Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_161.001 Geliebter erwarmen! ppo_161.002 ppo_161.004Und ewig zu leben im süßen Verein! -- ppo_161.003 Das Grab, das Grab wird uns all' erfreun! Kränzet die Thore ppo_161.005 ppo_161.010Des Todes mit Zweigen! ppo_161.006 Und tanzt um die Gräber ppo_161.007 Den fröhlichen Reigen! ppo_161.008 Und steuert muthig zum Hafen hinein, ppo_161.009 Das Grab, das Grab soll Triumphthor seyn! 9) von Fr. Adolph Kuhn. ppo_161.011Elegie an einen Wahnsinnigen. ppo_161.012Vergieb, mein Bruder, daß der Harfe Saiten ppo_161.013 ppo_161.018Den Klaggesang der Wehmuth nicht begleiten, ppo_161.014 Den mancher Mund dir noch entgegenträgt; ppo_161.015 Daß ich im Kerker deiner Mißgeschicke ppo_161.016 Noch einen Stral, noch Labungen erblicke, ppo_161.017 Die Sonnenlicht in keinem Busen hegt. Zwar beut kein Licht dir seine sanfte Rechte, ppo_161.019 ppo_161.024Dein Leben ist wie dumpfe Mitternächte, ppo_161.020 Dein Herz ein auferstehungsloses Grab; ppo_161.021 Du bist nur dir dein ewiger Genosse, ppo_161.022 Erspähst vom Leben nur die nächste Sprosse, ppo_161.023 Und taumelst wie ein Jrrlicht dann hinab. Kein lichter Tag entzückt aus deinen Grüften ppo_161.025
Dich Modernden zu seinen Rosenlüften, ppo_161.026 Wenn Lenz Natur wie seine Braut umfängt; ppo_161.027 Kein halber Schimmer jubelnder Gefühle, ppo_161.028 Kein Odem aus der Schöpfungen Gewühle ppo_161.029 Hat sich in deine Felsenbrust gedrängt. ppo_161.001 Geliebter erwarmen! ppo_161.002 ppo_161.004Und ewig zu leben im süßen Verein! — ppo_161.003 Das Grab, das Grab wird uns all' erfreun! Kränzet die Thore ppo_161.005 ppo_161.010Des Todes mit Zweigen! ppo_161.006 Und tanzt um die Gräber ppo_161.007 Den fröhlichen Reigen! ppo_161.008 Und steuert muthig zum Hafen hinein, ppo_161.009 Das Grab, das Grab soll Triumphthor seyn! 9) von Fr. Adolph Kuhn. ppo_161.011Elegie an einen Wahnsinnigen. ppo_161.012Vergieb, mein Bruder, daß der Harfe Saiten ppo_161.013 ppo_161.018Den Klaggesang der Wehmuth nicht begleiten, ppo_161.014 Den mancher Mund dir noch entgegenträgt; ppo_161.015 Daß ich im Kerker deiner Mißgeschicke ppo_161.016 Noch einen Stral, noch Labungen erblicke, ppo_161.017 Die Sonnenlicht in keinem Busen hegt. Zwar beut kein Licht dir seine sanfte Rechte, ppo_161.019 ppo_161.024Dein Leben ist wie dumpfe Mitternächte, ppo_161.020 Dein Herz ein auferstehungsloses Grab; ppo_161.021 Du bist nur dir dein ewiger Genosse, ppo_161.022 Erspähst vom Leben nur die nächste Sprosse, ppo_161.023 Und taumelst wie ein Jrrlicht dann hinab. Kein lichter Tag entzückt aus deinen Grüften ppo_161.025
Dich Modernden zu seinen Rosenlüften, ppo_161.026 Wenn Lenz Natur wie seine Braut umfängt; ppo_161.027 Kein halber Schimmer jubelnder Gefühle, ppo_161.028 Kein Odem aus der Schöpfungen Gewühle ppo_161.029 Hat sich in deine Felsenbrust gedrängt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0173" n="161"/> <lb n="ppo_161.001"/> <lg> <l>Geliebter erwarmen!</l> <lb n="ppo_161.002"/> <l>Und ewig zu leben im süßen Verein! —</l> <lb n="ppo_161.003"/> <l>Das Grab, das Grab wird uns all' erfreun! </l> </lg> <lb n="ppo_161.004"/> <lg> <l> Kränzet die Thore</l> <lb n="ppo_161.005"/> <l>Des Todes mit Zweigen!