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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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Margaretha.
Mir ist's wohl lieber, ich bin ein Mädel; denn
Spinnrocken und Kindswart sind ein sanft Gewerb.
Gräfin.
Heut sind's gerade 3 Monate, daß mein Herr
auszog auf des Herzogs Aufgebot gegen den Mark-
grafen.
Margaretha.
Was aber die fürnehmen Herren immer zu
streiten haben? oft um ein Geringes.
Gräfin.
Dießmal gilt's wieder den Klosterzehend, und
ist's vom Markgrafen fürwahr ein muthwillig Ge-
bahren, denn der Zehent hat seit ältester Zeit dem
Herzog gebührt.
Margaretha.
Und der Herr Graf muß ihm helfen mit seinen
Reisigen.
Gräfin.
Jst's doch seine Schuldigkeit als dessen Lehens-
mann.
Margaretha.
Schuldigkeit hin oder her; ich blieb aber doch
lieber daheim bei Weib und Kind.


Margaretha.
Mir iſt’s wohl lieber, ich bin ein Mädel; denn
Spinnrocken und Kindswart ſind ein ſanft Gewerb.
Gräfin.
Heut ſind’s gerade 3 Monate, daß mein Herr
auszog auf des Herzogs Aufgebot gegen den Mark-
grafen.
Margaretha.
Was aber die fürnehmen Herren immer zu
ſtreiten haben? oft um ein Geringes.
Gräfin.
Dießmal gilt’s wieder den Kloſterzehend, und
iſt’s vom Markgrafen fürwahr ein muthwillig Ge-
bahren, denn der Zehent hat ſeit älteſter Zeit dem
Herzog gebührt.
Margaretha.
Und der Herr Graf muß ihm helfen mit ſeinen
Reiſigen.
Gräfin.
Jſt’s doch ſeine Schuldigkeit als deſſen Lehens-
mann.
Margaretha.
Schuldigkeit hin oder her; ich blieb aber doch
lieber daheim bei Weib und Kind.
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[72/0078] Margaretha. Mir iſt’s wohl lieber, ich bin ein Mädel; denn Spinnrocken und Kindswart ſind ein ſanft Gewerb. Gräfin. Heut ſind’s gerade 3 Monate, daß mein Herr auszog auf des Herzogs Aufgebot gegen den Mark- grafen. Margaretha. Was aber die fürnehmen Herren immer zu ſtreiten haben? oft um ein Geringes. Gräfin. Dießmal gilt’s wieder den Kloſterzehend, und iſt’s vom Markgrafen fürwahr ein muthwillig Ge- bahren, denn der Zehent hat ſeit älteſter Zeit dem Herzog gebührt. Margaretha. Und der Herr Graf muß ihm helfen mit ſeinen Reiſigen. Gräfin. Jſt’s doch ſeine Schuldigkeit als deſſen Lehens- mann. Margaretha. Schuldigkeit hin oder her; ich blieb aber doch lieber daheim bei Weib und Kind.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/78>, abgerufen am 21.11.2024.