Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
nexiren und abschieben. Auweh! sie kommt schon wieder. Da muß ich ein anderes Experiment ap- pliciren. Esmeralda (tritt ein). Jch habe den Bedienten in den Keller geschickt, er wird gleich wieder da sein. Casperl (in fingirter Extase, fällt Esmeralda zu Füßen). Ha! göttliches Wesen! Der Herr Papa schlum- mert; die Gelegenheit ist günstig. Jch bin nur verkloidet. Esmeralda (höchst betroffen). Wie kommen Sie mir vor? Casperl. Ja verkloidet, moskurirt als Doctor, um auf diesem Wege zu Jhnen zu gelangen. Esmeralda. Was fallt Jhnen ein? welche Unverschämtheit! Casperl. Ja ich bin verschämt; denn ich bin nicht der, der ich bin, sondern der, der ich bin. Esmeralda. Fort von hier! Steh'n Sie auf! oder der Bediente wird Jhnen die Thüre weisen.
nexiren und abſchieben. Auweh! ſie kommt ſchon wieder. Da muß ich ein anderes Experiment ap- pliciren. Esmeralda (tritt ein). Jch habe den Bedienten in den Keller geſchickt, er wird gleich wieder da ſein. Casperl (in fingirter Extaſe, fällt Esmeralda zu Füßen). Ha! göttliches Weſen! Der Herr Papa ſchlum- mert; die Gelegenheit iſt günſtig. Jch bin nur verkloidet. Esmeralda (höchſt betroffen). Wie kommen Sie mir vor? Casperl. Ja verkloidet, moskurirt als Doctor, um auf dieſem Wege zu Jhnen zu gelangen. Esmeralda. Was fallt Jhnen ein? welche Unverſchämtheit! Casperl. Ja ich bin verſchämt; denn ich bin nicht der, der ich bin, ſondern der, der ich bin. Esmeralda. Fort von hier! Steh’n Sie auf! oder der Bediente wird Jhnen die Thüre weiſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPERL"> <p><pb facs="#f0221" n="185"/> nexiren und abſchieben. Auweh! ſie kommt ſchon<lb/> wieder. Da muß ich ein anderes Experiment ap-<lb/> pliciren.</p> </sp><lb/> <sp who="#ESM"> <speaker> <hi rendition="#b">Esmeralda</hi> </speaker> <stage>(tritt ein).</stage><lb/> <p>Jch habe den Bedienten in den Keller geſchickt,<lb/> er wird gleich wieder da ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(in fingirter Extaſe, fällt Esmeralda zu Füßen).</stage><lb/> <p>Ha! göttliches Weſen! Der Herr Papa ſchlum-<lb/> mert; die Gelegenheit iſt günſtig. Jch bin nur<lb/> verkloidet.</p> </sp><lb/> <sp who="#ESM"> <speaker> <hi rendition="#b">Esmeralda</hi> </speaker> <stage>(höchſt betroffen).</stage><lb/> <p>Wie kommen Sie mir vor?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja verkloidet, moskurirt als Doctor, um auf<lb/> dieſem Wege zu Jhnen zu gelangen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ESM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Esmeralda.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was fallt Jhnen ein? welche Unverſchämtheit!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja ich bin verſchämt; denn ich bin <hi rendition="#g">nicht der,<lb/> der</hi> ich <hi rendition="#g">bin,</hi> ſondern <hi rendition="#g">der, der</hi> ich <hi rendition="#g">bin.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#ESM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Esmeralda.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Fort von hier! Steh’n Sie auf! oder der<lb/> Bediente wird Jhnen die Thüre weiſen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0221]
nexiren und abſchieben. Auweh! ſie kommt ſchon
wieder. Da muß ich ein anderes Experiment ap-
pliciren.
Esmeralda (tritt ein).
Jch habe den Bedienten in den Keller geſchickt,
er wird gleich wieder da ſein.
Casperl (in fingirter Extaſe, fällt Esmeralda zu Füßen).
Ha! göttliches Weſen! Der Herr Papa ſchlum-
mert; die Gelegenheit iſt günſtig. Jch bin nur
verkloidet.
Esmeralda (höchſt betroffen).
Wie kommen Sie mir vor?
Casperl.
Ja verkloidet, moskurirt als Doctor, um auf
dieſem Wege zu Jhnen zu gelangen.
Esmeralda.
Was fallt Jhnen ein? welche Unverſchämtheit!
Casperl.
Ja ich bin verſchämt; denn ich bin nicht der,
der ich bin, ſondern der, der ich bin.
Esmeralda.
Fort von hier! Steh’n Sie auf! oder der
Bediente wird Jhnen die Thüre weiſen.
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