Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Undine. Verzeiht, wenn ich jenen alten Mann dort, auf Peter zeigend) Euch Herzog, vorstelle, der nicht den Muth hat, seine Angelegenheiten vorzubringen. Herzog. Wer ist der Mann? Er trete vor; denn Jeder- manniglich hat das Recht, mir seine Beschwerde zu sagen. Undine (zu Peter). So komm! Nun hast Du selbst vernommen, daß der Herzog Jedem gnädig Gehör gewährt. Peter (wirft sich vor dem Herzog nieder). Gnädigster Herzog! Verzeiht einem armen Manne, der Gerechtigkeit begehrt. Herzog. Steh auf! Sprich frei und offen: Was ist Dir Unrecht geschehen? Peter. Man hat mir mein Kind geraubt. Jch verlang' es zurück. (Allgemeine Bewegung.) Herzog. Sprich, bekunde Deine Klage! Peter. Vierzehn Jahre sinds freilich schon her, daß mein Töchterlein Marie sich in den Finstererwald Pocci, Komödienb. 6tes Bdchn. 4
Undine. Verzeiht, wenn ich jenen alten Mann dort, auf Peter zeigend) Euch Herzog, vorſtelle, der nicht den Muth hat, ſeine Angelegenheiten vorzubringen. Herzog. Wer iſt der Mann? Er trete vor; denn Jeder- manniglich hat das Recht, mir ſeine Beſchwerde zu ſagen. Undine (zu Peter). So komm! Nun haſt Du ſelbſt vernommen, daß der Herzog Jedem gnädig Gehör gewährt. Peter (wirft ſich vor dem Herzog nieder). Gnädigſter Herzog! Verzeiht einem armen Manne, der Gerechtigkeit begehrt. Herzog. Steh auf! Sprich frei und offen: Was iſt Dir Unrecht geſchehen? Peter. Man hat mir mein Kind geraubt. Jch verlang’ es zurück. (Allgemeine Bewegung.) Herzog. Sprich, bekunde Deine Klage! Peter. Vierzehn Jahre ſinds freilich ſchon her, daß mein Töchterlein Marie ſich in den Finſtererwald Pocci, Komödienb. 6tes Bdchn. 4
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Undine.
Verzeiht, wenn ich jenen alten Mann dort,
auf Peter zeigend) Euch Herzog, vorſtelle, der nicht den
Muth hat, ſeine Angelegenheiten vorzubringen.
Herzog.
Wer iſt der Mann? Er trete vor; denn Jeder-
manniglich hat das Recht, mir ſeine Beſchwerde zu ſagen.
Undine (zu Peter).
So komm! Nun haſt Du ſelbſt vernommen,
daß der Herzog Jedem gnädig Gehör gewährt.
Peter (wirft ſich vor dem Herzog nieder).
Gnädigſter Herzog! Verzeiht einem armen Manne,
der Gerechtigkeit begehrt.
Herzog.
Steh auf! Sprich frei und offen: Was iſt
Dir Unrecht geſchehen?
Peter.
Man hat mir mein Kind geraubt. Jch verlang’
es zurück. (Allgemeine Bewegung.)
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