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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Nicht war ich! Nicht! Du wolltest, und ich ward! ppo_119.002
O aller Wesen Wesen! ppo_119.003
Jch war -- ja Jch auch war ein ewiger Gedanke ppo_119.004
Von dir! Du sprachst ihn aus! Da war ppo_119.005
Mein Jch mit jeder Kraft, mit jedem Leben, ppo_119.006
Die jede Zukunft, auch die fernste, ppo_119.007
Entwickeln wird! Jch ward, und mit mir ward ppo_119.008
Der Ewigkeit von dir mein ganzes Wesen ppo_119.009
Mit allen seinen Künftigkeiten ppo_119.010
Unsterblich ausgesprochen...
ppo_119.011
Wie bet' ich an? wo find' ich Worte ppo_119.012
Den anzubeten, der mich werden hieß! ppo_119.013
Du bist, o Wesen aller Wesen, ppo_119.014
Denn ich, ich bin! ppo_119.015
Bin! Unergründlichstes von allen ppo_119.016
Geheimnissen, und doch gewissestes ppo_119.017
Von allem, was ich weiß! ppo_119.018
Sey aller meiner Lustgedanken Erster! ppo_119.019
Sey letztes aller meiner Lustgefühle! ppo_119.020
Du Gott, du bist! ich bin!
ppo_119.021
Du warst eh' meine Mutter mich gebahr! ppo_119.022
Eh' mich mein Vater zeugte; ppo_119.023
Eh' meines Vaters Vater ihn gezeugt; ppo_119.024
Eh' einen Sohn gezeugt der Erste aller Väter! ppo_119.025
Nicht ewig waren wir! Nicht Einer ist's, ppo_119.026
Der ist, der war, -- der Frühste ward, ppo_119.027
Da du sprachst: "Werde! sey der Vater ppo_119.028
Von Millionen Vätern und von Söhnen!" ppo_119.029
Du bist, nur du bist ewig! Erster! Erster! ppo_119.030
Denn ewig ist von uns nicht Einer! ppo_119.031
Du warst -- du Undenkbarer! warst, ppo_119.032
Eh' aller Sterblichkeit urerster Vater ppo_119.033
Dem Rufe da stand: "Werde! Sey!"
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/131>, abgerufen am 21.11.2024.