Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
Mutter, so weiß ich, daß es wahr ist! -- Jetzt er- laube mir, daß ich mich mit meinem Freund Casperl in die Schlafstube setze und mit ihm die schönen Bilder anschaue. Frau Werner. Herzlich gern! thue das, lieber Ludwig, und danke aber noch zuvor dem gütigen Jesuskind, das dich so beglückt hat. (Ludwig ab.) Frau Werner (allein.) Jn der That, der Vorfall ist mir ein unerklär- liches Räthsel. Jch wüßte den Schlüssel zu dessen Lösung wahrlich nicht zu suchen. (Es schellt draußen.) Nun -- aber heute geht's lebendig her an meiner Schelle draußen. (Sie geht hinaus.) Frau Werner. Walter. Walter. Entschuldigen Sie, Frau Werner, daß ich Sie schon in früher Morgenstunde belästige. Frau Werner. Es ist mir durchaus keine Störung, ich bitte, mir den Zweck ihres Besuches zu sagen. Wen habe ich das Vergnügen bei mir zu sehen? Walter. Der Name Walter wird Jhnen vielleicht nicht unbekannt sein.
Mutter, ſo weiß ich, daß es wahr iſt! — Jetzt er- laube mir, daß ich mich mit meinem Freund Casperl in die Schlafſtube ſetze und mit ihm die ſchönen Bilder anſchaue. Frau Werner. Herzlich gern! thue das, lieber Ludwig, und danke aber noch zuvor dem gütigen Jeſuskind, das dich ſo beglückt hat. (Ludwig ab.) Frau Werner (allein.) Jn der That, der Vorfall iſt mir ein unerklär- liches Räthſel. Jch wüßte den Schlüſſel zu deſſen Löſung wahrlich nicht zu ſuchen. (Es ſchellt draußen.) Nun — aber heute geht’s lebendig her an meiner Schelle draußen. (Sie geht hinaus.) Frau Werner. Walter. Walter. Entſchuldigen Sie, Frau Werner, daß ich Sie ſchon in früher Morgenſtunde beläſtige. Frau Werner. Es iſt mir durchaus keine Störung, ich bitte, mir den Zweck ihres Beſuches zu ſagen. Wen habe ich das Vergnügen bei mir zu ſehen? Walter. Der Name Walter wird Jhnen vielleicht nicht unbekannt ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#LUD"> <p><pb facs="#f0096" n="76"/> Mutter, ſo weiß ich, daß es wahr iſt! — Jetzt er-<lb/> laube mir, daß ich mich mit meinem Freund Casperl<lb/> in die Schlafſtube ſetze und mit ihm die ſchönen<lb/> Bilder anſchaue.</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Herzlich gern! thue das, lieber Ludwig, und<lb/> danke aber noch zuvor dem gütigen Jeſuskind,<lb/> das dich ſo beglückt hat.</p> <stage>(Ludwig ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker>Frau Werner</speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Jn der That, der Vorfall iſt mir ein unerklär-<lb/> liches Räthſel. Jch wüßte den Schlüſſel zu deſſen<lb/> Löſung wahrlich nicht zu ſuchen.</p> <stage>(Es ſchellt draußen.)</stage><lb/> <p>Nun — aber heute geht’s lebendig her an meiner<lb/> Schelle draußen.</p> <stage> <hi rendition="#et">(Sie geht hinaus.)</hi> </stage> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Frau Werner. Walter.</hi> </stage><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#c">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Entſchuldigen Sie, Frau Werner, daß ich Sie<lb/> ſchon in früher Morgenſtunde beläſtige.</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt mir durchaus keine Störung, ich bitte,<lb/> mir den Zweck ihres Beſuches zu ſagen. Wen<lb/> habe ich das Vergnügen bei mir zu ſehen?</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#c">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Der Name Walter wird Jhnen vielleicht nicht<lb/> unbekannt ſein.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0096]
Mutter, ſo weiß ich, daß es wahr iſt! — Jetzt er-
laube mir, daß ich mich mit meinem Freund Casperl
in die Schlafſtube ſetze und mit ihm die ſchönen
Bilder anſchaue.
Frau Werner.
Herzlich gern! thue das, lieber Ludwig, und
danke aber noch zuvor dem gütigen Jeſuskind,
das dich ſo beglückt hat. (Ludwig ab.)
Frau Werner (allein.)
Jn der That, der Vorfall iſt mir ein unerklär-
liches Räthſel. Jch wüßte den Schlüſſel zu deſſen
Löſung wahrlich nicht zu ſuchen. (Es ſchellt draußen.)
Nun — aber heute geht’s lebendig her an meiner
Schelle draußen. (Sie geht hinaus.)
Frau Werner. Walter.
Walter.
Entſchuldigen Sie, Frau Werner, daß ich Sie
ſchon in früher Morgenſtunde beläſtige.
Frau Werner.
Es iſt mir durchaus keine Störung, ich bitte,
mir den Zweck ihres Beſuches zu ſagen. Wen
habe ich das Vergnügen bei mir zu ſehen?
Walter.
Der Name Walter wird Jhnen vielleicht nicht
unbekannt ſein.
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