Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.II. Aufzug. Zimmer in der Refidenz des Prinzen, prachtvoll möb- lirt. An der Rückwand eine Himmelbettstatt mit seidenen Vorhängen, welche geschlossen sind. Vorne ein großer An- kleidespiegel. Es ist Morgen. Eine spanische Wand muß auch angebracht sein. Prinz. Edelfels treten von zwei Seiten ein. Prinz. Pst! Pst! -- daß wir ihn nicht wecken! Er scheint noch fest zu schlafen. Edelfels [sieht durch die Vorhänge in's Bett, in welchem Kasperl liegt. Wie ein Sack! Prinz. Wie viel Uhr mag es sein? Edelfels. Es hat eben 10 Uhr geschlagen. Prinz. Schläft der Bursch also 14 Stunden ununterbrochen! II. Aufzug. Zimmer in der Refidenz des Prinzen, prachtvoll möb- lirt. An der Rückwand eine Himmelbettſtatt mit ſeidenen Vorhängen, welche geſchloſſen ſind. Vorne ein großer An- kleideſpiegel. Es iſt Morgen. Eine ſpaniſche Wand muß auch angebracht ſein. Prinz. Edelfels treten von zwei Seiten ein. Prinz. Pſt! Pſt! — daß wir ihn nicht wecken! Er ſcheint noch feſt zu ſchlafen. Edelfels [ſieht durch die Vorhänge in’s Bett, in welchem Kasperl liegt. Wie ein Sack! Prinz. Wie viel Uhr mag es ſein? Edelfels. Es hat eben 10 Uhr geſchlagen. Prinz. Schläft der Burſch alſo 14 Stunden ununterbrochen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0268"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zimmer</hi> in der Refidenz des Prinzen, prachtvoll möb-<lb/> lirt. An der Rückwand eine Himmelbettſtatt mit ſeidenen<lb/> Vorhängen, welche geſchloſſen ſind. Vorne ein großer An-<lb/> kleideſpiegel. Es iſt Morgen. Eine ſpaniſche Wand muß<lb/> auch angebracht ſein.<lb/> Prinz. Edelfels treten von zwei Seiten ein.</hi> </stage><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Pſt! Pſt! — daß wir ihn nicht wecken! Er<lb/> ſcheint noch feſt zu ſchlafen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[ſieht durch die Vorhänge in’s Bett, in welchem Kasperl liegt.</hi> </stage><lb/> <p>Wie ein Sack!</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie viel Uhr mag es ſein?</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es hat eben 10 Uhr geſchlagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Schläft der Burſch alſo 14 Stunden ununterbrochen!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0268]
II. Aufzug.
Zimmer in der Refidenz des Prinzen, prachtvoll möb-
lirt. An der Rückwand eine Himmelbettſtatt mit ſeidenen
Vorhängen, welche geſchloſſen ſind. Vorne ein großer An-
kleideſpiegel. Es iſt Morgen. Eine ſpaniſche Wand muß
auch angebracht ſein.
Prinz. Edelfels treten von zwei Seiten ein.
Prinz.
Pſt! Pſt! — daß wir ihn nicht wecken! Er
ſcheint noch feſt zu ſchlafen.
Edelfels
[ſieht durch die Vorhänge in’s Bett, in welchem Kasperl liegt.
Wie ein Sack!
Prinz.
Wie viel Uhr mag es ſein?
Edelfels.
Es hat eben 10 Uhr geſchlagen.
Prinz.
Schläft der Burſch alſo 14 Stunden ununterbrochen!
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