nur ein paar Stun- den hin, aber kein vernünftiger Menſch traut ſich in die Nähe zu kommen, denn der Wald ringsum iſt voll von Hexen und Teufeln! Minnamunt. Ha gerade recht für einen Ritter, der auf Aben- teuer ausgeht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0270" n="264"/> <sp who="#MIN"> <speaker> <hi rendition="#c">Minnamunt.</hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt wohl der Diener in dieſem Gaſthofe.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#c">Chriſtoph.</hi> </speaker><lb/> <p>So lange wohl, daß ich nicht mehr weiß wie<lb/> oft das Jahr mittlerweile umgelaufen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MIN"> <speaker> <hi rendition="#c">Minnamunt.</hi> </speaker><lb/> <p>Alſo biſt du ſchon lange in dieſem Hauſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#c">Chriſtoph.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie geſagt und ich war ſonſt ein luſtiger Burſch,<lb/> allein die Zeit hat mich beim Schopf genommen<lb/> und hat mich derb geſchüttelt wie der Wind einen<lb/> alten Baum.</p> </sp><lb/> <sp who="#MIN"> <speaker> <hi rendition="#c">Minnamunt.</hi> </speaker><lb/> <p>Da weißt du vielleicht auch Etwas von dem<lb/> verzauberten Königsſchloß, das in dieſer Gegend ſein<lb/> ſoll.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#c">Chriſtoph.</hi> </speaker><lb/> <p>Allerdings auch. Es ſind nur ein paar Stun-<lb/> den hin, aber kein vernünftiger Menſch traut ſich<lb/> in die Nähe zu kommen, denn der Wald ringsum<lb/> iſt voll von Hexen und Teufeln!</p> </sp><lb/> <sp who="#MIN"> <speaker> <hi rendition="#c">Minnamunt.</hi> </speaker><lb/> <p>Ha gerade recht für einen Ritter, der auf Aben-<lb/> teuer ausgeht.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [264/0270]
Minnamunt.
Du biſt wohl der Diener in dieſem Gaſthofe.
Chriſtoph.
So lange wohl, daß ich nicht mehr weiß wie
oft das Jahr mittlerweile umgelaufen.
Minnamunt.
Alſo biſt du ſchon lange in dieſem Hauſe.
Chriſtoph.
Wie geſagt und ich war ſonſt ein luſtiger Burſch,
allein die Zeit hat mich beim Schopf genommen
und hat mich derb geſchüttelt wie der Wind einen
alten Baum.
Minnamunt.
Da weißt du vielleicht auch Etwas von dem
verzauberten Königsſchloß, das in dieſer Gegend ſein
ſoll.
Chriſtoph.
Allerdings auch. Es ſind nur ein paar Stun-
den hin, aber kein vernünftiger Menſch traut ſich
in die Nähe zu kommen, denn der Wald ringsum
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