</l> <lb n="ppo_161.006"/> <l>Und tanzt um die Gräber</l> <lb n="ppo_161.007"/> <l>Den fröhlichen Reigen!</l> <lb n="ppo_161.008"/> <l>Und steuert muthig zum Hafen hinein,</l> <lb n="ppo_161.009"/> <l>Das Grab, das Grab soll Triumphthor seyn!</l> </lg> <lb n="ppo_161.010"/> <p> <hi rendition="#et"> 9) von Fr. Adolph <hi rendition="#g">Kuhn.</hi></hi> </p> <lb n="ppo_161.011"/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Elegie an einen Wahnsinnigen.</hi> </hi> </p> <lb n="ppo_161.012"/> <lg> <l>Vergieb, mein Bruder, daß der Harfe Saiten</l> <lb n="ppo_161.013"/> <l>Den Klaggesang der Wehmuth nicht begleiten,</l> <lb n="ppo_161.014"/> <l> Den mancher Mund dir noch entgegenträgt;</l> <lb n="ppo_161.015"/> <l>Daß ich im Kerker deiner Mißgeschicke</l> <lb n="ppo_161.016"/> <l>Noch einen Stral, noch Labungen erblicke,</l> <lb n="ppo_161.017"/> <l> Die Sonnenlicht in keinem Busen hegt. </l> </lg> <lb n="ppo_161.018"/> <lg> <l>Zwar beut kein Licht dir seine sanfte Rechte,</l> <lb n="ppo_161.019"/> <l>Dein Leben ist wie dumpfe Mitternächte,</l> <lb n="ppo_161.020"/> <l> Dein Herz ein auferstehungsloses Grab;</l> <lb n="ppo_161.021"/> <l>Du bist nur dir dein ewiger Genosse,</l> <lb n="ppo_161.022"/> <l>Erspähst vom Leben nur die nächste Sprosse,</l> <lb n="ppo_161.023"/> <l> Und taumelst wie ein Jrrlicht dann hinab. </l> </lg> <lb n="ppo_161.024"/> <lg> <l>Kein lichter Tag entzückt aus deinen Grüften</l> <lb n="ppo_161.025"/> <l>Dich Modernden zu seinen Rosenlüften,</l> <lb n="ppo_161.026"/> <l> Wenn Lenz Natur wie seine Braut umfängt;</l> <lb n="ppo_161.027"/> <l>Kein halber Schimmer jubelnder Gefühle,</l> <lb n="ppo_161.028"/> <l>Kein Odem aus der Schöpfungen Gewühle</l> <lb n="ppo_161.029"/> <l> Hat sich in deine Felsenbrust gedrängt.</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0173]
ppo_161.001
Geliebter erwarmen! ppo_161.002
Und ewig zu leben im süßen Verein! — ppo_161.003
Das Grab, das Grab wird uns all' erfreun!
ppo_161.004
Kränzet die Thore ppo_161.005
Des Todes mit Zweigen! ppo_161.006
Und tanzt um die Gräber ppo_161.007
Den fröhlichen Reigen! ppo_161.008
Und steuert muthig zum Hafen hinein, ppo_161.009
Das Grab, das Grab soll Triumphthor seyn!
ppo_161.010
9) von Fr. Adolph Kuhn.
ppo_161.011
Elegie an einen Wahnsinnigen.
ppo_161.012
Vergieb, mein Bruder, daß der Harfe Saiten ppo_161.013
Den Klaggesang der Wehmuth nicht begleiten, ppo_161.014
Den mancher Mund dir noch entgegenträgt; ppo_161.015
Daß ich im Kerker deiner Mißgeschicke ppo_161.016
Noch einen Stral, noch Labungen erblicke, ppo_161.017
Die Sonnenlicht in keinem Busen hegt.
ppo_161.018
Zwar beut kein Licht dir seine sanfte Rechte, ppo_161.019
Dein Leben ist wie dumpfe Mitternächte, ppo_161.020
Dein Herz ein auferstehungsloses Grab; ppo_161.021
Du bist nur dir dein ewiger Genosse, ppo_161.022
Erspähst vom Leben nur die nächste Sprosse, ppo_161.023
Und taumelst wie ein Jrrlicht dann hinab.
ppo_161.024
Kein lichter Tag entzückt aus deinen Grüften ppo_161.025
Dich Modernden zu seinen Rosenlüften, ppo_161.026
Wenn Lenz Natur wie seine Braut umfängt; ppo_161.027
Kein halber Schimmer jubelnder Gefühle, ppo_161.028
Kein Odem aus der Schöpfungen Gewühle ppo_161.029
Hat sich in deine Felsenbrust gedrängt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |