Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
Kasperl.
Nein, nicht gut, Sie werden nicht.
Prinz.
Jch werde Jhnen ein süßes Medicament eingeben,
dann wird ein gelinder Schlummer mit Transpira-
tion eintreten und bei Hochdero Erwachen werden
Sie sich ganz im vorigen Zustande befinden.
Kasperl.
Sie werden mir also einen süßen Malefikanten
eingöben, dann wird ein geschwinder Kummer mit
Mancipation eintröten -- aber, ich bitt' mir aus,
daß 's a gutes Trankl ist.
Prinz.
Ein vortreffliches Fluidum.
Kasperl.
Was Pfuidum? -- wär nit übel! No, also her
damit!
(Legt sich ins Bett.)
Der Prinz schüttet ihm die Medizin nach komischen Gestikulationen und
Widerstreben ein.
Kasperl.
Ah! Ah! -- das war ja so eine Art von Li-
queur, so a Magenbitter oder hofmanischer Tropfen
-- Ah! das war gut! -- prächtig! Nun -- Herr
Doktor -- das -- war -- -- --

(Schläft allmählig ein.)
Kasperl.
Nein, nicht gut, Sie werden nicht.
Prinz.
Jch werde Jhnen ein ſüßes Medicament eingeben,
dann wird ein gelinder Schlummer mit Transpira-
tion eintreten und bei Hochdero Erwachen werden
Sie ſich ganz im vorigen Zuſtande befinden.
Kasperl.
Sie werden mir alſo einen ſüßen Malefikanten
eingöben, dann wird ein geſchwinder Kummer mit
Mancipation eintröten — aber, ich bitt’ mir aus,
daß ’s a gutes Trankl iſt.
Prinz.
Ein vortreffliches Fluidum.
Kasperl.
Was Pfuidum? — wär nit übel! No, alſo her
damit!
(Legt ſich ins Bett.)
Der Prinz ſchüttet ihm die Medizin nach komiſchen Geſtikulationen und
Widerſtreben ein.
Kasperl.
Ah! Ah! — das war ja ſo eine Art von Li-
queur, ſo a Magenbitter oder hofmaniſcher Tropfen
— Ah! das war gut! — prächtig! Nun — Herr
Doktor — das — war — — —

(Schläft allmählig ein.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0281" n="277"/>
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Nein, <hi rendition="#g">nicht</hi> gut, Sie werden <hi rendition="#g">nicht.</hi></p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PRINZ">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Jch werde Jhnen ein &#x017F;üßes Medicament eingeben,<lb/>
dann wird ein gelinder Schlummer mit Transpira-<lb/>
tion eintreten und bei Hochdero Erwachen werden<lb/>
Sie &#x017F;ich ganz im vorigen Zu&#x017F;tande befinden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Sie werden mir al&#x017F;o einen &#x017F;üßen Malefikanten<lb/>
eingöben, dann wird ein ge&#x017F;chwinder Kummer mit<lb/>
Mancipation eintröten &#x2014; aber, ich bitt&#x2019; mir aus,<lb/>
daß &#x2019;s a gutes Trankl i&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PRINZ">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ein vortreffliches Fluidum.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Was Pfuidum? &#x2014; wär nit übel! No, al&#x017F;o her<lb/>
damit!</p>
            <stage>(Legt &#x017F;ich ins Bett.)</stage><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">Der Prinz &#x017F;chüttet ihm die Medizin nach komi&#x017F;chen Ge&#x017F;tikulationen und<lb/>
Wider&#x017F;treben ein.</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ah! Ah! &#x2014; das war ja &#x017F;o eine Art von Li-<lb/>
queur, &#x017F;o a Magenbitter oder hofmani&#x017F;cher Tropfen<lb/>
&#x2014; Ah! das war gut! &#x2014; prächtig! Nun &#x2014; Herr<lb/>
Doktor &#x2014; das &#x2014; war &#x2014; &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(Schläft allmählig ein.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0281] Kasperl. Nein, nicht gut, Sie werden nicht. Prinz. Jch werde Jhnen ein ſüßes Medicament eingeben, dann wird ein gelinder Schlummer mit Transpira- tion eintreten und bei Hochdero Erwachen werden Sie ſich ganz im vorigen Zuſtande befinden. Kasperl. Sie werden mir alſo einen ſüßen Malefikanten eingöben, dann wird ein geſchwinder Kummer mit Mancipation eintröten — aber, ich bitt’ mir aus, daß ’s a gutes Trankl iſt. Prinz. Ein vortreffliches Fluidum. Kasperl. Was Pfuidum? — wär nit übel! No, alſo her damit! (Legt ſich ins Bett.) Der Prinz ſchüttet ihm die Medizin nach komiſchen Geſtikulationen und Widerſtreben ein. Kasperl. Ah! Ah! — das war ja ſo eine Art von Li- queur, ſo a Magenbitter oder hofmaniſcher Tropfen — Ah! das war gut! — prächtig! Nun — Herr Doktor — das — war — — — (Schläft allmählig ein.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/281
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/281>, abgerufen am 21.11.2024.