Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Wirth. Jch weiß schon, wo das wieder hinaus will. Es bleibt dabei. Jst das Wasser da -- so kriegt der Hansl meine Nanni; denn, wenn's so ist, wie Sie g'sagt haben, so ist mir der Brunnen mehr als tausend Gulden werth. Punktum! Zwiebelmaier. Wie gesagt: ein solcher artesischer Brunnen ver- siegt nie und liefert in einer Sekunde mindestens 50 Eimer Wasser. Sie können damit nicht nur Jhre Bedürfnisse, sondern das ganze Dorf versehen und sich noch eine Mühle oder eine durch Wasser getriebene Dreschmaschine -- kurz: Was sie immer wollen, anlegen. Wirth. Nur nicht gar zu Viel versprochen, Herr Pro- fessor; vor der Hand hab' ich nur einen blaueu Dunst, aber kein Tropfen Wasser. Hans. Aha! da kommt schon die Röhre zum Einsetzen. (Casperl und Knecht Hiesel tragen eine Röhre herein.) Zwiebelmaier. Gut, sehr gut! Nun die Röhre hinabgesenkt den Bohrer etwas gehoben! (Es geschieht nach Anordnung.) (Casperl krabbelt an den Bohrer hinauf, setzt sich auf dessen Querstange.) Wirth. Jch weiß ſchon, wo das wieder hinaus will. Es bleibt dabei. Jſt das Waſſer da — ſo kriegt der Hansl meine Nanni; denn, wenn’s ſo iſt, wie Sie g’ſagt haben, ſo iſt mir der Brunnen mehr als tauſend Gulden werth. Punktum! Zwiebelmaier. Wie geſagt: ein ſolcher arteſiſcher Brunnen ver- ſiegt nie und liefert in einer Sekunde mindeſtens 50 Eimer Waſſer. Sie können damit nicht nur Jhre Bedürfniſſe, ſondern das ganze Dorf verſehen und ſich noch eine Mühle oder eine durch Waſſer getriebene Dreſchmaſchine — kurz: Was ſie immer wollen, anlegen. Wirth. Nur nicht gar zu Viel verſprochen, Herr Pro- feſſor; vor der Hand hab’ ich nur einen blaueu Dunſt, aber kein Tropfen Waſſer. Hans. Aha! da kommt ſchon die Röhre zum Einſetzen. (Casperl und Knecht Hieſel tragen eine Röhre herein.) Zwiebelmaier. Gut, ſehr gut! Nun die Röhre hinabgeſenkt den Bohrer etwas gehoben! (Es geſchieht nach Anordnung.) (Casperl krabbelt an den Bohrer hinauf, ſetzt ſich auf deſſen Querſtange.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0084" n="80"/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wirth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch weiß ſchon, wo das wieder hinaus will.<lb/> Es bleibt dabei. Jſt das Waſſer da — ſo kriegt<lb/> der Hansl meine Nanni; denn, wenn’s ſo iſt, wie<lb/> Sie g’ſagt haben, ſo iſt mir der Brunnen mehr als<lb/> tauſend Gulden werth. Punktum!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWIE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zwiebelmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie geſagt: ein ſolcher arteſiſcher Brunnen ver-<lb/> ſiegt <hi rendition="#g">nie</hi> und liefert in einer Sekunde mindeſtens<lb/> 50 Eimer Waſſer. Sie können damit nicht nur<lb/> Jhre Bedürfniſſe, ſondern das ganze Dorf verſehen<lb/> und ſich noch eine Mühle oder eine durch Waſſer<lb/> getriebene Dreſchmaſchine — kurz: Was ſie immer<lb/> wollen, anlegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wirth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nur nicht gar zu <hi rendition="#g">Viel</hi> verſprochen, Herr Pro-<lb/> feſſor; vor der Hand hab’ ich nur einen blaueu<lb/> Dunſt, aber kein Tropfen Waſſer.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hans.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aha! da kommt ſchon die Röhre zum Einſetzen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Casperl und Knecht Hieſel tragen eine Röhre herein.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ZWIE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Zwiebelmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gut, ſehr gut! Nun die Röhre hinabgeſenkt<lb/> den Bohrer etwas gehoben!</p> <stage>(Es geſchieht nach Anordnung.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Casperl krabbelt an den Bohrer hinauf, ſetzt ſich auf deſſen Querſtange.)</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0084]
Wirth.
Jch weiß ſchon, wo das wieder hinaus will.
Es bleibt dabei. Jſt das Waſſer da — ſo kriegt
der Hansl meine Nanni; denn, wenn’s ſo iſt, wie
Sie g’ſagt haben, ſo iſt mir der Brunnen mehr als
tauſend Gulden werth. Punktum!
Zwiebelmaier.
Wie geſagt: ein ſolcher arteſiſcher Brunnen ver-
ſiegt nie und liefert in einer Sekunde mindeſtens
50 Eimer Waſſer. Sie können damit nicht nur
Jhre Bedürfniſſe, ſondern das ganze Dorf verſehen
und ſich noch eine Mühle oder eine durch Waſſer
getriebene Dreſchmaſchine — kurz: Was ſie immer
wollen, anlegen.
Wirth.
Nur nicht gar zu Viel verſprochen, Herr Pro-
feſſor; vor der Hand hab’ ich nur einen blaueu
Dunſt, aber kein Tropfen Waſſer.
Hans.
Aha! da kommt ſchon die Röhre zum Einſetzen.
(Casperl und Knecht Hieſel tragen eine Röhre herein.)
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