Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_267.001 Dessen, der ewig ist, und seiner Gerechtigkeit Dauer ppo_267.002
Mit Unendlichkeit maß; der hält die Schlüssel des Abgrunds, ppo_267.003 ppo_267.004 Der mit rügender Flamme die Hölle, den Tod mit Allmacht, ppo_267.005 ppo_267.006 Und mit Gericht bewaffnet! Jst einer unter den Himmeln, ppo_267.007 Welcher, statt des Menschengeschlechts, im Gericht will ppo_267.008 erscheinen, ppo_267.009 Dieser komme vor Gott! So ruft Eloa vom Himmel. ppo_267.010 Und der Gottmensch schaute dem hohen Seraph ins ppo_267.011 Antlitz, ppo_267.012 Hörte den Klang der Posaune! Da ging er mit schnellerem ppo_267.013 Schritte ppo_267.014 Jn Gethsemane fort. Noch folgten ihm drei von den ppo_267.015 Jüngern ppo_267.016 Jn die schreckende Nacht. Er entriß sich ihnen, und eilte ppo_267.017 Ganz in das Einsame hin. Jehovah hub das Gericht an. ppo_267.018 Jn das Heiligste hast du mich zwar, Sionitin, geführet, ppo_267.019 Aber nicht in das Allerheiligste. Hätt' ich die Hoheit ppo_267.020 Eines Propheten, zu fassen die ewige Seele des Menschen, ppo_267.021 Und mit gewaltigem Arm sie fortzureißen; und hätt' ich ppo_267.022 Eines Seraphs erhabene Stimme, mit welcher er Gott ppo_267.023 singt; ppo_267.024 Tönete mir von dem Munde die schreckensvolle Posaune, ppo_267.025 Die auf Sina erklang, daß unter ihr bebte des Bergs ppo_267.026 Fuß; ppo_267.027 Sprächen der Cherubim Donner aus mir, Gedanken zu ppo_267.028 sagen, ppo_267.029 Deren Hoheit selbst der Posaune Ton nicht erreichte: ppo_267.030 Dennoch ersänk' ich, du Gottversöhner! dein Leiden zu ppo_267.031 singen, ppo_267.032 Als mit dem Tode du rangst, als unerbittlich dein Gott war. ppo_267.033 Ueber den Staub der Erde gebückt, die, im Graun ppo_267.034 vor dem Richter, ppo_267.001 Dessen, der ewig ist, und seiner Gerechtigkeit Dauer ppo_267.002
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vor dem Richter,
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