ppo_145.001 und allmählig mild in einander verschmelzenden ppo_145.002 Gefühle der Wonne und der Wehmuth. Deshalb ppo_145.003 herrscht auch im Tone der Elegie die Wehmuth ppo_145.004 des Unvermögens, den ersehnten Gegenstand entweder ppo_145.005 in der Gegenwart überhaupt nicht zu besitzen, ppo_145.006 oder ihn bereits verloren zu haben, oder ihn nie ppo_145.007 besitzen zu können. Diese Wehmuth des Unvermögens ppo_145.008 ist Ton der Trauer, allein nicht von der Art ppo_145.009 und Stärke, wie in der Ode, wo das Gefühl der ppo_145.010 Unlust aufgeregt wird von dem wahrgenommenen ppo_145.011 Gegensatze der Beschränkungen des Endlichen gegen ppo_145.012 das Unendliche. Zugleich vergesellschaftet sich mit ppo_145.013 diesem Tone der Trauer der Ton der Freude an dem ppo_145.014 Gegenstande selbst, der nicht, wie in der Ode, als ppo_145.015 unendlich, wohl aber unter dem milden Glanze des ppo_145.016 Jdeals erscheint, welches jedesmal das gebildete ppo_145.017 Wesen mit hoher Sehnsucht und mit dem Verlangen ppo_145.018 nach dessen Erreichung und Verwirklichung erfüllt. ppo_145.019 So kündigt sich im Tone der Elegie eine ppo_145.020 milde Schattirung der Gefühle an, wodurch für ppo_145.021 das Bewußtseyn zwar keine bleibende (weil ein gemischtesppo_145.022 Gefühl kein bleibender Zustand seyn kann), ppo_145.023 aber eine unendlich süße Stimmung vermittelt wird.
ppo_145.024
Der in der Elegie in den Mittelpunct gestellte ppo_145.025 Gegenstand kann entweder sittlich und religiösppo_145.026 seyn, oder er kann, in den Schilderungen der ppo_145.027 Liebe, der Freundschaft und der irdischen ppo_145.028 Güter überhaupt, die Farbe der geläutertsten und ppo_145.029 vollendetsten Sinnlichkeit an sich tragen. Von ppo_145.030 selbst versteht es sich, daß die grobe Sinnlichkeit ppo_145.031 von der Elegie ausgeschlossen wird, weil sie keiner ppo_145.032 idealischen Darstellung fähig ist; allein alle, mit den ppo_145.033 Gesetzen der Vernunft und mit den geläutertsten ppo_145.034 Gefühlen der Sittlichkeit vereinbaren Gegenstände
ppo_145.001 und allmählig mild in einander verschmelzenden ppo_145.002 Gefühle der Wonne und der Wehmuth. Deshalb ppo_145.003 herrscht auch im Tone der Elegie die Wehmuth ppo_145.004 des Unvermögens, den ersehnten Gegenstand entweder ppo_145.005 in der Gegenwart überhaupt nicht zu besitzen, ppo_145.006 oder ihn bereits verloren zu haben, oder ihn nie ppo_145.007 besitzen zu können. Diese Wehmuth des Unvermögens ppo_145.008 ist Ton der Trauer, allein nicht von der Art ppo_145.009 und Stärke, wie in der Ode, wo das Gefühl der ppo_145.010 Unlust aufgeregt wird von dem wahrgenommenen ppo_145.011 Gegensatze der Beschränkungen des Endlichen gegen ppo_145.012 das Unendliche. Zugleich vergesellschaftet sich mit ppo_145.013 diesem Tone der Trauer der Ton der Freude an dem ppo_145.014 Gegenstande selbst, der nicht, wie in der Ode, als ppo_145.015 unendlich, wohl aber unter dem milden Glanze des ppo_145.016 Jdeals erscheint, welches jedesmal das gebildete ppo_145.017 Wesen mit hoher Sehnsucht und mit dem Verlangen ppo_145.018 nach dessen Erreichung und Verwirklichung erfüllt. ppo_145.019 So kündigt sich im Tone der Elegie eine ppo_145.020 milde Schattirung der Gefühle an, wodurch für ppo_145.021 das Bewußtseyn zwar keine bleibende (weil ein gemischtesppo_145.022 Gefühl kein bleibender Zustand seyn kann), ppo_145.023 aber eine unendlich süße Stimmung vermittelt wird.
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Der in der Elegie in den Mittelpunct gestellte ppo_145.025 Gegenstand kann entweder sittlich und religiösppo_145.026 seyn, oder er kann, in den Schilderungen der ppo_145.027 Liebe, der Freundschaft und der irdischen ppo_145.028 Güter überhaupt, die Farbe der geläutertsten und ppo_145.029 vollendetsten Sinnlichkeit an sich tragen. Von ppo_145.030 selbst versteht es sich, daß die grobe Sinnlichkeit ppo_145.031 von der Elegie ausgeschlossen wird, weil sie keiner ppo_145.032 idealischen Darstellung fähig ist; allein alle, mit den ppo_145.033 Gesetzen der Vernunft und mit den geläutertsten ppo_145.034 Gefühlen der Sittlichkeit vereinbaren Gegenstände
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Unlust aufgeregt wird von dem wahrgenommenen ppo_145.011
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Gegenstande selbst, der nicht, wie in der Ode, als ppo_145.015
unendlich, wohl aber unter dem milden Glanze des ppo_145.016
Jdeals erscheint, welches jedesmal das gebildete ppo_145.017
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milde Schattirung der Gefühle an, wodurch für ppo_145.021
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Der in der Elegie in den Mittelpunct gestellte ppo_145.025
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Liebe, der Freundschaft und der irdischen ppo_145.028
Güter überhaupt, die Farbe der geläutertsten und ppo_145.029
vollendetsten Sinnlichkeit an sich tragen. Von ppo_145.030
selbst versteht es sich, daß die grobe Sinnlichkeit ppo_145.031
von der Elegie ausgeschlossen wird, weil sie keiner ppo_145.032
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/157>, abgerufen am 21.11.2024.
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