Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Casperl. Das wird das Gescheiteste sein. Aber Acht geben muß er, daß er Jhnen nicht auch eine Portion vom Hirnkasten abschneidt. Kräutlmayer. Komm'! laß' uns fliehen! Pomologus (hinter den Büschen hervortretend.) O bleiben Sie nur! Wo wollten Sie mit Jhrem Kopfschmuck hin, ohne verlacht und verhöhnt zu werden? Verzeih'n Sie den kleinen Scherz. Je- ner Apfelbaum, der schon manchen Besucher meines Gartens angelockt hat, ist ein kostbares Exemplar, welches ich von meinen Reisen aus Jndien gebracht habe. Wer von seinen Früchten genießt, hat die unangenehme Folge der Ohrenverlängerung zu er- fahren. -- Allein -- da läßt sich helfen. Versprechen Sie mir, Herr Professor, meine Tochter und mich mit Jhren Anträgen nicht mehr zu belästigen und Sie werden geheilt. Kräutlmayer. Was will ich machen? Jch verspreche, was sie wollen. Casperl. Das wird das Geſcheiteſte ſein. Aber Acht geben muß er, daß er Jhnen nicht auch eine Portion vom Hirnkaſten abſchneidt. Kräutlmayer. Komm’! laß’ uns fliehen! Pomologus (hinter den Büſchen hervortretend.) O bleiben Sie nur! Wo wollten Sie mit Jhrem Kopfſchmuck hin, ohne verlacht und verhöhnt zu werden? Verzeih’n Sie den kleinen Scherz. Je- ner Apfelbaum, der ſchon manchen Beſucher meines Gartens angelockt hat, iſt ein koſtbares Exemplar, welches ich von meinen Reiſen aus Jndien gebracht habe. Wer von ſeinen Früchten genießt, hat die unangenehme Folge der Ohrenverlängerung zu er- fahren. — Allein — da läßt ſich helfen. Verſprechen Sie mir, Herr Profeſſor, meine Tochter und mich mit Jhren Anträgen nicht mehr zu beläſtigen und Sie werden geheilt. Kräutlmayer. Was will ich machen? Jch verſpreche, was ſie wollen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0193" n="189"/> <sp who="#CASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das wird das Geſcheiteſte ſein. Aber Acht geben<lb/> muß er, daß er Jhnen nicht auch eine Portion<lb/> vom Hirnkaſten abſchneidt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KRÄ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kräutlmayer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Komm’! laß’ uns fliehen!</p> </sp><lb/> <sp who="#POM"> <speaker> <hi rendition="#b">Pomologus</hi> </speaker> <stage>(hinter den Büſchen hervortretend.)</stage><lb/> <p>O bleiben Sie nur! Wo wollten Sie mit<lb/> Jhrem Kopfſchmuck hin, ohne verlacht und verhöhnt<lb/> zu werden? Verzeih’n Sie den kleinen Scherz. Je-<lb/> ner Apfelbaum, der ſchon manchen Beſucher meines<lb/> Gartens angelockt hat, iſt ein koſtbares Exemplar,<lb/> welches ich von meinen Reiſen aus Jndien gebracht<lb/> habe. Wer von ſeinen Früchten genießt, hat die<lb/> unangenehme Folge der Ohrenverlängerung zu er-<lb/> fahren. —</p><lb/> <p>Allein — da läßt ſich helfen. Verſprechen Sie<lb/> mir, Herr Profeſſor, meine Tochter und mich mit<lb/> Jhren Anträgen nicht mehr zu beläſtigen und Sie<lb/> werden geheilt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KRÄ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kräutlmayer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was will ich machen? Jch verſpreche, was ſie<lb/> wollen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0193]
Casperl.
Das wird das Geſcheiteſte ſein. Aber Acht geben
muß er, daß er Jhnen nicht auch eine Portion
vom Hirnkaſten abſchneidt.
Kräutlmayer.
Komm’! laß’ uns fliehen!
Pomologus (hinter den Büſchen hervortretend.)
O bleiben Sie nur! Wo wollten Sie mit
Jhrem Kopfſchmuck hin, ohne verlacht und verhöhnt
zu werden? Verzeih’n Sie den kleinen Scherz. Je-
ner Apfelbaum, der ſchon manchen Beſucher meines
Gartens angelockt hat, iſt ein koſtbares Exemplar,
welches ich von meinen Reiſen aus Jndien gebracht
habe. Wer von ſeinen Früchten genießt, hat die
unangenehme Folge der Ohrenverlängerung zu er-
fahren. —
Allein — da läßt ſich helfen. Verſprechen Sie
mir, Herr Profeſſor, meine Tochter und mich mit
Jhren Anträgen nicht mehr zu beläſtigen und Sie
werden geheilt.
Kräutlmayer.
Was will ich machen? Jch verſpreche, was ſie
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