ppo_394.001 Jntriguen ausgesponnen, an deren Darstellung der ppo_394.002 Faden bis zur völligen Entwickelung fortläuft; die ppo_394.003 gemischte Oper endlich wird auf gleiche Weise, ppo_394.004 wie das Schauspiel, gebildet, und wechselt mit ppo_394.005 ernsthaften und heitern Stoffen und Scenen. -- Für ppo_394.006 den Dichter der Oper tritt, in der umschließendsten ppo_394.007 Bezeichung des Begriffes, dasselbe Verhältniß ein, ppo_394.008 in welchem der Dichter der Cantate zum Tonkünstler ppo_394.009 steht. Denn, nach der ursprünglichen Bestimmung ppo_394.010 der Oper, schreiten nicht nur in derselben Dichtkunst ppo_394.011 und Tonkunst gemeinschaftlich und unauflöslich ppo_394.012 verbunden durch Recitative, Arien und Chöre ppo_394.013 fort; es muß auch der Ausdruck der Verwickelung ppo_394.014 und Entwickelung des Ganzen an beide Künste zugleichppo_394.015 gebunden seyn. Ob nun gleich die Verbindung ppo_394.016 der Dicht- und Tonkunst die Grundbedingungppo_394.017 des ästhetischen Charakters der Oper bildet; ppo_394.018 so werden doch nicht selten auch die Wirkungen der ppo_394.019 übrigen Künste, namentlich der Mahlerei, der Plastik ppo_394.020 und der Tonkunst, aufgeboten, um den Gesammteindruck ppo_394.021 der Oper zu verstärken. Nothwendig wird, ppo_394.022 unter diesen Verhältnissen, die Oper zu den vollendetsten ppo_394.023 Kunstwerken gehören, sobald der Dichter ppo_394.024 eine wirklich ästhetisch gediegene dramatische Form ppo_394.025 ins Daseyn rief, und der Reichthum seiner Einbildungskraft, ppo_394.026 frei und rücksichtslos auf absichtlich berechnete ppo_394.027 Wirkungen und Theaterschläge, über die ppo_394.028 Anwendung der übrigen Künste für den Gesammtzweck ppo_394.029 der theatralischen Darstellung der Oper gebot. ppo_394.030 Denn sollen diese verbundenen Künste einen gemeinschaftlichen ppo_394.031 und unwiderstehlichen Eindruck auf das ppo_394.032 Gefühlsvermögen hervorbringen, der von der vollendeten ppo_394.033 Einheit der Oper als Kunsterzeugniß abhängt; ppo_394.034 so müssen die einzelnen Ankündigungen der
ppo_394.001 Jntriguen ausgesponnen, an deren Darstellung der ppo_394.002 Faden bis zur völligen Entwickelung fortläuft; die ppo_394.003 gemischte Oper endlich wird auf gleiche Weise, ppo_394.004 wie das Schauspiel, gebildet, und wechselt mit ppo_394.005 ernsthaften und heitern Stoffen und Scenen. — Für ppo_394.006 den Dichter der Oper tritt, in der umschließendsten ppo_394.007 Bezeichung des Begriffes, dasselbe Verhältniß ein, ppo_394.008 in welchem der Dichter der Cantate zum Tonkünstler ppo_394.009 steht. Denn, nach der ursprünglichen Bestimmung ppo_394.010 der Oper, schreiten nicht nur in derselben Dichtkunst ppo_394.011 und Tonkunst gemeinschaftlich und unauflöslich ppo_394.012 verbunden durch Recitative, Arien und Chöre ppo_394.013 fort; es muß auch der Ausdruck der Verwickelung ppo_394.014 und Entwickelung des Ganzen an beide Künste zugleichppo_394.015 gebunden seyn. Ob nun gleich die Verbindung ppo_394.016 der Dicht- und Tonkunst die Grundbedingungppo_394.017 des ästhetischen Charakters der Oper bildet; ppo_394.018 so werden doch nicht selten auch die Wirkungen der ppo_394.019 übrigen Künste, namentlich der Mahlerei, der Plastik ppo_394.020 und der Tonkunst, aufgeboten, um den Gesammteindruck ppo_394.021 der Oper zu verstärken. Nothwendig wird, ppo_394.022 unter diesen Verhältnissen, die Oper zu den vollendetsten ppo_394.023 Kunstwerken gehören, sobald der Dichter ppo_394.024 eine wirklich ästhetisch gediegene dramatische Form ppo_394.025 ins Daseyn rief, und der Reichthum seiner Einbildungskraft, ppo_394.026 frei und rücksichtslos auf absichtlich berechnete ppo_394.027 Wirkungen und Theaterschläge, über die ppo_394.028 Anwendung der übrigen Künste für den Gesammtzweck ppo_394.029 der theatralischen Darstellung der Oper gebot. ppo_394.030 Denn sollen diese verbundenen Künste einen gemeinschaftlichen ppo_394.031 und unwiderstehlichen Eindruck auf das ppo_394.032 Gefühlsvermögen hervorbringen, der von der vollendeten ppo_394.033 Einheit der Oper als Kunsterzeugniß abhängt; ppo_394.034 so müssen die einzelnen Ankündigungen der
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ppo_394.001
Jntriguen ausgesponnen, an deren Darstellung der ppo_394.002
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gemischte Oper endlich wird auf gleiche Weise, ppo_394.004
wie das Schauspiel, gebildet, und wechselt mit ppo_394.005
ernsthaften und heitern Stoffen und Scenen. — Für ppo_394.006
den Dichter der Oper tritt, in der umschließendsten ppo_394.007
Bezeichung des Begriffes, dasselbe Verhältniß ein, ppo_394.008
in welchem der Dichter der Cantate zum Tonkünstler ppo_394.009
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und Tonkunst gemeinschaftlich und unauflöslich ppo_394.012
verbunden durch Recitative, Arien und Chöre ppo_394.013
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und Entwickelung des Ganzen an beide Künste zugleich ppo_394.015
gebunden seyn. Ob nun gleich die Verbindung ppo_394.016
der Dicht- und Tonkunst die Grundbedingung ppo_394.017
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so werden doch nicht selten auch die Wirkungen der ppo_394.019
übrigen Künste, namentlich der Mahlerei, der Plastik ppo_394.020
und der Tonkunst, aufgeboten, um den Gesammteindruck ppo_394.021
der Oper zu verstärken. Nothwendig wird, ppo_394.022
unter diesen Verhältnissen, die Oper zu den vollendetsten ppo_394.023
Kunstwerken gehören, sobald der Dichter ppo_394.024
eine wirklich ästhetisch gediegene dramatische Form ppo_394.025
ins Daseyn rief, und der Reichthum seiner Einbildungskraft, ppo_394.026
frei und rücksichtslos auf absichtlich berechnete ppo_394.027
Wirkungen und Theaterschläge, über die ppo_394.028
Anwendung der übrigen Künste für den Gesammtzweck ppo_394.029
der theatralischen Darstellung der Oper gebot. ppo_394.030
Denn sollen diese verbundenen Künste einen gemeinschaftlichen ppo_394.031
und unwiderstehlichen Eindruck auf das ppo_394.032
Gefühlsvermögen hervorbringen, der von der vollendeten ppo_394.033
Einheit der Oper als Kunsterzeugniß abhängt; ppo_394.034
so müssen die einzelnen Ankündigungen der
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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