loren zu haben, doch kam er bald wieder in Fluß, so daß zu Ende des Jahres 1868, zugleich mit der neuen Auflage des unterdessen völlig vergriffenen ersten, schon das dritte Bändchen folgen konnte, welchen sich dann im Oktober 1870 und im No- vember 1874 die beiden letzten Theile anreihten. Trotz aller Klagen über den Mangel an geeigneten Stoffen reiften doch noch vier Stücke, welche im Manuscript das Datum ihrer Entstehung tragen und somit einen Einblick in die geistige Werkstätte des Dichters gewähren. Die "Undine" war, angeregt durch eine neue Lesung von Fouque's unsterblichem Roman, in den schönen Herbsttagen zu Ammerland, wo Graf Pocci ein kleines Tuskulum als Lehen durch König Ludwig I. besaß, gereift und Anfangs August 1874 fertig geworden. Bei der Rückkehr in die Stadt begleitete ihn der lang herumgetragene Stoff mit der "Zauberflöte", welche von Ende Oktober bis Anfangs November glücklich zu Stande kam. Am ersten Oktober 1875 war die letzte Feile an "die Erbschaft" gelegt und dann ging es an den "König Drosselbart", welcher schon früher nach Grimm's Märchen das Jnteresse des Zeichners geweckt hatte (vergl. Nr. 220 des "Münchener Bilderbogen"). Die Ausführung erlitt mancherlei
loren zu haben, doch kam er bald wieder in Fluß, ſo daß zu Ende des Jahres 1868, zugleich mit der neuen Auflage des unterdeſſen völlig vergriffenen erſten, ſchon das dritte Bändchen folgen konnte, welchen ſich dann im Oktober 1870 und im No- vember 1874 die beiden letzten Theile anreihten. Trotz aller Klagen über den Mangel an geeigneten Stoffen reiften doch noch vier Stücke, welche im Manuſcript das Datum ihrer Entſtehung tragen und ſomit einen Einblick in die geiſtige Werkſtätte des Dichters gewähren. Die „Undine‟ war, angeregt durch eine neue Leſung von Fouqué’s unſterblichem Roman, in den ſchönen Herbſttagen zu Ammerland, wo Graf Pocci ein kleines Tuskulum als Lehen durch König Ludwig I. beſaß, gereift und Anfangs Auguſt 1874 fertig geworden. Bei der Rückkehr in die Stadt begleitete ihn der lang herumgetragene Stoff mit der „Zauberflöte‟, welche von Ende Oktober bis Anfangs November glücklich zu Stande kam. Am erſten Oktober 1875 war die letzte Feile an „die Erbſchaft‟ gelegt und dann ging es an den „König Droſſelbart‟, welcher ſchon früher nach Grimm’s Märchen das Jntereſſe des Zeichners geweckt hatte (vergl. Nr. 220 des „Münchener Bilderbogen‟). Die Ausführung erlitt mancherlei
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[XXX/0032]
loren zu haben, doch kam er bald wieder in Fluß,
ſo daß zu Ende des Jahres 1868, zugleich mit
der neuen Auflage des unterdeſſen völlig vergriffenen
erſten, ſchon das dritte Bändchen folgen konnte,
welchen ſich dann im Oktober 1870 und im No-
vember 1874 die beiden letzten Theile anreihten.
Trotz aller Klagen über den Mangel an geeigneten
Stoffen reiften doch noch vier Stücke, welche im
Manuſcript das Datum ihrer Entſtehung tragen und
ſomit einen Einblick in die geiſtige Werkſtätte des
Dichters gewähren. Die „Undine‟ war, angeregt
durch eine neue Leſung von Fouqué’s unſterblichem
Roman, in den ſchönen Herbſttagen zu Ammerland,
wo Graf Pocci ein kleines Tuskulum als Lehen
durch König Ludwig I. beſaß, gereift und Anfangs
Auguſt 1874 fertig geworden. Bei der Rückkehr
in die Stadt begleitete ihn der lang herumgetragene
Stoff mit der „Zauberflöte‟, welche von Ende
Oktober bis Anfangs November glücklich zu Stande
kam. Am erſten Oktober 1875 war die letzte Feile
an „die Erbſchaft‟ gelegt und dann ging es an
den „König Droſſelbart‟, welcher ſchon früher
nach Grimm’s Märchen das Jntereſſe des Zeichners
geweckt hatte (vergl. Nr. 220 des „Münchener
Bilderbogen‟). Die Ausführung erlitt mancherlei
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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. XXX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/32>, abgerufen am 16.02.2025.
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