Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_265.001 Gleich trennt er mit einem Hiebe seinen Kopf vom ppo_265.002 ppo_265.034Rumpfe gar, ppo_265.003 Eilt zum Helden, ruft und spricht: "Fürst, hier liegt der ppo_265.004 Feind im Staube!" ppo_265.005 Hermann siehts, und giebt ihm gleich den vergoldten ppo_265.006 Helm zum Raube. ppo_265.007 Edmund aber wird berufen. "Freund, so klingt des ppo_265.008 Herzogs Wort, ppo_265.009 Bringe diesen Kopf dem Marbod!" Augenblicklich eilt ppo_265.010 er fort, ppo_265.011 Dieses Zeichen des Triumphs, da hier Teutschland Rom ppo_265.012 geschlagen, ppo_265.013 An der Marcomannen Hof zur Beschämung hinzutragen. ppo_265.014 So erfocht der Held die Freiheit; so bezwang er die ppo_265.015 Gefahr, ppo_265.016 Die der ganzen Erde schrecklich, und den Teutschen ppo_265.017 rühmlich war. ppo_265.018 Des beeisten Nordens Meer sah die frechen Adler glänzen; ppo_265.019 Nur der lorbeerreiche Tag setzte Rom den Rhein zu ppo_265.020 Grenzen. ppo_265.021 Rom erschrack; Augustus bebte; und man hielt den ppo_265.022 Feind so nah, ppo_265.023 Daß der Bürger ganz erschrocken Hermanns Schwert entgegen ppo_265.024 sah. ppo_265.025 Blut von tausend Opfern floß, wie das Fett von den ppo_265.026 Altären; ppo_265.027 Wahn und Andacht sollten nun den erzürnten Schwertern ppo_265.028 wehren. ppo_265.029 Doch der Held war seinen Völkern lang ein Fels, und ppo_265.030 starker Schild; ppo_265.031 Und ist noch den spät'sten Enkeln der vergeßnen Pflichten ppo_265.032 Bild. ppo_265.033 Bei den Teutschen hörte Rom endlich auf, zu überwinden; 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