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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

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fangen sollen. Probiren möcht ichs doch a mal,
aber vor der Hand ist keine Aussicht dazu und
eigentlich gehts mir a bissel passabel miserabel.
Wenn ich der Doktor Faust wär, hätt ich mir
schon längst den Teufel citirt, daß er mir a paar
Jahrln aushelfet mit eim Sack voll Ducaten.

(Ein heftiger Schlag an die Thüre.) Schlipperment! (aufrumpelnd.)
Was ist das? Es wird mich doch der Teufel net
ghört haben?
(Ein zweiter Schlag.) Pumps dich, das ist
kein Gspaß mehr. Herr Jemine, Herr Jemine!
Alle guten Geister!
(Dritter Schlag. Casperl fallt um.)
(Die Thüre geht mit Geraßel auf. Weiß verhüllt erscheint ein Ge-
spenst, welches seinen Kopf unter dem Arm trägt.)
Gespenst (mit hohler Stimme.)
Casperl, Casperl! Du hast mich citirt.
Casperl.
Was, ich dich klistirt?
Gespenst.
Du hast den Teufel hergewünscht und der hat
gerad nicht Zeit, weil er seine Hörner beim Re-
pariren hat und da hat er mich geschickt.
Casperl.
So? Das ist nit übel! aber eigentlich mag
fangen ſollen. Probiren möcht ichs doch a mal,
aber vor der Hand iſt keine Ausſicht dazu und
eigentlich gehts mir a biſſel paſſabel miſerabel.
Wenn ich der Doktor Fauſt wär, hätt ich mir
ſchon längſt den Teufel citirt, daß er mir a paar
Jahrln aushelfet mit eim Sack voll Ducaten.

(Ein heftiger Schlag an die Thüre.) Schlipperment! (aufrumpelnd.)
Was iſt das? Es wird mich doch der Teufel net
ghört haben?
(Ein zweiter Schlag.) Pumps dich, das iſt
kein Gſpaß mehr. Herr Jemine, Herr Jemine!
Alle guten Geiſter!
(Dritter Schlag. Casperl fallt um.)
(Die Thüre geht mit Geraßel auf. Weiß verhüllt erſcheint ein Ge-
ſpenſt, welches ſeinen Kopf unter dem Arm trägt.)
Geſpenſt (mit hohler Stimme.)
Casperl, Casperl! Du haſt mich citirt.
Casperl.
Was, ich dich kliſtirt?
Geſpenſt.
Du haſt den Teufel hergewünſcht und der hat
gerad nicht Zeit, weil er ſeine Hörner beim Re-
pariren hat und da hat er mich geſchickt.
Casperl.
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[138/0142] fangen ſollen. Probiren möcht ichs doch a mal, aber vor der Hand iſt keine Ausſicht dazu und eigentlich gehts mir a biſſel paſſabel miſerabel. Wenn ich der Doktor Fauſt wär, hätt ich mir ſchon längſt den Teufel citirt, daß er mir a paar Jahrln aushelfet mit eim Sack voll Ducaten. (Ein heftiger Schlag an die Thüre.) Schlipperment! (aufrumpelnd.) Was iſt das? Es wird mich doch der Teufel net ghört haben? (Ein zweiter Schlag.) Pumps dich, das iſt kein Gſpaß mehr. Herr Jemine, Herr Jemine! Alle guten Geiſter! (Dritter Schlag. Casperl fallt um.) (Die Thüre geht mit Geraßel auf. Weiß verhüllt erſcheint ein Ge- ſpenſt, welches ſeinen Kopf unter dem Arm trägt.) Geſpenſt (mit hohler Stimme.) Casperl, Casperl! Du haſt mich citirt. Casperl. Was, ich dich kliſtirt? Geſpenſt. Du haſt den Teufel hergewünſcht und der hat gerad nicht Zeit, weil er ſeine Hörner beim Re- pariren hat und da hat er mich geſchickt. Casperl. So? Das iſt nit übel! aber eigentlich mag

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/142>, abgerufen am 11.05.2024.