Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
dir die Verlegenheit und das unangenehme Gefühl meinerseits! Casperl. Das ist a schöne Gschicht; aber a bißl lang hat's dauert. Muzl. Nun scheint es, daß meine Strafzeit bald ab- gelaufen sein soll; denn ich bin hinlänglich gede- müthigt und diese Nacht ging mir wieder ein Licht auf. Auf einem Strahle des Mondscheins las ich die Worte: Katzengold wach auf, wach auf! Lies heut aus der Sterne Lauf: Hast den Stolz du überwunden, Wirst der Strafe du entbunden; Diene nur dem Casperl treu, Wirst vom Katzenpelz dann frei! über mich. Vielleicht kann dir meine Katzenschlau- heit nützlich sein. Casperl. Hast jetzt ausgredt? Muzl. Ja!
dir die Verlegenheit und das unangenehme Gefühl meinerſeits! Casperl. Das iſt a ſchöne Gſchicht; aber a bißl lang hat’s dauert. Muzl. Nun ſcheint es, daß meine Strafzeit bald ab- gelaufen ſein ſoll; denn ich bin hinlänglich gede- müthigt und dieſe Nacht ging mir wieder ein Licht auf. Auf einem Strahle des Mondſcheins las ich die Worte: Katzengold wach auf, wach auf! Lies heut aus der Sterne Lauf: Haſt den Stolz du überwunden, Wirſt der Strafe du entbunden; Diene nur dem Casperl treu, Wirſt vom Katzenpelz dann frei! über mich. Vielleicht kann dir meine Katzenſchlau- heit nützlich ſein. Casperl. Haſt jetzt ausgredt? Muzl. Ja! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#KATZENGOLD"> <p><pb facs="#f0198" n="178"/> dir die Verlegenheit und das unangenehme Gefühl<lb/> meinerſeits!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASM"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt a ſchöne Gſchicht; aber a bißl lang<lb/> hat’s dauert.</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker> <hi rendition="#c">Muzl.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun ſcheint es, daß meine Strafzeit bald ab-<lb/> gelaufen ſein ſoll; denn ich bin hinlänglich gede-<lb/> müthigt und dieſe Nacht ging mir wieder ein Licht<lb/> auf. Auf einem Strahle des Mondſcheins las ich<lb/> die Worte:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Katzengold wach auf, wach auf!</l><lb/> <l>Lies heut aus der Sterne Lauf:</l><lb/> <l>Haſt den Stolz du überwunden,</l><lb/> <l>Wirſt der Strafe du entbunden;</l><lb/> <l>Diene nur dem Casperl treu,</l><lb/> <l>Wirſt vom Katzenpelz dann frei!</l> </lg> </lg><lb/> <p>Und nun ſtehe ich dir zu Dienſten, verfüge<lb/> über mich. Vielleicht kann dir meine Katzenſchlau-<lb/> heit nützlich ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASM"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt jetzt ausgredt?</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker> <hi rendition="#c">Muzl.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0198]
dir die Verlegenheit und das unangenehme Gefühl
meinerſeits!
Casperl.
Das iſt a ſchöne Gſchicht; aber a bißl lang
hat’s dauert.
Muzl.
Nun ſcheint es, daß meine Strafzeit bald ab-
gelaufen ſein ſoll; denn ich bin hinlänglich gede-
müthigt und dieſe Nacht ging mir wieder ein Licht
auf. Auf einem Strahle des Mondſcheins las ich
die Worte:
Katzengold wach auf, wach auf!
Lies heut aus der Sterne Lauf:
Haſt den Stolz du überwunden,
Wirſt der Strafe du entbunden;
Diene nur dem Casperl treu,
Wirſt vom Katzenpelz dann frei!
Und nun ſtehe ich dir zu Dienſten, verfüge
über mich. Vielleicht kann dir meine Katzenſchlau-
heit nützlich ſein.
Casperl.
Haſt jetzt ausgredt?
Muzl.
Ja!
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