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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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Capricerl.
Was soll ich dir sagen, Beglückende? Jch
möchte lieber schweigen. Nach meinen Beobacht-
ungen, die ich aus dem Verstecke eines Uhrkastens
zu machen Gelegenheit genommen, darfst du mit
deinem Günstling nicht ganz zufrieden sein. Jch
verließ ihn, als er eben im größten Zorne um sich
schlug und es mir selbst unmöglich machte, länger
in meinem Versteck zu bleiben.
Fortuna.
Weh mir, wenn Bios dieß erfährt.
Bios
(erscheint aus der Versenkung.)
Bios weiß Alles. Dein Günstling ist deiner
Gaben unwürdig. Allein überzeuge dich, daß er
selbst vielleicht sein Glück verwünschen wird.

Donner. Jm Hintergrunde theilen sich die Wolken. Casperl erscheint in
einer Himmelbettstatt liegend.
Bios.
Und nun, holde Göttin, lüfte deine Binde.
Jetzt darfst du sehen. Jm Geben sollst du blind
sein, allein den Erfolg deiner Gunst mit of-
fenen Augen schauen. Laß' uns aber bei Seite
treten.

(Bios, Fortuna und Capricerl treten hinter die Seitencoulissen.)
Capricerl.
Was ſoll ich dir ſagen, Beglückende? Jch
möchte lieber ſchweigen. Nach meinen Beobacht-
ungen, die ich aus dem Verſtecke eines Uhrkaſtens
zu machen Gelegenheit genommen, darfſt du mit
deinem Günſtling nicht ganz zufrieden ſein. Jch
verließ ihn, als er eben im größten Zorne um ſich
ſchlug und es mir ſelbſt unmöglich machte, länger
in meinem Verſteck zu bleiben.
Fortuna.
Weh mir, wenn Bios dieß erfährt.
Bios
(erſcheint aus der Verſenkung.)
Bios weiß Alles. Dein Günſtling iſt deiner
Gaben unwürdig. Allein überzeuge dich, daß er
ſelbſt vielleicht ſein Glück verwünſchen wird.

Donner. Jm Hintergrunde theilen ſich die Wolken. Casperl erſcheint in
einer Himmelbettſtatt liegend.
Bios.
Und nun, holde Göttin, lüfte deine Binde.
Jetzt darfſt du ſehen. Jm Geben ſollſt du blind
ſein, allein den Erfolg deiner Gunſt mit of-
fenen Augen ſchauen. Laß’ uns aber bei Seite
treten.

(Bios, Fortuna und Capricerl treten hinter die Seitencouliſſen.)
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[180/0186] Capricerl. Was ſoll ich dir ſagen, Beglückende? Jch möchte lieber ſchweigen. Nach meinen Beobacht- ungen, die ich aus dem Verſtecke eines Uhrkaſtens zu machen Gelegenheit genommen, darfſt du mit deinem Günſtling nicht ganz zufrieden ſein. Jch verließ ihn, als er eben im größten Zorne um ſich ſchlug und es mir ſelbſt unmöglich machte, länger in meinem Verſteck zu bleiben. Fortuna. Weh mir, wenn Bios dieß erfährt. Bios (erſcheint aus der Verſenkung.) Bios weiß Alles. Dein Günſtling iſt deiner Gaben unwürdig. Allein überzeuge dich, daß er ſelbſt vielleicht ſein Glück verwünſchen wird. Donner. Jm Hintergrunde theilen ſich die Wolken. Casperl erſcheint in einer Himmelbettſtatt liegend. Bios. Und nun, holde Göttin, lüfte deine Binde. Jetzt darfſt du ſehen. Jm Geben ſollſt du blind ſein, allein den Erfolg deiner Gunſt mit of- fenen Augen ſchauen. Laß’ uns aber bei Seite treten. (Bios, Fortuna und Capricerl treten hinter die Seitencouliſſen.)

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/186>, abgerufen am 27.11.2024.