Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Casperl. Ja ich bin gewohnt, daß man mir gehorcht. Gehorchen ist eine Tugend; aber horchen ist ein Laster. Verstanden? Sie Netterl! Stultitia. Ah, da kommt der Papa! Casperl. Papa, Pipi, Popo, Pupu, -- freut mich un- gemein. (Ritter Heinz tritt ein.) (Casperl macht nach allen Seiten ungeheuere lebhafte Bücklinge, so daß er Arrogantia, Stultitia und den Ritter umftößt.) Casperl. O ich bitte recht sehr; habe die Ehre. (zu Heinz.) Sie sind also der Pupupipipapa dieser beiden Frauenzimmer. Heinz. Erhabener Prinz! trotz Jhres Jncognitos sind Sie erkannt. Dieses Benehmen, dieser Ton, diese Hohheit, diese Herablassung! Casperl. Jch habe mich nicht herabgelassen, sondern ich bin in einem goldenen Hofwagen durch's Gartenthor hereingefahren. Casperl. Ja ich bin gewohnt, daß man mir gehorcht. Gehorchen iſt eine Tugend; aber horchen iſt ein Laſter. Verſtanden? Sie Netterl! Stultitia. Ah, da kommt der Papa! Casperl. Papa, Pipi, Popo, Pupu, — freut mich un- gemein. (Ritter Heinz tritt ein.) (Casperl macht nach allen Seiten ungeheuere lebhafte Bücklinge, ſo daß er Arrogantia, Stultitia und den Ritter umftößt.) Casperl. O ich bitte recht ſehr; habe die Ehre. (zu Heinz.) Sie ſind alſo der Pupupipipapa dieſer beiden Frauenzimmer. Heinz. Erhabener Prinz! trotz Jhres Jncognitos ſind Sie erkannt. Dieſes Benehmen, dieſer Ton, dieſe Hohheit, dieſe Herablaſſung! Casperl. Jch habe mich nicht herabgelaſſen, ſondern ich bin in einem goldenen Hofwagen durch’s Gartenthor hereingefahren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0032" n="28"/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja ich bin gewohnt, daß man mir gehorcht.<lb/> Gehorchen iſt eine Tugend; aber <hi rendition="#g">horchen</hi> iſt<lb/> ein Laſter. Verſtanden? Sie Netterl!</p> </sp><lb/> <sp who="#STU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Stultitia.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah, da kommt der Papa!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Papa, Pipi, Popo, Pupu, — freut mich un-<lb/> gemein.</p> <stage>(Ritter Heinz tritt ein.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Casperl macht nach allen Seiten ungeheuere lebhafte Bücklinge, ſo<lb/> daß er Arrogantia, Stultitia und den Ritter umftößt.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O ich bitte recht ſehr; habe die Ehre.</p> <stage>(zu Heinz.)</stage><lb/> <p>Sie ſind alſo der Pupupipipapa dieſer beiden<lb/> Frauenzimmer.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Heinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Erhabener Prinz! trotz Jhres Jncognitos ſind<lb/> Sie erkannt. Dieſes Benehmen, dieſer Ton, dieſe<lb/> Hohheit, dieſe Herablaſſung!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch habe mich nicht herabgelaſſen, ſondern<lb/> ich bin in einem goldenen Hofwagen durch’s<lb/> Gartenthor hereingefahren.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0032]
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Stultitia.
Ah, da kommt der Papa!
Casperl.
Papa, Pipi, Popo, Pupu, — freut mich un-
gemein. (Ritter Heinz tritt ein.)
(Casperl macht nach allen Seiten ungeheuere lebhafte Bücklinge, ſo
daß er Arrogantia, Stultitia und den Ritter umftößt.)
Casperl.
O ich bitte recht ſehr; habe die Ehre. (zu Heinz.)
Sie ſind alſo der Pupupipipapa dieſer beiden
Frauenzimmer.
Heinz.
Erhabener Prinz! trotz Jhres Jncognitos ſind
Sie erkannt. Dieſes Benehmen, dieſer Ton, dieſe
Hohheit, dieſe Herablaſſung!
Casperl.
Jch habe mich nicht herabgelaſſen, ſondern
ich bin in einem goldenen Hofwagen durch’s
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