ppo_009.001 wahrgenommen wird, eine unmittelbare ppo_009.002 Gewißheit, während alle Ueberzeugung ppo_009.003 durch Begriffe des Verstandes, und selbst durch die ppo_009.004 Jdeen der Vernunft, nur mittelbar ist, mithin durch ppo_009.005 entgegengesetzte Begriffe und Jdeen bestritten und ppo_009.006 weggeläugnet werden kann. Das Gefühlsvermögen ppo_009.007 behauptet in dieser Beziehung den eigenthümlichen ppo_009.008 Charakter des unmittelbar Wirklichen (Realen) ppo_009.009 in dem gesammten (sinnlichen und geistigen) ppo_009.010 Daseyn des Menschen. Durchs Gefühl werden wir ppo_009.011 unsers Daseyns, unsers jedesmaligen Zustandes,ppo_009.012 des Daseyns der Dinge außer uns, und ppo_009.013 unserer Beziehung auf sie, so wie unserer individuellen ppo_009.014 Beziehung auf eine übersinnliche Welt unmittelbar ppo_009.015 gewiß, so daß kein logischer Scharfsinn ppo_009.016 und keine dialektische Gewandtheit die Ankündigung ppo_009.017 dieser unmittelbaren Gewißheit im Bewußtseyn ganz ppo_009.018 zu erschüttern vermag.
ppo_009.019
Das Gefühlsvermögen behauptet aber auch eine ppo_009.020 eigenthümliche, von den beiden andern geistigen ppo_009.021 Vermögen verschiedene, Richtung auf den Gesammtzweck ppo_009.022 des menschlichen Daseyns.ppo_009.023 Wenn das Vorstellungsvermögen diesen Zweck als ppo_009.024 die höchste Jdee der Vernunft aufstellt, und das ppo_009.025 Bestrebungsvermögen diesen Zweck durch freie Handlungen ppo_009.026 verwirklichen will; so faßt ihn das Gefühlsvermögen ppo_009.027 nach seiner Unermeßlichkeit und Ueberschwenglichkeit ppo_009.028 auf, und trägt auf jedes einzelne Gefühl ppo_009.029 nach dem Verhältnisse, in welchem das ppo_009.030 einzelne Gefühl zu dem Gesammtgebiete des menschlichen ppo_009.031 Daseyns steht, diesen Charakter der Unermeßlichkeit ppo_009.032 und Ueberschwenglichkeit über. Denn wenn ppo_009.033 die Gefühle, nach der Verschiedenheit ihrer Ankündigung ppo_009.034 im Bewußtseyn, in sinnliche, intellec=
ppo_009.001 wahrgenommen wird, eine unmittelbare ppo_009.002 Gewißheit, während alle Ueberzeugung ppo_009.003 durch Begriffe des Verstandes, und selbst durch die ppo_009.004 Jdeen der Vernunft, nur mittelbar ist, mithin durch ppo_009.005 entgegengesetzte Begriffe und Jdeen bestritten und ppo_009.006 weggeläugnet werden kann. Das Gefühlsvermögen ppo_009.007 behauptet in dieser Beziehung den eigenthümlichen ppo_009.008 Charakter des unmittelbar Wirklichen (Realen) ppo_009.009 in dem gesammten (sinnlichen und geistigen) ppo_009.010 Daseyn des Menschen. Durchs Gefühl werden wir ppo_009.011 unsers Daseyns, unsers jedesmaligen Zustandes,ppo_009.012 des Daseyns der Dinge außer uns, und ppo_009.013 unserer Beziehung auf sie, so wie unserer individuellen ppo_009.014 Beziehung auf eine übersinnliche Welt unmittelbar ppo_009.015 gewiß, so daß kein logischer Scharfsinn ppo_009.016 und keine dialektische Gewandtheit die Ankündigung ppo_009.017 dieser unmittelbaren Gewißheit im Bewußtseyn ganz ppo_009.018 zu erschüttern vermag.
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Das Gefühlsvermögen behauptet aber auch eine ppo_009.020 eigenthümliche, von den beiden andern geistigen ppo_009.021 Vermögen verschiedene, Richtung auf den Gesammtzweck ppo_009.022 des menschlichen Daseyns.ppo_009.023 Wenn das Vorstellungsvermögen diesen Zweck als ppo_009.024 die höchste Jdee der Vernunft aufstellt, und das ppo_009.025 Bestrebungsvermögen diesen Zweck durch freie Handlungen ppo_009.026 verwirklichen will; so faßt ihn das Gefühlsvermögen ppo_009.027 nach seiner Unermeßlichkeit und Ueberschwenglichkeit ppo_009.028 auf, und trägt auf jedes einzelne Gefühl ppo_009.029 nach dem Verhältnisse, in welchem das ppo_009.030 einzelne Gefühl zu dem Gesammtgebiete des menschlichen ppo_009.031 Daseyns steht, diesen Charakter der Unermeßlichkeit ppo_009.032 und Ueberschwenglichkeit über. Denn wenn ppo_009.033 die Gefühle, nach der Verschiedenheit ihrer Ankündigung ppo_009.034 im Bewußtseyn, in sinnliche, intellec=
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Das Gefühlsvermögen behauptet aber auch eine ppo_009.020
eigenthümliche, von den beiden andern geistigen ppo_009.021
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/21>, abgerufen am 21.11.2024.
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