Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Schnapper. Fort! fort! Die Tasche ist höllisch schwer. Das war ein guter Fang. (Beide ab.) Mauschl (rührt sich nach einigem Schnarchen und Seufzen). Wo bin ich? waß ich nichts, als daß ich mich getanzt hab zu todt. Verfluchter Musikant, wo bist Du hin? Kann ich nit rühren meine Bein'. Und wo ist mein Kuh? und (um sich greifend) -- und -- und wo ist mein Geld? Find ich nit mein Geld: Auweih! ich bin e verlorner Mann. Hat mir der Halunk ge- stohlen mein Tasch, und ist gewesen die Tasch voll Geld. Auweih geschrieen! Jch bin kapores. Will ich laufen zum Richter in die Stadt; Gerechtigkeit, Ge- rechtigkeit will ich schrei'n! Gerechtigkeit! Mein Tasch, mein Kuh, mein Geld, mein Geld, mein Tasch! Gerechtigkeit, Gerechtigkeit! (Schwankt hinaus.) 14
Schnapper. Fort! fort! Die Taſche iſt hölliſch ſchwer. Das war ein guter Fang. (Beide ab.) Mauſchl (rührt ſich nach einigem Schnarchen und Seufzen). Wo bin ich? waß ich nichts, als daß ich mich getanzt hab zu todt. Verfluchter Muſikant, wo biſt Du hin? Kann ich nit rühren meine Bein’. Und wo iſt mein Kuh? und (um ſich greifend) — und — und wo iſt mein Geld? Find ich nit mein Geld: Auweih! ich bin e verlorner Mann. Hat mir der Halunk ge- ſtohlen mein Taſch, und iſt geweſen die Taſch voll Geld. Auweih geſchrieen! Jch bin kapores. Will ich laufen zum Richter in die Stadt; Gerechtigkeit, Ge- rechtigkeit will ich ſchrei’n! Gerechtigkeit! Mein Taſch, mein Kuh, mein Geld, mein Geld, mein Taſch! Gerechtigkeit, Gerechtigkeit! (Schwankt hinaus.) 14
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0213" n="209"/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Schnapper.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Fort! fort! Die Taſche iſt hölliſch ſchwer. Das<lb/> war ein guter Fang.</p> <stage>(Beide ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAUSCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Mauſchl</hi> </speaker> <stage>(rührt ſich nach einigem Schnarchen und Seufzen).</stage><lb/> <p>Wo bin ich? waß ich nichts, als daß ich mich<lb/> getanzt hab zu todt. Verfluchter Muſikant, wo biſt<lb/> Du hin? Kann ich nit rühren meine Bein’. Und<lb/> wo iſt mein Kuh? und</p> <stage>(um ſich greifend)</stage> <p>— und — und<lb/> wo iſt mein Geld? Find ich nit mein Geld: Auweih!<lb/> ich bin e verlorner Mann. Hat mir der Halunk ge-<lb/> ſtohlen mein Taſch, und iſt geweſen die Taſch voll<lb/> Geld. Auweih geſchrieen! Jch bin kapores. Will ich<lb/> laufen zum Richter in die Stadt; Gerechtigkeit, Ge-<lb/> rechtigkeit will ich ſchrei’n! Gerechtigkeit! Mein Taſch,<lb/> mein Kuh, mein Geld, mein Geld, mein Taſch!<lb/> Gerechtigkeit, Gerechtigkeit!</p> <stage>(Schwankt hinaus.)</stage> </sp><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">14</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0213]
Schnapper.
Fort! fort! Die Taſche iſt hölliſch ſchwer. Das
war ein guter Fang. (Beide ab.)
Mauſchl (rührt ſich nach einigem Schnarchen und Seufzen).
Wo bin ich? waß ich nichts, als daß ich mich
getanzt hab zu todt. Verfluchter Muſikant, wo biſt
Du hin? Kann ich nit rühren meine Bein’. Und
wo iſt mein Kuh? und (um ſich greifend) — und — und
wo iſt mein Geld? Find ich nit mein Geld: Auweih!
ich bin e verlorner Mann. Hat mir der Halunk ge-
ſtohlen mein Taſch, und iſt geweſen die Taſch voll
Geld. Auweih geſchrieen! Jch bin kapores. Will ich
laufen zum Richter in die Stadt; Gerechtigkeit, Ge-
rechtigkeit will ich ſchrei’n! Gerechtigkeit! Mein Taſch,
mein Kuh, mein Geld, mein Geld, mein Taſch!
Gerechtigkeit, Gerechtigkeit! (Schwankt hinaus.)
14
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |