Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
meinem Asprian darf nichts geschehen; der ist ja stärker als Alle. [Der Wind rauscht durch die Baumwipfel.] Holla, da rauscht's von Osten her und weht die Morgennebel über die Mondscheibe hin! [ruft in die Höhle] Asprian! Asprian! mein Herzkind! -- hörst Du nicht? Komm doch heraus! Dein Mütterlein ist da. Asprian [drinnen.] Wer ruft mich? laßt mir Ruhe! Wiltrud. Jch bin's ja, ich bin's! Komm nur; Du sollst was Neues hören. Asprian [tritt aus der Höhle.] Da bin ich, aber was kommst Du nicht herein zu mir? Jch lag auf der Bärenhaut, war faul vom Kohlenbrennen. Wiltrud. Hör mich, Asprian! nun soll die stolze Hilde- gard bald dein sein. Asprian. Heisa! Da bekomm' ich ein schönes Weib in in mein Felsenloch. Wiltrud. Dann mußt Du aber nicht so ungeschlacht sein, Herzenssöhnlein, sondern hübsch sanft und gut.
meinem Asprian darf nichts geſchehen; der iſt ja ſtärker als Alle. [Der Wind rauſcht durch die Baumwipfel.] Holla, da rauſcht’s von Oſten her und weht die Morgennebel über die Mondſcheibe hin! [ruft in die Höhle] Asprian! Asprian! mein Herzkind! — hörſt Du nicht? Komm doch heraus! Dein Mütterlein iſt da. Asprian [drinnen.] Wer ruft mich? laßt mir Ruhe! Wiltrud. Jch bin’s ja, ich bin’s! Komm nur; Du ſollſt was Neues hören. Asprian [tritt aus der Höhle.] Da bin ich, aber was kommſt Du nicht herein zu mir? Jch lag auf der Bärenhaut, war faul vom Kohlenbrennen. Wiltrud. Hör mich, Asprian! nun ſoll die ſtolze Hilde- gard bald dein ſein. Asprian. Heiſa! Da bekomm’ ich ein ſchönes Weib in in mein Felſenloch. Wiltrud. Dann mußt Du aber nicht ſo ungeſchlacht ſein, Herzensſöhnlein, ſondern hübſch ſanft und gut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#WILT"> <p><pb facs="#f0068" n="64"/> meinem Asprian darf nichts geſchehen; der iſt ja<lb/> ſtärker als Alle.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Der Wind rauſcht durch die Baumwipfel.]</hi> </stage><lb/> <p>Holla, da rauſcht’s von Oſten her und weht die<lb/> Morgennebel über die Mondſcheibe hin!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[ruft in die Höhle]</hi> </stage><lb/> <p>Asprian! Asprian! mein Herzkind! — hörſt Du<lb/> nicht? Komm doch heraus! Dein Mütterlein iſt da.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASP"> <speaker> <hi rendition="#b">Asprian</hi> </speaker> <stage>[drinnen.]</stage><lb/> <p>Wer ruft mich? laßt mir Ruhe!</p> </sp><lb/> <sp who="#WILT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wiltrud.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Jch</hi> bin’s ja, <hi rendition="#g">ich</hi> bin’s! Komm nur; Du ſollſt<lb/> was Neues hören.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASP"> <speaker> <hi rendition="#b">Asprian</hi> </speaker> <stage>[tritt aus der Höhle.]</stage><lb/> <p>Da bin ich, aber was kommſt Du nicht herein<lb/> zu mir? Jch lag auf der Bärenhaut, war faul<lb/> vom Kohlenbrennen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WILT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wiltrud.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Hör mich, Asprian! nun ſoll die ſtolze Hilde-<lb/> gard bald dein ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Asprian.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Heiſa! Da bekomm’ ich ein ſchönes Weib in<lb/> in mein Felſenloch.</p> </sp><lb/> <sp who="#WILT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wiltrud.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Dann mußt Du aber nicht ſo ungeſchlacht ſein,<lb/> Herzensſöhnlein, ſondern hübſch ſanft und gut.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0068]
meinem Asprian darf nichts geſchehen; der iſt ja
ſtärker als Alle.
[Der Wind rauſcht durch die Baumwipfel.]
Holla, da rauſcht’s von Oſten her und weht die
Morgennebel über die Mondſcheibe hin!
[ruft in die Höhle]
Asprian! Asprian! mein Herzkind! — hörſt Du
nicht? Komm doch heraus! Dein Mütterlein iſt da.
Asprian [drinnen.]
Wer ruft mich? laßt mir Ruhe!
Wiltrud.
Jch bin’s ja, ich bin’s! Komm nur; Du ſollſt
was Neues hören.
Asprian [tritt aus der Höhle.]
Da bin ich, aber was kommſt Du nicht herein
zu mir? Jch lag auf der Bärenhaut, war faul
vom Kohlenbrennen.
Wiltrud.
Hör mich, Asprian! nun ſoll die ſtolze Hilde-
gard bald dein ſein.
Asprian.
Heiſa! Da bekomm’ ich ein ſchönes Weib in
in mein Felſenloch.
Wiltrud.
Dann mußt Du aber nicht ſo ungeſchlacht ſein,
Herzensſöhnlein, ſondern hübſch ſanft und gut.
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