Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Casperl. Jch meinerseits will Nichts von der Pastete haben; denn mir ist so etwas nichts Neues; aber ich möcht' nur wissen, was in der Pasteten da drinnen ist. Jakob. Nein, nein! Nur keine fürwitzigen Anspielungen. Verboten bleibt verboten. Casperl. Verboten! was ist denn verboten? Es ist nur ein Scherz, eine Vexirerei. Jch bin auch gar nicht neugierig, denn ich habe ja solche Pasteten schon nach dem Dutzend gegessen; aber grad deß- wegen wär' es mir interessant, zu erfahren, was in dieser Pastete drin ist. Margareth. Da hat eigentlich der Herr Casperl seinerseits nicht Unrecht. Wir essen ja auch nichts davon und wenn der Herr Casperl nur hineinschauen will, so ist das seine Sach'. Jakob. Wer aber einmal hineingeschaut hat, dem kommt gewiß auch gleich die Lust zum Schnabuliren, be- sonders, wenn so gute Sachen drin sind, wie der Herr Casperl gesagt hat. Casperl. Jch meinerſeits will Nichts von der Paſtete haben; denn mir iſt ſo etwas nichts Neues; aber ich möcht’ nur wiſſen, was in der Paſteten da drinnen iſt. Jakob. Nein, nein! Nur keine fürwitzigen Anſpielungen. Verboten bleibt verboten. Casperl. Verboten! was iſt denn verboten? Es iſt nur ein Scherz, eine Vexirerei. Jch bin auch gar nicht neugierig, denn ich habe ja ſolche Paſteten ſchon nach dem Dutzend gegeſſen; aber grad deß- wegen wär’ es mir intereſſant, zu erfahren, was in dieſer Paſtete drin iſt. Margareth. Da hat eigentlich der Herr Casperl ſeinerſeits nicht Unrecht. Wir eſſen ja auch nichts davon und wenn der Herr Casperl nur hineinſchauen will, ſo iſt das ſeine Sach’. Jakob. Wer aber einmal hineingeſchaut hat, dem kommt gewiß auch gleich die Luſt zum Schnabuliren, be- ſonders, wenn ſo gute Sachen drin ſind, wie der Herr Casperl geſagt hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0095" n="89"/> <sp who="#CASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Jch</hi> meinerſeits will Nichts von der Paſtete<lb/> haben; denn <hi rendition="#g">mir</hi> iſt ſo etwas nichts Neues; aber<lb/> ich möcht’ nur wiſſen, was in der Paſteten da<lb/> drinnen iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein, nein! Nur keine fürwitzigen Anſpielungen.<lb/> Verboten bleibt verboten.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Verboten! <hi rendition="#g">was</hi> iſt denn verboten? Es iſt<lb/> nur ein Scherz, eine Vexirerei. Jch bin auch gar<lb/> nicht neugierig, denn ich habe ja ſolche Paſteten<lb/> ſchon nach dem Dutzend gegeſſen; aber grad deß-<lb/> wegen wär’ es mir intereſſant, zu erfahren, was<lb/><hi rendition="#g">in dieſer</hi> Paſtete drin iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#MARGA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Margareth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da hat eigentlich der Herr Casperl ſeinerſeits<lb/> nicht Unrecht. Wir eſſen ja auch nichts davon und<lb/> wenn der Herr Casperl nur hineinſchauen will, ſo<lb/> iſt das <hi rendition="#g">ſeine</hi> Sach’.</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wer aber einmal hineingeſchaut hat, dem kommt<lb/> gewiß auch gleich die Luſt zum Schnabuliren, be-<lb/> ſonders, wenn ſo gute Sachen drin ſind, wie der<lb/> Herr Casperl geſagt hat.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0095]
Casperl.
Jch meinerſeits will Nichts von der Paſtete
haben; denn mir iſt ſo etwas nichts Neues; aber
ich möcht’ nur wiſſen, was in der Paſteten da
drinnen iſt.
Jakob.
Nein, nein! Nur keine fürwitzigen Anſpielungen.
Verboten bleibt verboten.
Casperl.
Verboten! was iſt denn verboten? Es iſt
nur ein Scherz, eine Vexirerei. Jch bin auch gar
nicht neugierig, denn ich habe ja ſolche Paſteten
ſchon nach dem Dutzend gegeſſen; aber grad deß-
wegen wär’ es mir intereſſant, zu erfahren, was
in dieſer Paſtete drin iſt.
Margareth.
Da hat eigentlich der Herr Casperl ſeinerſeits
nicht Unrecht. Wir eſſen ja auch nichts davon und
wenn der Herr Casperl nur hineinſchauen will, ſo
iſt das ſeine Sach’.
Jakob.
Wer aber einmal hineingeſchaut hat, dem kommt
gewiß auch gleich die Luſt zum Schnabuliren, be-
ſonders, wenn ſo gute Sachen drin ſind, wie der
Herr Casperl geſagt hat.
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