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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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Jedermann Deine gerechte Entrüstung. Deine Ehre
will es, daß sie bewahrt sei durch Gleichgültigkeit
und stille Verachtung.
Berthalda.
Ja allerdings. Unbemerkt soll die Glut im
Jnnern brennen, bis es an der Zeit sein wird, daß
sie zur hellen Flamme auflodert.
Herzog.
Also Verstellung, Ruhe! Jch werde mich bei
Ritter Huldbrand zum Besuch ansagen lassen. Du
sollst mit mir nach Ringstetten ziehen. Wenn wir
dort sind, wird es sich zeigen, wie ich ihn auf die
demüthigendste Art strafen kann. Verlasse Dich auf mich.
Berthalda.
Ja, ich zähle auf Euern gerechten Zorn. Was
mich betrifft, so werde ich nicht aus der Rolle des
edelsten Stolzes fallen.
Herzog.
Treffe alle Vorkehrungen zur Abfahrt. Nimm
Deine kostbarsten Gewänder, Deinen schönsten
Schmuck. Du sollst in höchstem Glanze als des
Herzogs Tochter auftreten.
Berthalda.
Jch bin bereit. (Beide ab.)


Jedermann Deine gerechte Entrüſtung. Deine Ehre
will es, daß ſie bewahrt ſei durch Gleichgültigkeit
und ſtille Verachtung.
Berthalda.
Ja allerdings. Unbemerkt ſoll die Glut im
Jnnern brennen, bis es an der Zeit ſein wird, daß
ſie zur hellen Flamme auflodert.
Herzog.
Alſo Verſtellung, Ruhe! Jch werde mich bei
Ritter Huldbrand zum Beſuch anſagen laſſen. Du
ſollſt mit mir nach Ringſtetten ziehen. Wenn wir
dort ſind, wird es ſich zeigen, wie ich ihn auf die
demüthigendſte Art ſtrafen kann. Verlaſſe Dich auf mich.
Berthalda.
Ja, ich zähle auf Euern gerechten Zorn. Was
mich betrifft, ſo werde ich nicht aus der Rolle des
edelſten Stolzes fallen.
Herzog.
Treffe alle Vorkehrungen zur Abfahrt. Nimm
Deine koſtbarſten Gewänder, Deinen ſchönſten
Schmuck. Du ſollſt in höchſtem Glanze als des
Herzogs Tochter auftreten.
Berthalda.
Jch bin bereit. (Beide ab.)


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[40/0078] Jedermann Deine gerechte Entrüſtung. Deine Ehre will es, daß ſie bewahrt ſei durch Gleichgültigkeit und ſtille Verachtung. Berthalda. Ja allerdings. Unbemerkt ſoll die Glut im Jnnern brennen, bis es an der Zeit ſein wird, daß ſie zur hellen Flamme auflodert. Herzog. Alſo Verſtellung, Ruhe! Jch werde mich bei Ritter Huldbrand zum Beſuch anſagen laſſen. Du ſollſt mit mir nach Ringſtetten ziehen. Wenn wir dort ſind, wird es ſich zeigen, wie ich ihn auf die demüthigendſte Art ſtrafen kann. Verlaſſe Dich auf mich. Berthalda. Ja, ich zähle auf Euern gerechten Zorn. Was mich betrifft, ſo werde ich nicht aus der Rolle des edelſten Stolzes fallen. Herzog. Treffe alle Vorkehrungen zur Abfahrt. Nimm Deine koſtbarſten Gewänder, Deinen ſchönſten Schmuck. Du ſollſt in höchſtem Glanze als des Herzogs Tochter auftreten. Berthalda. Jch bin bereit. (Beide ab.)

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/78>, abgerufen am 22.11.2024.