Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
und werd' ein Bergknappe. Das wird Dein Glück sein!" Und wie das Schicksal dieß gesagt gehabt hat, hat's drei furchtbare Kracher gethan und ich bin aufg'wacht. "Ha!" rief ich, und bin aus'm Bett g'sprungen, als ob's brennen thät und daß mein leerer Magen geklappert hat. -- "Ha!" dieser Traum soll mir eine Mahnung sein. Jch folge Deiner Weisung, o Schicksul!" -- Dann hab ich in mein leeres Tornisterl zwölf Zündhölzeln gepackt -- denn sonst hab' ich nichts mehr gehabt -- und bin halt ein Bergknapp geworden, wie Figura zeigt. Jetzt will ich aber sehen, ob mir das Schicksal Wort hält und mich nicht ang'führt hat, wie mir's schon einigemal passirt ist. Ja! Schicksal! Deinem Rufe bin ich gefolgt, jetzt ist's an mich, Dich zu rufen! Aber ein wenig muß ich doch Steiner hauen, sonst haut mich der Steiger. Fängt an zu hauen und singt dabei. Lied. Das ist doch e verflixte G'schicht; Steinklopfen bei em Stimpferl Licht; Jch wüßt' mir schon e besser's G'schäft Als so ein Fäustel an sei'm Heft. Glück auf! Glück auf!
und werd’ ein Bergknappe. Das wird Dein Glück ſein!‟ Und wie das Schickſal dieß geſagt gehabt hat, hat’s drei furchtbare Kracher gethan und ich bin aufg’wacht. „Ha!‟ rief ich, und bin aus’m Bett g’ſprungen, als ob’s brennen thät und daß mein leerer Magen geklappert hat. — „Ha!‟ dieſer Traum ſoll mir eine Mahnung ſein. Jch folge Deiner Weiſung, o Schickſul!‟ — Dann hab ich in mein leeres Torniſterl zwölf Zündhölzeln gepackt — denn ſonſt hab’ ich nichts mehr gehabt — und bin halt ein Bergknapp geworden, wie Figura zeigt. Jetzt will ich aber ſehen, ob mir das Schickſal Wort hält und mich nicht ang’führt hat, wie mir’s ſchon einigemal paſſirt iſt. Ja! Schickſal! Deinem Rufe bin ich gefolgt, jetzt iſt’s an mich, Dich zu rufen! Aber ein wenig muß ich doch Steiner hauen, ſonſt haut mich der Steiger. Fängt an zu hauen und ſingt dabei. Lied. Das iſt doch e verflixte G’ſchicht; Steinklopfen bei em Stimpferl Licht; Jch wüßt’ mir ſchon e beſſer’s G’ſchäft Als ſo ein Fäuſtel an ſei’m Heft. Glück auf! Glück auf! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPERL"> <p><pb facs="#f0198" n="162"/> und werd’ ein Bergknappe. Das wird Dein Glück<lb/> ſein!‟ Und wie das Schickſal dieß geſagt gehabt<lb/> hat, hat’s drei furchtbare Kracher gethan und ich<lb/> bin aufg’wacht. „Ha!‟ rief ich, und bin aus’m<lb/> Bett g’ſprungen, als ob’s brennen thät und daß<lb/> mein leerer Magen geklappert hat. — „Ha!‟ dieſer<lb/> Traum ſoll mir eine Mahnung ſein. Jch folge<lb/> Deiner Weiſung, o Schickſul!‟ — Dann hab ich<lb/> in mein leeres Torniſterl zwölf Zündhölzeln gepackt<lb/> — denn ſonſt hab’ ich nichts mehr gehabt — und<lb/> bin halt ein Bergknapp geworden, wie Figura zeigt.<lb/> Jetzt will ich aber ſehen, ob mir das Schickſal<lb/> Wort hält und mich nicht ang’führt hat, wie mir’s<lb/> ſchon einigemal paſſirt iſt. Ja! Schickſal! Deinem<lb/> Rufe bin ich gefolgt, jetzt iſt’s an mich, <hi rendition="#g">Dich</hi> zu<lb/> rufen! Aber ein wenig muß ich doch Steiner<lb/> hauen, ſonſt haut <hi rendition="#g">mich</hi> der Steiger.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Fängt an zu hauen und ſingt dabei.</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Lied.</hi> </hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l>Das iſt doch e verflixte G’ſchicht;</l><lb/> <l>Steinklopfen bei em Stimpferl Licht;</l><lb/> <l>Jch wüßt’ mir ſchon e beſſer’s G’ſchäft</l><lb/> <l>Als ſo ein Fäuſtel an ſei’m Heft.</l><lb/> <l>Glück auf! Glück auf!</l> </lg><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0198]
und werd’ ein Bergknappe. Das wird Dein Glück
ſein!‟ Und wie das Schickſal dieß geſagt gehabt
hat, hat’s drei furchtbare Kracher gethan und ich
bin aufg’wacht. „Ha!‟ rief ich, und bin aus’m
Bett g’ſprungen, als ob’s brennen thät und daß
mein leerer Magen geklappert hat. — „Ha!‟ dieſer
Traum ſoll mir eine Mahnung ſein. Jch folge
Deiner Weiſung, o Schickſul!‟ — Dann hab ich
in mein leeres Torniſterl zwölf Zündhölzeln gepackt
— denn ſonſt hab’ ich nichts mehr gehabt — und
bin halt ein Bergknapp geworden, wie Figura zeigt.
Jetzt will ich aber ſehen, ob mir das Schickſal
Wort hält und mich nicht ang’führt hat, wie mir’s
ſchon einigemal paſſirt iſt. Ja! Schickſal! Deinem
Rufe bin ich gefolgt, jetzt iſt’s an mich, Dich zu
rufen! Aber ein wenig muß ich doch Steiner
hauen, ſonſt haut mich der Steiger.
Fängt an zu hauen und ſingt dabei.
Lied.
Das iſt doch e verflixte G’ſchicht;
Steinklopfen bei em Stimpferl Licht;
Jch wüßt’ mir ſchon e beſſer’s G’ſchäft
Als ſo ein Fäuſtel an ſei’m Heft.
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