Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
muß für den Metzger. Jetzt hab ich's bald satt das Traktament. Hansl. Ruhig Schneider, sonst wird der Herr Professor bös und wir kriegen alle Schläg. Kasperl. Nachher geht's in Ein'm hin. (rüttelt furchtbar an seinem Käfig.) Katharine. Ruhig, sag ich -- da kommt der Herr Doktor selbst. (Professor Fleischmann tritt ein, ein großes Buch in der Hand.) Fleischmann. Was ist da wieder für ein Spektakel? Wird wohl dieser Schneider Ruhe geben? oder ich werde ihn Manier lehren. (sanft zu den Kindern tretend) Jhr lieben Kleinen, wie geht's euch denn? Seid ihr doch bei Appettit? schmeckt euch das Essen? -- Kathrine, Sie haben doch ordentlich gefüttert? Katharine. Wie Sie befohlen haben, Herr Doktor. Fleischmann. Laßt einmal sehen, Kinderchen: Streckt die Finger heraus, damit ich sie befühlen kann. (die Kinder strecken die
muß für den Metzger. Jetzt hab ich’s bald ſatt das Traktament. Hansl. Ruhig Schneider, ſonſt wird der Herr Profeſſor bös und wir kriegen alle Schläg. Kasperl. Nachher geht’s in Ein’m hin. (rüttelt furchtbar an ſeinem Käfig.) Katharine. Ruhig, ſag ich — da kommt der Herr Doktor ſelbſt. (Profeſſor Fleiſchmann tritt ein, ein großes Buch in der Hand.) Fleiſchmann. Was iſt da wieder für ein Spektakel? Wird wohl dieſer Schneider Ruhe geben? oder ich werde ihn Manier lehren. (ſanft zu den Kindern tretend) Jhr lieben Kleinen, wie geht’s euch denn? Seid ihr doch bei Appettit? ſchmeckt euch das Eſſen? — Kathrine, Sie haben doch ordentlich gefüttert? Katharine. Wie Sie befohlen haben, Herr Doktor. Fleiſchmann. Laßt einmal ſehen, Kinderchen: Streckt die Finger heraus, damit ich ſie befühlen kann. (die Kinder ſtrecken die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KASL"> <p><pb facs="#f0027" n="23"/> muß für den Metzger. Jetzt hab ich’s bald ſatt das<lb/> Traktament.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANSL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ruhig Schneider, ſonſt wird der Herr Profeſſor<lb/> bös und wir kriegen alle Schläg.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nachher geht’s in Ein’m hin.</p> <stage>(rüttelt furchtbar an ſeinem<lb/> Käfig.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Katharine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ruhig, ſag ich — da kommt der Herr Doktor<lb/> ſelbſt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Profeſſor <hi rendition="#g">Fleiſchmann</hi> tritt ein, ein großes Buch in der Hand.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#FLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fleiſchmann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was iſt da wieder für ein Spektakel? Wird<lb/> wohl dieſer Schneider Ruhe geben? oder ich werde<lb/> ihn Manier lehren.</p> <stage>(ſanft zu den Kindern tretend)</stage> <p>Jhr lieben<lb/> Kleinen, wie geht’s euch denn? Seid ihr doch bei<lb/> Appettit? ſchmeckt euch das Eſſen? — Kathrine, Sie<lb/> haben doch ordentlich gefüttert?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Katharine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie Sie befohlen haben, Herr Doktor.</p> </sp><lb/> <sp who="#FLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fleiſchmann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Laßt einmal ſehen, Kinderchen: Streckt die Finger<lb/> heraus, damit ich ſie befühlen kann.</p> <stage>(die Kinder ſtrecken die<lb/></stage> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0027]
muß für den Metzger. Jetzt hab ich’s bald ſatt das
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Ruhig Schneider, ſonſt wird der Herr Profeſſor
bös und wir kriegen alle Schläg.
Kasperl.
Nachher geht’s in Ein’m hin. (rüttelt furchtbar an ſeinem
Käfig.)
Katharine.
Ruhig, ſag ich — da kommt der Herr Doktor
ſelbſt.
(Profeſſor Fleiſchmann tritt ein, ein großes Buch in der Hand.)
Fleiſchmann.
Was iſt da wieder für ein Spektakel? Wird
wohl dieſer Schneider Ruhe geben? oder ich werde
ihn Manier lehren. (ſanft zu den Kindern tretend) Jhr lieben
Kleinen, wie geht’s euch denn? Seid ihr doch bei
Appettit? ſchmeckt euch das Eſſen? — Kathrine, Sie
haben doch ordentlich gefüttert?
Katharine.
Wie Sie befohlen haben, Herr Doktor.
Fleiſchmann.
Laßt einmal ſehen, Kinderchen: Streckt die Finger
heraus, damit ich ſie befühlen kann. (die Kinder ſtrecken die
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