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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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So beseligt hat. -- O Freund, zu welchem mein Herz sich ppo_175.002
Mitten aus diesen Freuden nach deiner Erde gezogen ppo_175.003
Fühlet, mein ähnlichster Freund, wann kommst du, die ppo_175.004
Früchte der Tugend ppo_175.005
Mit mir von Bäumen des Lebens zu brechen? Wann werd' ppo_175.006
ich dich wieder ppo_175.007
Sehen, mit dir das Glück, das ich dir danke, zu theilen?
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29. ppo_175.009
h) Die Cantate.
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Die Cantate gehört zur lyrischen Form der ppo_175.011
Dichtkunst, weil sie Gefühle darstellt; allein ihre ppo_175.012
Eigenthümlichkeit und ihre Verschiedenheit von allen ppo_175.013
übrigen Formen der lyrischen Dichtkunst beruht auf ppo_175.014
ihrer Bestimmung zur Darstellung vermittelst ppo_175.015
der Tonkunst.
Es ist daher die Cantate ein Erzeugniß ppo_175.016
der lyrischen Dichtkunst, dessen Stoff der ppo_175.017
Darstellung durch die Tonkunst fähig, und dessen ppo_175.018
Form auf diese Darstellung und Durchführung durchgehends ppo_175.019
berechnet ist. Aus diesem Gesichtspuncte ppo_175.020
betrachtet, ist der eigenthümliche Charakter der Cantate ppo_175.021
mehr ein äußerer, als ein innerer; doch muß, ppo_175.022
eben weil die Cantate erst durch die Verbindung der ppo_175.023
Dichtkunst und der Tonkunst Ein ästhetisches Ganzes ppo_175.024
bilden soll, die ganze dichterische Form derselben ppo_175.025
mit Beziehung auf das ihr zu ertheilende tonkünstlerische ppo_175.026
Gewand behandelt werden.

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Jm Kreise der lyrischen Dichtkunst bildet aber ppo_175.028
die Cantate nicht blos nach dieser ihrer äußern Eigenthümlichkeit, ppo_175.029
sondern auch nach dem in ihr vorherrschenden ppo_175.030
Tone der dargestellten Gefühle eine ppo_175.031
selbstständige, von den übrigen Formen der lyrischen ppo_175.032
Dichtkunst verschiedene, Form. Denn, nach

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h) Die Cantate.
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Die Cantate gehört zur lyrischen Form der ppo_175.011
Dichtkunst, weil sie Gefühle darstellt; allein ihre ppo_175.012
Eigenthümlichkeit und ihre Verschiedenheit von allen ppo_175.013
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Dichtkunst und der Tonkunst Ein ästhetisches Ganzes ppo_175.024
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[175/0187] ppo_175.001 So beseligt hat. — O Freund, zu welchem mein Herz sich ppo_175.002 Mitten aus diesen Freuden nach deiner Erde gezogen ppo_175.003 Fühlet, mein ähnlichster Freund, wann kommst du, die ppo_175.004 Früchte der Tugend ppo_175.005 Mit mir von Bäumen des Lebens zu brechen? Wann werd' ppo_175.006 ich dich wieder ppo_175.007 Sehen, mit dir das Glück, das ich dir danke, zu theilen? ppo_175.008 29. ppo_175.009 h) Die Cantate. ppo_175.010 Die Cantate gehört zur lyrischen Form der ppo_175.011 Dichtkunst, weil sie Gefühle darstellt; allein ihre ppo_175.012 Eigenthümlichkeit und ihre Verschiedenheit von allen ppo_175.013 übrigen Formen der lyrischen Dichtkunst beruht auf ppo_175.014 ihrer Bestimmung zur Darstellung vermittelst ppo_175.015 der Tonkunst. Es ist daher die Cantate ein Erzeugniß ppo_175.016 der lyrischen Dichtkunst, dessen Stoff der ppo_175.017 Darstellung durch die Tonkunst fähig, und dessen ppo_175.018 Form auf diese Darstellung und Durchführung durchgehends ppo_175.019 berechnet ist. Aus diesem Gesichtspuncte ppo_175.020 betrachtet, ist der eigenthümliche Charakter der Cantate ppo_175.021 mehr ein äußerer, als ein innerer; doch muß, ppo_175.022 eben weil die Cantate erst durch die Verbindung der ppo_175.023 Dichtkunst und der Tonkunst Ein ästhetisches Ganzes ppo_175.024 bilden soll, die ganze dichterische Form derselben ppo_175.025 mit Beziehung auf das ihr zu ertheilende tonkünstlerische ppo_175.026 Gewand behandelt werden. ppo_175.027 Jm Kreise der lyrischen Dichtkunst bildet aber ppo_175.028 die Cantate nicht blos nach dieser ihrer äußern Eigenthümlichkeit, ppo_175.029 sondern auch nach dem in ihr vorherrschenden ppo_175.030 Tone der dargestellten Gefühle eine ppo_175.031 selbstständige, von den übrigen Formen der lyrischen ppo_175.032 Dichtkunst verschiedene, Form. Denn, nach

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/187>, abgerufen am 21.11.2024.