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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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vor euch tritt in ritterlichem Schmucke; er wird euch
schon gefallen.
Hildegard.
Fort von hier, Hexe! Entferne Dich und lasse
mich allein.
Wiltrud.
Wenn Jhr's befehlt, edles Fräulein; aber wartet
nur: es wird eine Zeit kommen, in der Jhr mich
und meinen Sohn nicht mehr von euch weisen werdet.
Lebt wohl! ich gehe.
[ab.]
Hildegard [allein.]
Geh nur, alte Hexe! wahnwitziges Geschwätze!
-- Nie und nimmermehr! -- O hätte ich doch nie
diesen Schwur gethan, daß nur der mein Gatte
werde, der mir den Zauberspiegel der Wahrheit
bringt! Jch habe mich selbst gefesselt und bin nun
in der furchtbarsten Lage.
[lauschend.] Wie höre ich
nicht von ferne Waffengeklirr? Sie kämpfen wohl!
Und Hans von Elend! schöner edler Jüngling, Du
liegst blutend da? -- Doch nein, es ist nicht Waffen-
klang; der Wind schlägt die Aeste aneinander; der
Wasserfall rauscht über die Steine; -- weh mir,
welche Unruhe! Horch! Da naht sich Jewand; viel-
leicht der Bote des Jammers vom Ausgang des
Kampfes.

vor euch tritt in ritterlichem Schmucke; er wird euch
ſchon gefallen.
Hildegard.
Fort von hier, Hexe! Entferne Dich und laſſe
mich allein.
Wiltrud.
Wenn Jhr’s befehlt, edles Fräulein; aber wartet
nur: es wird eine Zeit kommen, in der Jhr mich
und meinen Sohn nicht mehr von euch weiſen werdet.
Lebt wohl! ich gehe.
[ab.]
Hildegard [allein.]
Geh nur, alte Hexe! wahnwitziges Geſchwätze!
— Nie und nimmermehr! — O hätte ich doch nie
dieſen Schwur gethan, daß nur der mein Gatte
werde, der mir den Zauberſpiegel der Wahrheit
bringt! Jch habe mich ſelbſt gefeſſelt und bin nun
in der furchtbarſten Lage.
[lauſchend.] Wie höre ich
nicht von ferne Waffengeklirr? Sie kämpfen wohl!
Und Hans von Elend! ſchöner edler Jüngling, Du
liegſt blutend da? — Doch nein, es iſt nicht Waffen-
klang; der Wind ſchlägt die Aeſte aneinander; der
Waſſerfall rauſcht über die Steine; — weh mir,
welche Unruhe! Horch! Da naht ſich Jewand; viel-
leicht der Bote des Jammers vom Ausgang des
Kampfes.

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[75/0079] vor euch tritt in ritterlichem Schmucke; er wird euch ſchon gefallen. Hildegard. Fort von hier, Hexe! Entferne Dich und laſſe mich allein. Wiltrud. Wenn Jhr’s befehlt, edles Fräulein; aber wartet nur: es wird eine Zeit kommen, in der Jhr mich und meinen Sohn nicht mehr von euch weiſen werdet. Lebt wohl! ich gehe. [ab.] Hildegard [allein.] Geh nur, alte Hexe! wahnwitziges Geſchwätze! — Nie und nimmermehr! — O hätte ich doch nie dieſen Schwur gethan, daß nur der mein Gatte werde, der mir den Zauberſpiegel der Wahrheit bringt! Jch habe mich ſelbſt gefeſſelt und bin nun in der furchtbarſten Lage. [lauſchend.] Wie höre ich nicht von ferne Waffengeklirr? Sie kämpfen wohl! Und Hans von Elend! ſchöner edler Jüngling, Du liegſt blutend da? — Doch nein, es iſt nicht Waffen- klang; der Wind ſchlägt die Aeſte aneinander; der Waſſerfall rauſcht über die Steine; — weh mir, welche Unruhe! Horch! Da naht ſich Jewand; viel- leicht der Bote des Jammers vom Ausgang des Kampfes.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/79>, abgerufen am 24.11.2024.