Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Kasperl. Jch bleib ledig und geh' aus'n Dienst; mit dem Untergeh'n will ich meinerseits Nichts zu schaffen haben. Wiltrud. So geht denn in euer Verderben, wenn ihr's selbst wollt! Hans. Ein echter Ritter kennt keine Furcht! Kasperl. Ja, ein ächter Ritter kennt seinen Durst! Hans. Komm, mein Knappe; ich will hinauf. Kasperl [großartig.] Ja wir woll'n hinauf und schau'n, daß wir was z' essen und z' trinken kriegen. Hans. Sieg oder Tod! [ab gegen die Burg.] Kasperl. Knödel oder Sauerkraut! [ab.] Wiltrud [allein.] Ja geh nur, Du Narr! geh nur! Hildegard ist kein Blümlein für Dich gewachsen; auch für keinen Andern, als für mein liebes Söhnchen Asprian. Kasperl. Jch bleib ledig und geh’ aus’n Dienſt; mit dem Untergeh’n will ich meinerſeits Nichts zu ſchaffen haben. Wiltrud. So geht denn in euer Verderben, wenn ihr’s ſelbſt wollt! Hans. Ein echter Ritter kennt keine Furcht! Kasperl. Ja, ein ächter Ritter kennt ſeinen Durſt! Hans. Komm, mein Knappe; ich will hinauf. Kasperl [großartig.] Ja wir woll’n hinauf und ſchau’n, daß wir was z’ eſſen und z’ trinken kriegen. Hans. Sieg oder Tod! [ab gegen die Burg.] Kasperl. Knödel oder Sauerkraut! [ab.] Wiltrud [allein.] Ja geh nur, Du Narr! geh nur! Hildegard iſt kein Blümlein für Dich gewachſen; auch für keinen Andern, als für mein liebes Söhnchen Asprian. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0054" n="50"/> <sp who="#KASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bleib ledig und geh’ aus’n Dienſt; mit dem<lb/> Untergeh’n will ich meinerſeits Nichts zu ſchaffen<lb/> haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#WILT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wiltrud.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So geht denn in euer Verderben, wenn ihr’s<lb/> ſelbſt wollt!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hans.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ein echter Ritter kennt keine Furcht!</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, ein ächter Ritter kennt ſeinen Durſt!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hans.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Komm, mein Knappe; ich will hinauf.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPL"> <speaker> <hi rendition="#b">Kasperl</hi> </speaker> <stage>[großartig.]</stage><lb/> <p>Ja wir woll’n hinauf und ſchau’n, daß wir was<lb/> z’ eſſen und z’ trinken kriegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hans.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sieg oder Tod!</p> <stage>[ab gegen die Burg.]</stage> </sp><lb/> <sp who="#KASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Knödel oder Sauerkraut!</p> <stage>[ab.]</stage> </sp><lb/> <sp who="#WILT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wiltrud</hi> </speaker> <stage>[allein.]</stage><lb/> <p>Ja geh nur, Du Narr! geh nur! Hildegard iſt<lb/> kein Blümlein für Dich gewachſen; auch für keinen<lb/> Andern, als für mein liebes Söhnchen Asprian.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0054]
Kasperl.
Jch bleib ledig und geh’ aus’n Dienſt; mit dem
Untergeh’n will ich meinerſeits Nichts zu ſchaffen
haben.
Wiltrud.
So geht denn in euer Verderben, wenn ihr’s
ſelbſt wollt!
Hans.
Ein echter Ritter kennt keine Furcht!
Kasperl.
Ja, ein ächter Ritter kennt ſeinen Durſt!
Hans.
Komm, mein Knappe; ich will hinauf.
Kasperl [großartig.]
Ja wir woll’n hinauf und ſchau’n, daß wir was
z’ eſſen und z’ trinken kriegen.
Hans.
Sieg oder Tod! [ab gegen die Burg.]
Kasperl.
Knödel oder Sauerkraut! [ab.]
Wiltrud [allein.]
Ja geh nur, Du Narr! geh nur! Hildegard iſt
kein Blümlein für Dich gewachſen; auch für keinen
Andern, als für mein liebes Söhnchen Asprian.
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