Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.Verwandlung. Haidegegend. Ein Hügel, auf welchem ein Galgen steht, an welchem ein Gehängter bau- melt. Raben fliegen herum. Nacht. Der Vollmond am Himmel. (Ein Geisterchor schwebt um den Hügel hin und her.) Geisterchor. Kommt, Geister in den Lüften, (Sie schweben fort oder versinken.)Jhr Gesellen aus den Grüften, Tanzt den Reigen im Mondenschein Um des Hochgerichtes Stein. Mitternacht hat's schon geschlagen, Zeit ist's bis zum Morgentagen, Daß wir uns der Nachtluft freu'n, Tanzen unsern lustigen Reigen. Seht dort an dem Galgen hangen Einen, den wir auch verlangen; Er gehört zu unsrer Schaar, Lustig, lustig, Paar an Paar! Ritter Wenzel und zwei Knappen, die den Kasperl im Sack tragen. Wenzel. Wir sind zur Stelle. Husch, ist's kalt! Und dort baumelt einer im Nachtwind. Da, Bursche, legt den Verwandlung. Haidegegend. Ein Hügel, auf welchem ein Galgen ſteht, an welchem ein Gehängter bau- melt. Raben fliegen herum. Nacht. Der Vollmond am Himmel. (Ein Geiſterchor ſchwebt um den Hügel hin und her.) Geiſterchor. Kommt, Geiſter in den Lüften, (Sie ſchweben fort oder verſinken.)Jhr Geſellen aus den Grüften, Tanzt den Reigen im Mondenſchein Um des Hochgerichtes Stein. Mitternacht hat’s ſchon geſchlagen, Zeit iſt’s bis zum Morgentagen, Daß wir uns der Nachtluft freu’n, Tanzen unſern luſtigen Reigen. Seht dort an dem Galgen hangen Einen, den wir auch verlangen; Er gehört zu unſrer Schaar, Luſtig, luſtig, Paar an Paar! Ritter Wenzel und zwei Knappen, die den Kasperl im Sack tragen. Wenzel. Wir ſind zur Stelle. Huſch, iſt’s kalt! Und dort baumelt einer im Nachtwind. Da, Burſche, legt den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0177" n="173"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Haidegegend. Ein Hügel, auf welchem ein<lb/> Galgen ſteht, an welchem ein Gehängter bau-<lb/> melt. Raben fliegen herum.<lb/> Nacht. Der Vollmond am Himmel.</hi><lb/> (Ein Geiſterchor ſchwebt um den Hügel hin und her.)</hi> </stage><lb/> <sp who="#GEI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Geiſterchor.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Kommt, Geiſter in den Lüften,</l><lb/> <l>Jhr Geſellen aus den Grüften,</l><lb/> <l>Tanzt den Reigen im Mondenſchein</l><lb/> <l>Um des Hochgerichtes Stein.</l><lb/> <l>Mitternacht hat’s ſchon geſchlagen,</l><lb/> <l>Zeit iſt’s bis zum Morgentagen,</l><lb/> <l>Daß wir uns der Nachtluft freu’n,</l><lb/> <l>Tanzen unſern luſtigen Reigen.</l><lb/> <l>Seht dort an dem Galgen hangen</l><lb/> <l>Einen, den wir auch verlangen;</l><lb/> <l>Er gehört zu unſrer Schaar,</l><lb/> <l>Luſtig, luſtig, Paar an Paar!</l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Sie ſchweben fort oder verſinken.)<lb/> Ritter <hi rendition="#g">Wenzel</hi> und <hi rendition="#g">zwei Knappen,</hi> die den <hi rendition="#g">Kasperl</hi> im Sack tragen.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#WEN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wenzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wir ſind zur Stelle. Huſch, iſt’s kalt! Und dort<lb/> baumelt einer im Nachtwind. Da, Burſche, legt den<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0177]
Verwandlung.
Haidegegend. Ein Hügel, auf welchem ein
Galgen ſteht, an welchem ein Gehängter bau-
melt. Raben fliegen herum.
Nacht. Der Vollmond am Himmel.
(Ein Geiſterchor ſchwebt um den Hügel hin und her.)
Geiſterchor.
Kommt, Geiſter in den Lüften,
Jhr Geſellen aus den Grüften,
Tanzt den Reigen im Mondenſchein
Um des Hochgerichtes Stein.
Mitternacht hat’s ſchon geſchlagen,
Zeit iſt’s bis zum Morgentagen,
Daß wir uns der Nachtluft freu’n,
Tanzen unſern luſtigen Reigen.
Seht dort an dem Galgen hangen
Einen, den wir auch verlangen;
Er gehört zu unſrer Schaar,
Luſtig, luſtig, Paar an Paar!
(Sie ſchweben fort oder verſinken.)
Ritter Wenzel und zwei Knappen, die den Kasperl im Sack tragen.
Wenzel.
Wir ſind zur Stelle. Huſch, iſt’s kalt! Und dort
baumelt einer im Nachtwind. Da, Burſche, legt den
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