Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
gesagt haben. -- Vortrefflich, wenn die Kinder auch mager sind, so können sie durch gute Behandlung und zweckmässige Fütterung ganz geeignet werden, meinem Appetit als normale Speise zu dienen. (sanft.) Führen Sie mich zu den lieben Kleinen, Kathrine. Jch will sie in Augenschein nehmen. Aber sprechen Sie ihnen nicht von meinen Absichten. Vor der Hand sollen sie gut genährt werden und ich will ihnen Unterricht in den Elementargegenständen er- theilen. Kommen Sie! Katharine (für sich.) Noch ist nicht Alles verloren. (beide ab ins Haus.) (Mittlerweile ist es dunkel geworden. Kasperl tritt ein.) Kasperl. Von einem Ort zum Andern Muß der Schneider wandern -- heißt's in meim Handwerksgesellenbüchl. Das ist aber miserabel. Jn dem Holzhauerhäusl hab ich nix kriegt als Grob- heiten, wie der Kerl nach Haus kommen ist. "Was? hat er g'sagt -- Handwerksburschen auch &q;noch! und wir hab'n selber nix z' fressen. Naus &q;da, hat er g'sagt, oder ich zeig ihm den Weg, &q;elendiger Schneidergsell!" Diese unzarten Ver- 2
geſagt haben. — Vortrefflich, wenn die Kinder auch mager ſind, ſo können ſie durch gute Behandlung und zweckmäſſige Fütterung ganz geeignet werden, meinem Appetit als normale Speiſe zu dienen. (ſanft.) Führen Sie mich zu den lieben Kleinen, Kathrine. Jch will ſie in Augenſchein nehmen. Aber ſprechen Sie ihnen nicht von meinen Abſichten. Vor der Hand ſollen ſie gut genährt werden und ich will ihnen Unterricht in den Elementargegenſtänden er- theilen. Kommen Sie! Katharine (für ſich.) Noch iſt nicht Alles verloren. (beide ab ins Haus.) (Mittlerweile iſt es dunkel geworden. Kasperl tritt ein.) Kasperl. Von einem Ort zum Andern Muß der Schneider wandern — heißt’s in meim Handwerksgeſellenbüchl. Das iſt aber miſerabel. Jn dem Holzhauerhäusl hab ich nix kriegt als Grob- heiten, wie der Kerl nach Haus kommen iſt. „Was? hat er g’ſagt — Handwerksburſchen auch &q;noch! und wir hab’n ſelber nix z’ freſſen. Naus &q;da, hat er g’ſagt, oder ich zeig ihm den Weg, &q;elendiger Schneidergſell!‟ Dieſe unzarten Ver- 2
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geſagt haben. — Vortrefflich, wenn die Kinder auch
mager ſind, ſo können ſie durch gute Behandlung
und zweckmäſſige Fütterung ganz geeignet werden,
meinem Appetit als normale Speiſe zu dienen. (ſanft.)
Führen Sie mich zu den lieben Kleinen, Kathrine.
Jch will ſie in Augenſchein nehmen. Aber ſprechen
Sie ihnen nicht von meinen Abſichten. Vor der
Hand ſollen ſie gut genährt werden und ich will
ihnen Unterricht in den Elementargegenſtänden er-
theilen. Kommen Sie!
Katharine (für ſich.)
Noch iſt nicht Alles verloren.
(beide ab ins Haus.)
(Mittlerweile iſt es dunkel geworden. Kasperl tritt ein.)
Kasperl.
Von einem Ort zum Andern
Muß der Schneider wandern — heißt’s in
meim Handwerksgeſellenbüchl. Das iſt aber miſerabel.
Jn dem Holzhauerhäusl hab ich nix kriegt als Grob-
heiten, wie der Kerl nach Haus kommen iſt.
„Was? hat er g’ſagt — Handwerksburſchen auch
&q;noch! und wir hab’n ſelber nix z’ freſſen. Naus
&q;da, hat er g’ſagt, oder ich zeig ihm den Weg,
&q;elendiger Schneidergſell!‟ Dieſe unzarten Ver-
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