Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.III. Aufzug. Dunkles Gemach, spärlich von einer Lampe er- hellt. Zaubergeräthschaften. Am Fenster ein Fernrohr, vor welchem Moschopulos steht und beobachtet. Moschopulos. Schon halb vergangen ist die Nacht, die Sterne Verdunkeln vor des fernen Tages Grau'n. Wie ist mir? mächtiger Rhabun! ich zittre; Ein unbekanntes Bangen will ergreifen Mich, einem Weibe gleich? -- Was soll's? wohin Entflieht mein leuchtender Planet? -- Das Zeichen Des Schützen, den Mobed umdunkelt sah, Wie er in seinem Fluche mir verkündet -- Fürwahr, ich selber seh's in düstrem Schein. Moschopulos! pfui, schäme dich des Zweifels Am eig'nen Jch. Mit einmal sollt'st du sinken? Du solltest untergehen im Glanz des Lebens? Und doch! -- es lügt der Hölle Macht! Ergeben Hab ich dem Bösen mich! -- -- Rhabun, Rhabun! III. Aufzug. Dunkles Gemach, ſpärlich von einer Lampe er- hellt. Zaubergeräthſchaften. Am Fenſter ein Fernrohr, vor welchem Moſchopulos ſteht und beobachtet. Moſchopulos. Schon halb vergangen iſt die Nacht, die Sterne Verdunkeln vor des fernen Tages Grau’n. Wie iſt mir? mächtiger Rhabun! ich zittre; Ein unbekanntes Bangen will ergreifen Mich, einem Weibe gleich? — Was ſoll’s? wohin Entflieht mein leuchtender Planet? — Das Zeichen Des Schützen, den Mobed umdunkelt ſah, Wie er in ſeinem Fluche mir verkündet — Fürwahr, ich ſelber ſeh’s in düſtrem Schein. Moſchopulos! pfui, ſchäme dich des Zweifels Am eig’nen Jch. Mit einmal ſollt’ſt du ſinken? Du ſollteſt untergehen im Glanz des Lebens? Und doch! — es lügt der Hölle Macht! Ergeben Hab ich dem Böſen mich! — — Rhabun, Rhabun! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0288"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Dunkles Gemach, ſpärlich von einer Lampe er-<lb/> hellt. Zaubergeräthſchaften. Am Fenſter ein<lb/> Fernrohr, vor welchem Moſchopulos ſteht<lb/> und beobachtet.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#MOSCH"> <speaker> <hi rendition="#c">Moſchopulos.</hi> </speaker><lb/> <p>Schon halb vergangen iſt die Nacht, die Sterne<lb/> Verdunkeln vor des fernen Tages Grau’n.<lb/> Wie iſt mir? mächtiger Rhabun! ich zittre;<lb/> Ein unbekanntes Bangen will ergreifen<lb/> Mich, einem Weibe gleich? — Was ſoll’s? wohin<lb/> Entflieht mein leuchtender Planet? — Das Zeichen<lb/> Des Schützen, den Mobed umdunkelt ſah,<lb/> Wie er in ſeinem Fluche mir verkündet —<lb/> Fürwahr, ich ſelber ſeh’s in düſtrem Schein.<lb/> Moſchopulos! pfui, ſchäme dich des Zweifels<lb/> Am eig’nen Jch. Mit einmal ſollt’ſt du ſinken?<lb/> Du ſollteſt untergehen im Glanz des Lebens?<lb/> Und doch! — es lügt der Hölle Macht! Ergeben<lb/> Hab ich dem Böſen mich! — —</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Rhabun, Rhabun!</hi> </p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0288]
III. Aufzug.
Dunkles Gemach, ſpärlich von einer Lampe er-
hellt. Zaubergeräthſchaften. Am Fenſter ein
Fernrohr, vor welchem Moſchopulos ſteht
und beobachtet.
Moſchopulos.
Schon halb vergangen iſt die Nacht, die Sterne
Verdunkeln vor des fernen Tages Grau’n.
Wie iſt mir? mächtiger Rhabun! ich zittre;
Ein unbekanntes Bangen will ergreifen
Mich, einem Weibe gleich? — Was ſoll’s? wohin
Entflieht mein leuchtender Planet? — Das Zeichen
Des Schützen, den Mobed umdunkelt ſah,
Wie er in ſeinem Fluche mir verkündet —
Fürwahr, ich ſelber ſeh’s in düſtrem Schein.
Moſchopulos! pfui, ſchäme dich des Zweifels
Am eig’nen Jch. Mit einmal ſollt’ſt du ſinken?
Du ſollteſt untergehen im Glanz des Lebens?
Und doch! — es lügt der Hölle Macht! Ergeben
Hab ich dem Böſen mich! — —
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