Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
die Händchen heraus) Nun ganz passabel; aber noch nicht genug zu meinem anatomischen Experimente. (für sich) Acht Tage noch -- und sie sind fertig! -- (An Kasperls Käfig tretend) Und was macht den Monsieur Schneider- geselle. Kasperl. Nichts macht er, wann Sie's wissen wollen. Aber hören's Herr Professor 's ist Zeit, daß S' mich rauslassen aus der Steigen. Jetzt hock ich schon 8 Tag lang herin. So lang ich Jhre Kleiderfetzen z'samgericht hab, da hat's es noch gethan, denn wir Schneider sind an die eingeschränkte Positur gewohnt; aber jetzt möcht ich 'raus; verstanden, Herr Profes- sor? Ja sind mir auch ein rechter Professor -- Sie! -- Fleischmann. Ruhig Schneider. (für sich) Jch muß den Kerl etwas kirre machen, er könnte mir endlich den Käfig zer- brechen in seinem Unmuth. (laut) Nun weiß er was, Schneider? wenn er sich ordentlich benimmt, darf er mit mir eine Flasche ausstechen. Kasperl. Ausstechen? -- was ist das wieder für a ge-
die Händchen heraus) Nun ganz paſſabel; aber noch nicht genug zu meinem anatomiſchen Experimente. (für ſich) Acht Tage noch — und ſie ſind fertig! — (An Kasperls Käfig tretend) Und was macht den Monſieur Schneider- geſelle. Kasperl. Nichts macht er, wann Sie’s wiſſen wollen. Aber hören’s Herr Profeſſor ’s iſt Zeit, daß S’ mich rauslaſſen aus der Steigen. Jetzt hock ich ſchon 8 Tag lang herin. So lang ich Jhre Kleiderfetzen z’ſamgericht hab, da hat’s es noch gethan, denn wir Schneider ſind an die eingeſchränkte Poſitur gewohnt; aber jetzt möcht ich ’raus; verſtanden, Herr Profeſ- ſor? Ja ſind mir auch ein rechter Profeſſor — Sie! — Fleiſchmann. Ruhig Schneider. (für ſich) Jch muß den Kerl etwas kirre machen, er könnte mir endlich den Käfig zer- brechen in ſeinem Unmuth. (laut) Nun weiß er was, Schneider? wenn er ſich ordentlich benimmt, darf er mit mir eine Flaſche ausſtechen. Kasperl. Ausſtechen? — was iſt das wieder für a ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#FLE"> <stage><pb facs="#f0028" n="24"/> die Händchen heraus)</stage> <p>Nun ganz paſſabel; aber noch nicht<lb/> genug zu meinem anatomiſchen Experimente.</p> <stage>(für ſich)</stage><lb/> <p>Acht Tage noch — und ſie ſind fertig! —</p> <stage>(An Kasperls<lb/> Käfig tretend)</stage> <p>Und was macht den Monſieur Schneider-<lb/> geſelle.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nichts macht er, wann Sie’s wiſſen wollen. Aber<lb/> hören’s Herr Profeſſor ’s iſt Zeit, daß S’ mich<lb/> rauslaſſen aus der Steigen. Jetzt hock ich ſchon<lb/> 8 Tag lang herin. So lang ich Jhre Kleiderfetzen<lb/> z’ſamgericht hab, da hat’s es noch gethan, denn wir<lb/> Schneider ſind an die eingeſchränkte Poſitur gewohnt;<lb/> aber jetzt möcht ich ’raus; verſtanden, Herr Profeſ-<lb/> ſor? Ja ſind mir auch ein rechter Profeſſor —<lb/> Sie! —</p> </sp><lb/> <sp who="#FLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fleiſchmann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ruhig Schneider.</p> <stage>(für ſich)</stage> <p>Jch muß den Kerl etwas<lb/> kirre machen, er könnte mir endlich den Käfig zer-<lb/> brechen in ſeinem Unmuth.</p> <stage>(laut)</stage> <p>Nun weiß er was,<lb/> Schneider? wenn er ſich ordentlich benimmt, darf er<lb/> mit mir eine Flaſche ausſtechen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ausſtechen? — was iſt das wieder für a ge-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0028]
die Händchen heraus) Nun ganz paſſabel; aber noch nicht
genug zu meinem anatomiſchen Experimente. (für ſich)
Acht Tage noch — und ſie ſind fertig! — (An Kasperls
Käfig tretend) Und was macht den Monſieur Schneider-
geſelle.
Kasperl.
Nichts macht er, wann Sie’s wiſſen wollen. Aber
hören’s Herr Profeſſor ’s iſt Zeit, daß S’ mich
rauslaſſen aus der Steigen. Jetzt hock ich ſchon
8 Tag lang herin. So lang ich Jhre Kleiderfetzen
z’ſamgericht hab, da hat’s es noch gethan, denn wir
Schneider ſind an die eingeſchränkte Poſitur gewohnt;
aber jetzt möcht ich ’raus; verſtanden, Herr Profeſ-
ſor? Ja ſind mir auch ein rechter Profeſſor —
Sie! —
Fleiſchmann.
Ruhig Schneider. (für ſich) Jch muß den Kerl etwas
kirre machen, er könnte mir endlich den Käfig zer-
brechen in ſeinem Unmuth. (laut) Nun weiß er was,
Schneider? wenn er ſich ordentlich benimmt, darf er
mit mir eine Flaſche ausſtechen.
Kasperl.
Ausſtechen? — was iſt das wieder für a ge-
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