Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite
den Ritter Theobald aufzusuchen, welchem wir von
dessen Bruder aus Palästina Botschaft zu bringen
haben.
Rosalinde.
Das wird ihm lieb sein.
Dietrich.
Leider haben wir aber keine gute Kunde zu
vermelden; denn Ritter Friedrich von der Falken-
burg ist vor einem halben Jahre zu Jerusalem an
der Pest gestorben.
Rosalinde.
Das thut mir leid; er war ein so wackerer
Herr, wie sein Bruder Theobald. -- Nun geht
hinab, gute Männer. Jch habe meinem Knappen
befohlen, euch einen Jmbiß zu geben; dann könnt
ihr weiter wandern. Jn vier Stunden seid ihr auf
der Falkenburg.
Wolf.
Gott vergelt' euch die Milde, edle Frau; aber
wir hätten noch ein Anliegen. Wir sind der Ge-
gend hier unkundig und möchten doch noch vor
sinkender Nacht nach Falkenburg gelangen.
Dietrich.
Wolltet Jhr nicht so gnädig sein, uns den
Weg zeigen zu lassen?
den Ritter Theobald aufzuſuchen, welchem wir von
deſſen Bruder aus Paläſtina Botſchaft zu bringen
haben.
Roſalinde.
Das wird ihm lieb ſein.
Dietrich.
Leider haben wir aber keine gute Kunde zu
vermelden; denn Ritter Friedrich von der Falken-
burg iſt vor einem halben Jahre zu Jeruſalem an
der Peſt geſtorben.
Roſalinde.
Das thut mir leid; er war ein ſo wackerer
Herr, wie ſein Bruder Theobald. — Nun geht
hinab, gute Männer. Jch habe meinem Knappen
befohlen, euch einen Jmbiß zu geben; dann könnt
ihr weiter wandern. Jn vier Stunden ſeid ihr auf
der Falkenburg.
Wolf.
Gott vergelt’ euch die Milde, edle Frau; aber
wir hätten noch ein Anliegen. Wir ſind der Ge-
gend hier unkundig und möchten doch noch vor
ſinkender Nacht nach Falkenburg gelangen.
Dietrich.
Wolltet Jhr nicht ſo gnädig ſein, uns den
Weg zeigen zu laſſen?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#WOLF">
              <p><pb facs="#f0147" n="127"/>
den Ritter Theobald aufzu&#x017F;uchen, welchem wir von<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Bruder aus Palä&#x017F;tina Bot&#x017F;chaft zu bringen<lb/>
haben.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ROSAP">
              <speaker> <hi rendition="#c">Ro&#x017F;alinde.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Das wird ihm lieb &#x017F;ein.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DIET">
              <speaker> <hi rendition="#c">Dietrich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Leider haben wir aber keine gute Kunde zu<lb/>
vermelden; denn Ritter Friedrich von der Falken-<lb/>
burg i&#x017F;t vor einem halben Jahre zu Jeru&#x017F;alem an<lb/>
der Pe&#x017F;t ge&#x017F;torben.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ROSAP">
              <speaker> <hi rendition="#c">Ro&#x017F;alinde.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Das thut mir leid; er war ein &#x017F;o wackerer<lb/>
Herr, wie &#x017F;ein Bruder Theobald. &#x2014; Nun geht<lb/>
hinab, gute Männer. Jch habe meinem Knappen<lb/>
befohlen, euch einen Jmbiß zu geben; dann könnt<lb/>
ihr weiter wandern. Jn vier Stunden &#x017F;eid ihr auf<lb/>
der Falkenburg.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#WOLF">
              <speaker> <hi rendition="#c">Wolf.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Gott vergelt&#x2019; euch die Milde, edle Frau; aber<lb/>
wir hätten noch ein Anliegen. Wir &#x017F;ind der Ge-<lb/>
gend hier unkundig und möchten doch noch vor<lb/>
&#x017F;inkender Nacht nach Falkenburg gelangen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DIET">
              <speaker> <hi rendition="#c">Dietrich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Wolltet Jhr nicht &#x017F;o gnädig &#x017F;ein, uns den<lb/>
Weg zeigen zu la&#x017F;&#x017F;en?</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0147] den Ritter Theobald aufzuſuchen, welchem wir von deſſen Bruder aus Paläſtina Botſchaft zu bringen haben. Roſalinde. Das wird ihm lieb ſein. Dietrich. Leider haben wir aber keine gute Kunde zu vermelden; denn Ritter Friedrich von der Falken- burg iſt vor einem halben Jahre zu Jeruſalem an der Peſt geſtorben. Roſalinde. Das thut mir leid; er war ein ſo wackerer Herr, wie ſein Bruder Theobald. — Nun geht hinab, gute Männer. Jch habe meinem Knappen befohlen, euch einen Jmbiß zu geben; dann könnt ihr weiter wandern. Jn vier Stunden ſeid ihr auf der Falkenburg. Wolf. Gott vergelt’ euch die Milde, edle Frau; aber wir hätten noch ein Anliegen. Wir ſind der Ge- gend hier unkundig und möchten doch noch vor ſinkender Nacht nach Falkenburg gelangen. Dietrich. Wolltet Jhr nicht ſo gnädig ſein, uns den Weg zeigen zu laſſen?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/147
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/147>, abgerufen am 28.11.2024.