Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Casperl. Bravo! Das ist keine Kunst! -- Da haben'S die 5 Gulden, Frau Moosmayerin, und die 20 Dukaten bring ich nachher schon. Moosmayerin. Gut, Herr Casperl. Kann ich vielleicht noch mit einem Schalerl Kaffee aufwarten? Casperl. Dank' unterthänigst? ich hab den mein grad z'Haus getrunken. Wenn'S erlauben, so empfehl' ich mich. Moosmayerin. Wie's Jhnen beliebt. Aber ps! ps! Nur still, geheimgehalten! Sonst erwischt uns die Polizei und wir kommen Alle zwei vor's Schwurgericht; und denken's nur -- Alle meine Kundschaften! Das wär eine schöne Gschicht! -- Da wären die vor- nehmsten Personen compromittirt, die sich bei mir Karten schlagen lassen. Casperl. O ich versteh, ich versteh, Frau Moosmayerin. Sie können ganz ruhig sein. Hab die Ehre. (geht ab.) Casperl. Bravo! Das iſt keine Kunſt! — Da haben’S die 5 Gulden, Frau Moosmayerin, und die 20 Dukaten bring ich nachher ſchon. Moosmayerin. Gut, Herr Casperl. Kann ich vielleicht noch mit einem Schalerl Kaffee aufwarten? Casperl. Dank’ unterthänigſt? ich hab den mein grad z’Haus getrunken. Wenn’S erlauben, ſo empfehl’ ich mich. Moosmayerin. Wie’s Jhnen beliebt. Aber ps! ps! Nur ſtill, geheimgehalten! Sonſt erwiſcht uns die Polizei und wir kommen Alle zwei vor’s Schwurgericht; und denken’s nur — Alle meine Kundſchaften! Das wär eine ſchöne Gſchicht! — Da wären die vor- nehmſten Perſonen compromittirt, die ſich bei mir Karten ſchlagen laſſen. Casperl. O ich verſteh, ich verſteh, Frau Moosmayerin. Sie können ganz ruhig ſein. Hab die Ehre. (geht ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0154" n="150"/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Bravo! Das iſt keine Kunſt! — Da haben’S<lb/> die 5 Gulden, Frau Moosmayerin, und die 20<lb/> Dukaten bring ich nachher ſchon.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOOS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Moosmayerin.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gut, Herr Casperl. Kann ich vielleicht noch<lb/> mit einem Schalerl Kaffee aufwarten?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Dank’ unterthänigſt? ich hab den mein grad<lb/> z’Haus getrunken. Wenn’S erlauben, ſo empfehl’<lb/> ich mich.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOOS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Moosmayerin.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie’s Jhnen beliebt. Aber ps! ps! Nur ſtill,<lb/> geheimgehalten! Sonſt erwiſcht uns die Polizei und<lb/> wir kommen Alle zwei vor’s Schwurgericht; und<lb/> denken’s nur — Alle meine Kundſchaften! Das<lb/> wär eine ſchöne Gſchicht! — Da wären die vor-<lb/> nehmſten Perſonen compromittirt, die ſich bei mir<lb/> Karten ſchlagen laſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O ich verſteh, ich verſteh, Frau Moosmayerin.<lb/> Sie können ganz ruhig ſein. Hab die Ehre.</p> <stage>(geht ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0154]
Casperl.
Bravo! Das iſt keine Kunſt! — Da haben’S
die 5 Gulden, Frau Moosmayerin, und die 20
Dukaten bring ich nachher ſchon.
Moosmayerin.
Gut, Herr Casperl. Kann ich vielleicht noch
mit einem Schalerl Kaffee aufwarten?
Casperl.
Dank’ unterthänigſt? ich hab den mein grad
z’Haus getrunken. Wenn’S erlauben, ſo empfehl’
ich mich.
Moosmayerin.
Wie’s Jhnen beliebt. Aber ps! ps! Nur ſtill,
geheimgehalten! Sonſt erwiſcht uns die Polizei und
wir kommen Alle zwei vor’s Schwurgericht; und
denken’s nur — Alle meine Kundſchaften! Das
wär eine ſchöne Gſchicht! — Da wären die vor-
nehmſten Perſonen compromittirt, die ſich bei mir
Karten ſchlagen laſſen.
Casperl.
O ich verſteh, ich verſteh, Frau Moosmayerin.
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