Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Kasperl. Den Doktor will ich haben. Augenblicklich, den Doktor! Mir ist miserabel. Lakai. Sogleich. (ab.) Kasperl. Nein, das ist kein Gspaß. Da sieht man's, daß die ganze Gschicht nur eine vermaledeite Hexerei ist. Prinz Alfred tritt ein mit einem ungeheuern Medizinglas. Prinz. Ew. Durchlaucht sind unwohl geworden; ich habe daher gleich eine kleine Mixtur mitgebracht. Kasperl (an das Bett gelehnt.) Ja, da soll Einer net krank werden, wenn ihn der Teufel holen will. Prinz. Wie so, mein Prinz? Sie scheinen mir an Fieber- phantasieen oder an Congestionen zu leiden. Kasperl. Möglich, daß 's Compressionen sind; mir ist aber eigentlich die Angst in den Bauch gefahren. Auweh, zwickt's! Prinz. Gut, ich werde -- -- Kasperl. Den Doktor will ich haben. Augenblicklich, den Doktor! Mir iſt miſerabel. Lakai. Sogleich. (ab.) Kasperl. Nein, das iſt kein Gſpaß. Da ſieht man’s, daß die ganze Gſchicht nur eine vermaledeite Hexerei iſt. Prinz Alfred tritt ein mit einem ungeheuern Medizinglas. Prinz. Ew. Durchlaucht ſind unwohl geworden; ich habe daher gleich eine kleine Mixtur mitgebracht. Kasperl (an das Bett gelehnt.) Ja, da ſoll Einer net krank werden, wenn ihn der Teufel holen will. Prinz. Wie ſo, mein Prinz? Sie ſcheinen mir an Fieber- phantaſieen oder an Congeſtionen zu leiden. Kasperl. Möglich, daß ’s Compreſſionen ſind; mir iſt aber eigentlich die Angſt in den Bauch gefahren. Auweh, zwickt’s! Prinz. Gut, ich werde — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0280" n="276"/> <sp who="#KASPERL_LAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Den Doktor will ich haben. Augenblicklich, den<lb/> Doktor! Mir iſt miſerabel.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAKAI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Lakai.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sogleich.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein, das iſt kein Gſpaß. Da ſieht man’s, daß<lb/> die ganze Gſchicht nur eine vermaledeite Hexerei iſt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Prinz Alfred tritt ein mit einem ungeheuern Medizinglas.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ew. Durchlaucht ſind unwohl geworden; ich habe<lb/> daher gleich eine kleine Mixtur mitgebracht.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Kasperl</hi> </speaker> <stage>(an das Bett gelehnt.)</stage><lb/> <p>Ja, da ſoll Einer net krank werden, wenn ihn<lb/> der Teufel holen will.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie ſo, mein Prinz? Sie ſcheinen mir an Fieber-<lb/> phantaſieen oder an Congeſtionen zu leiden.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Möglich, daß ’s Compreſſionen ſind; mir iſt<lb/> aber eigentlich die Angſt in den Bauch gefahren.<lb/> Auweh, zwickt’s!</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gut, ich werde — —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0280]
Kasperl.
Den Doktor will ich haben. Augenblicklich, den
Doktor! Mir iſt miſerabel.
Lakai.
Sogleich. (ab.)
Kasperl.
Nein, das iſt kein Gſpaß. Da ſieht man’s, daß
die ganze Gſchicht nur eine vermaledeite Hexerei iſt.
Prinz Alfred tritt ein mit einem ungeheuern Medizinglas.
Prinz.
Ew. Durchlaucht ſind unwohl geworden; ich habe
daher gleich eine kleine Mixtur mitgebracht.
Kasperl (an das Bett gelehnt.)
Ja, da ſoll Einer net krank werden, wenn ihn
der Teufel holen will.
Prinz.
Wie ſo, mein Prinz? Sie ſcheinen mir an Fieber-
phantaſieen oder an Congeſtionen zu leiden.
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Möglich, daß ’s Compreſſionen ſind; mir iſt
aber eigentlich die Angſt in den Bauch gefahren.
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