Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Heinrich. Was weiß ich, armer Bub! Hätt' ich dich nicht, guter Schnaps, so wär ich wie ein wildes Thier? Schnaps. Ja darum und nur dir zu lieb bin ich auch da geblieben; wäre sonst längst schon fortgelaufen. Aber du dauerst mich. Heinrich. Jch danke dir's tausendmal! Ach, wenn ich nur fort könnt' aus dem Loch; aber sie bewachen mich wie einen Schatz. Schnaps. Wie? einen Schatz? was weißt du von Schätzen? Heinrich. Hab' ich sie denn nicht oft genug vom Schatz- graben reden hören? Ach guter Schnaps, laß mich fort, führ mich hinaus in's Freie, in den schönen, grünen Wald, den ich kaum ein paarmal geseh'n hab'. Wie singen draußen die Vögel so fein! Schnaps. Du weißt's, ich kann nicht, ich darf nicht! Sie trauen mir nicht. Wenn ich allein bei dir zu Haus Heinrich. Was weiß ich, armer Bub! Hätt’ ich dich nicht, guter Schnaps, ſo wär ich wie ein wildes Thier? Schnaps. Ja darum und nur dir zu lieb bin ich auch da geblieben; wäre ſonſt längſt ſchon fortgelaufen. Aber du dauerſt mich. Heinrich. Jch danke dir’s tauſendmal! Ach, wenn ich nur fort könnt’ aus dem Loch; aber ſie bewachen mich wie einen Schatz. Schnaps. Wie? einen Schatz? was weißt du von Schätzen? Heinrich. Hab’ ich ſie denn nicht oft genug vom Schatz- graben reden hören? Ach guter Schnaps, laß mich fort, führ mich hinaus in’s Freie, in den ſchönen, grünen Wald, den ich kaum ein paarmal geſeh’n hab’. Wie ſingen draußen die Vögel ſo fein! Schnaps. Du weißt’s, ich kann nicht, ich darf nicht! Sie trauen mir nicht. Wenn ich allein bei dir zu Haus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0095" n="89"/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c">Heinrich.</hi> </speaker><lb/> <p>Was weiß ich, armer Bub! Hätt’ ich dich<lb/> nicht, guter Schnaps, ſo wär ich wie ein wildes<lb/> Thier?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHNA"> <speaker> <hi rendition="#c">Schnaps.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja darum und nur dir zu lieb bin ich auch da<lb/> geblieben; wäre ſonſt längſt ſchon fortgelaufen.<lb/> Aber du dauerſt mich.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c">Heinrich.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch danke dir’s tauſendmal! Ach, wenn ich nur<lb/> fort könnt’ aus dem Loch; aber ſie bewachen mich<lb/> wie einen Schatz.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHNA"> <speaker> <hi rendition="#c">Schnaps.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie? einen Schatz? was weißt du von Schätzen?</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c">Heinrich.</hi> </speaker><lb/> <p>Hab’ ich ſie denn nicht oft genug vom Schatz-<lb/> graben reden hören? Ach guter Schnaps, laß mich<lb/> fort, führ mich hinaus in’s Freie, in den ſchönen,<lb/> grünen Wald, den ich kaum ein paarmal geſeh’n<lb/> hab’. Wie ſingen draußen die Vögel ſo fein!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHNA"> <speaker> <hi rendition="#c">Schnaps.</hi> </speaker><lb/> <p>Du weißt’s, ich kann nicht, ich darf nicht! Sie<lb/> trauen mir nicht. Wenn ich allein bei dir zu Haus<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0095]
Heinrich.
Was weiß ich, armer Bub! Hätt’ ich dich
nicht, guter Schnaps, ſo wär ich wie ein wildes
Thier?
Schnaps.
Ja darum und nur dir zu lieb bin ich auch da
geblieben; wäre ſonſt längſt ſchon fortgelaufen.
Aber du dauerſt mich.
Heinrich.
Jch danke dir’s tauſendmal! Ach, wenn ich nur
fort könnt’ aus dem Loch; aber ſie bewachen mich
wie einen Schatz.
Schnaps.
Wie? einen Schatz? was weißt du von Schätzen?
Heinrich.
Hab’ ich ſie denn nicht oft genug vom Schatz-
graben reden hören? Ach guter Schnaps, laß mich
fort, führ mich hinaus in’s Freie, in den ſchönen,
grünen Wald, den ich kaum ein paarmal geſeh’n
hab’. Wie ſingen draußen die Vögel ſo fein!
Schnaps.
Du weißt’s, ich kann nicht, ich darf nicht! Sie
trauen mir nicht. Wenn ich allein bei dir zu Haus
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