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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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Asprian.
Hol der Henter die Sanftmuth! Warum bin ich
so geboren, wie ich bin? Warum ist der Bär kein
Lamm und der Wolf kein Schaf? Wenn mir was
unter die Hand kömmt, muß ich es erdrücken; was
kann ich dafür? ich bin eben der starke Asprian! --
Aber mit der schönen Hildegard will ich sanft sein
und gut. Mutter Wiltrud, wann bekomm' ich sie?
Wiltrud.
Merk' auf, Asprian: heute werden zwei Ritter
kommen, einer nach dem andern. Mit denen wirst
Du bald fertig werden.
Asprian.
Wieder ein paar Schädel mehr als Zierrath in
meine Kammer!
Wiltrud.
Weiß schon, Dich bezwingt Keiner. Nun, wenn
Du die zwei erschlagen hast, dann kömmt aber noch
ein Dritter. Der wird Dir zu schaffen machen,
denn sein Schwert und Schild sind am heiligen
Grabe geweiht. Suche ihm vor Allem seine Waffen
zu entwinden; dann hast Du leichtes Spiel mit
ihm.
Asprian.
Jch fürcht' auch derlei Waffen nicht. Meine
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Asprian.
Hol der Henter die Sanftmuth! Warum bin ich
ſo geboren, wie ich bin? Warum iſt der Bär kein
Lamm und der Wolf kein Schaf? Wenn mir was
unter die Hand kömmt, muß ich es erdrücken; was
kann ich dafür? ich bin eben der ſtarke Asprian! —
Aber mit der ſchönen Hildegard will ich ſanft ſein
und gut. Mutter Wiltrud, wann bekomm’ ich ſie?
Wiltrud.
Merk’ auf, Asprian: heute werden zwei Ritter
kommen, einer nach dem andern. Mit denen wirſt
Du bald fertig werden.
Asprian.
Wieder ein paar Schädel mehr als Zierrath in
meine Kammer!
Wiltrud.
Weiß ſchon, Dich bezwingt Keiner. Nun, wenn
Du die zwei erſchlagen haſt, dann kömmt aber noch
ein Dritter. Der wird Dir zu ſchaffen machen,
denn ſein Schwert und Schild ſind am heiligen
Grabe geweiht. Suche ihm vor Allem ſeine Waffen
zu entwinden; dann haſt Du leichtes Spiel mit
ihm.
Asprian.
Jch fürcht’ auch derlei Waffen nicht. Meine
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[65/0069] Asprian. Hol der Henter die Sanftmuth! Warum bin ich ſo geboren, wie ich bin? Warum iſt der Bär kein Lamm und der Wolf kein Schaf? Wenn mir was unter die Hand kömmt, muß ich es erdrücken; was kann ich dafür? ich bin eben der ſtarke Asprian! — Aber mit der ſchönen Hildegard will ich ſanft ſein und gut. Mutter Wiltrud, wann bekomm’ ich ſie? Wiltrud. Merk’ auf, Asprian: heute werden zwei Ritter kommen, einer nach dem andern. Mit denen wirſt Du bald fertig werden. Asprian. Wieder ein paar Schädel mehr als Zierrath in meine Kammer! Wiltrud. Weiß ſchon, Dich bezwingt Keiner. Nun, wenn Du die zwei erſchlagen haſt, dann kömmt aber noch ein Dritter. Der wird Dir zu ſchaffen machen, denn ſein Schwert und Schild ſind am heiligen Grabe geweiht. Suche ihm vor Allem ſeine Waffen zu entwinden; dann haſt Du leichtes Spiel mit ihm. Asprian. Jch fürcht’ auch derlei Waffen nicht. Meine 5

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/69>, abgerufen am 21.11.2024.