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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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Antoni aber haben die Franzosen vor unserm Haus
erschossen, weil er ein paar Tirolerschützen versteckt
hat. Das war ein Elend, Marie. Nachher sind
wir wieder Kaiserlich worden, aber mein Mann,
der selige Anton, war todt. Jch hab nachher in
ei'm Stübl bei einer Bas'n gehaust und hab halt
meine kleine Handelschaft getrieben und bin wohl
weit umenand gekommen. Jetzt hab ich Ruh und
verlang mir nix als ein ruhiges Sterben und fröh-
lich Aufersteh'n.
Marie.
Ei was! Du kannst noch lang leben, Walburg.
Walburg.
's hat Alles sein End auf der Welt, wann's
an der Zeit ist. Jch spür's aber. Der Tod hat
schon anklopft bei mir an der Thür. Jscht mir
heut Nacht auch meine Holzuhr abg'laufen und ich
kann's und mag's nimmer aufzieh'n.
Marie.
Geh', liebe Walburg, sei getrost.
Walburg.
Bin ja getrost, mein Kind. Auf Gottes Barm-
herzigkeit hab ich immer Alles gestellt und mein
Herr und Heiland wird mir auch in meiner letzten
Antoni aber haben die Franzoſen vor unſerm Haus
erſchoſſen, weil er ein paar Tirolerſchützen verſteckt
hat. Das war ein Elend, Marie. Nachher ſind
wir wieder Kaiſerlich worden, aber mein Mann,
der ſelige Anton, war todt. Jch hab nachher in
ei’m Stübl bei einer Bas’n gehaust und hab halt
meine kleine Handelſchaft getrieben und bin wohl
weit umenand gekommen. Jetzt hab ich Ruh und
verlang mir nix als ein ruhiges Sterben und fröh-
lich Auferſteh’n.
Marie.
Ei was! Du kannſt noch lang leben, Walburg.
Walburg.
’s hat Alles ſein End auf der Welt, wann’s
an der Zeit iſt. Jch ſpür’s aber. Der Tod hat
ſchon anklopft bei mir an der Thür. Jſcht mir
heut Nacht auch meine Holzuhr abg’laufen und ich
kann’s und mag’s nimmer aufzieh’n.
Marie.
Geh’, liebe Walburg, ſei getroſt.
Walburg.
Bin ja getroſt, mein Kind. Auf Gottes Barm-
herzigkeit hab ich immer Alles geſtellt und mein
Herr und Heiland wird mir auch in meiner letzten
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[56/0062] Antoni aber haben die Franzoſen vor unſerm Haus erſchoſſen, weil er ein paar Tirolerſchützen verſteckt hat. Das war ein Elend, Marie. Nachher ſind wir wieder Kaiſerlich worden, aber mein Mann, der ſelige Anton, war todt. Jch hab nachher in ei’m Stübl bei einer Bas’n gehaust und hab halt meine kleine Handelſchaft getrieben und bin wohl weit umenand gekommen. Jetzt hab ich Ruh und verlang mir nix als ein ruhiges Sterben und fröh- lich Auferſteh’n. Marie. Ei was! Du kannſt noch lang leben, Walburg. Walburg. ’s hat Alles ſein End auf der Welt, wann’s an der Zeit iſt. Jch ſpür’s aber. Der Tod hat ſchon anklopft bei mir an der Thür. Jſcht mir heut Nacht auch meine Holzuhr abg’laufen und ich kann’s und mag’s nimmer aufzieh’n. Marie. Geh’, liebe Walburg, ſei getroſt. Walburg. Bin ja getroſt, mein Kind. Auf Gottes Barm- herzigkeit hab ich immer Alles geſtellt und mein Herr und Heiland wird mir auch in meiner letzten

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/62>, abgerufen am 26.11.2024.