ppo_395.001 übrigen in den Kreis der Oper gezogenen schönen ppo_395.002 Künste auf dem Gesetze des ästhetischen Causalzusammenhanges ppo_395.003 beruhen, und mit der dichterischen ppo_395.004 und tonkünstlerischen Vollendung der Form zu Einem ppo_395.005 unauflöslichen Ganzen verschmelzen.
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3) Die Operette ist jüngern Ursprungs, als ppo_395.007 die Oper, und dadurch von derselben verschieden, ppo_395.008 daß in der Operette die tonkünstlerische Begleitung ppo_395.009 zunächst auf Arien, Duette und Chöre beschränkt ppo_395.010 ist, und regelmäßig mit dem Dialoge abwechselt, ppo_395.011 während in der Oper, nach ihrer ursprünglichenppo_395.012 Einrichtung, kein Wort und Laut ppo_395.013 ohne tonkünstlerische Begleitung sich ankündigen darf. ppo_395.014 Die Operette hingegen war ursprünglich ein dramatisches ppo_395.015 Kunstwerk, in welchem der Dialog vorherrschte, ppo_395.016 der nur, wenn die Gefühle der handelnden Personen ppo_395.017 mit einer höhern Lebendigkeit und Stärke aufwogten, ppo_395.018 von Arien, Duetten und Chören unterbrochen ward. ppo_395.019 Auch hatte die Oper, in ihrer ursprünglichen Gestalt, ppo_395.020 blos eine komische, dem Lustspiel ähnliche, Einfassung, ppo_395.021 und die Anlegung, Haltung und Durchführung ppo_395.022 ihrer Arien und Chöre war gewöhnlich höchst ppo_395.023 einfach, natürlich und kunstlos. (So erscheint die ppo_395.024 Operette noch in der Jagd von Weiße und Hiller,ppo_395.025 in der Liebe auf dem Lande, in Lottchen ppo_395.026 am Hofe, im Dorfbarbier, im Erntekranzeppo_395.027 u. a.) Als aber die italienischen und französischen ppo_395.028 Opern, mit Hinweglassung der Recitative, ppo_395.029 an deren Stelle der Dialog trat, auf teutschen Boden ppo_395.030 versetzt und mit teutschen Texten begleitet wurden; ppo_395.031 da ward auch bald der frühere Unterschied zwischen ppo_395.032 der Oper und Operette und der einfache Ton ppo_395.033 und Charakter der Operette vergessen; das Publicum ppo_395.034 verlangte kunstvollere Arien und Chöre in der
ppo_395.001 übrigen in den Kreis der Oper gezogenen schönen ppo_395.002 Künste auf dem Gesetze des ästhetischen Causalzusammenhanges ppo_395.003 beruhen, und mit der dichterischen ppo_395.004 und tonkünstlerischen Vollendung der Form zu Einem ppo_395.005 unauflöslichen Ganzen verschmelzen.
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3) Die Operette ist jüngern Ursprungs, als ppo_395.007 die Oper, und dadurch von derselben verschieden, ppo_395.008 daß in der Operette die tonkünstlerische Begleitung ppo_395.009 zunächst auf Arien, Duette und Chöre beschränkt ppo_395.010 ist, und regelmäßig mit dem Dialoge abwechselt, ppo_395.011 während in der Oper, nach ihrer ursprünglichenppo_395.012 Einrichtung, kein Wort und Laut ppo_395.013 ohne tonkünstlerische Begleitung sich ankündigen darf. ppo_395.014 Die Operette hingegen war ursprünglich ein dramatisches ppo_395.015 Kunstwerk, in welchem der Dialog vorherrschte, ppo_395.016 der nur, wenn die Gefühle der handelnden Personen ppo_395.017 mit einer höhern Lebendigkeit und Stärke aufwogten, ppo_395.018 von Arien, Duetten und Chören unterbrochen ward. ppo_395.019 Auch hatte die Oper, in ihrer ursprünglichen Gestalt, ppo_395.020 blos eine komische, dem Lustspiel ähnliche, Einfassung, ppo_395.021 und die Anlegung, Haltung und Durchführung ppo_395.022 ihrer Arien und Chöre war gewöhnlich höchst ppo_395.023 einfach, natürlich und kunstlos. (So erscheint die ppo_395.024 Operette noch in der Jagd von Weiße und Hiller,ppo_395.025 in der Liebe auf dem Lande, in Lottchen ppo_395.026 am Hofe, im Dorfbarbier, im Erntekranzeppo_395.027 u. a.) Als aber die italienischen und französischen ppo_395.028 Opern, mit Hinweglassung der Recitative, ppo_395.029 an deren Stelle der Dialog trat, auf teutschen Boden ppo_395.030 versetzt und mit teutschen Texten begleitet wurden; ppo_395.031 da ward auch bald der frühere Unterschied zwischen ppo_395.032 der Oper und Operette und der einfache Ton ppo_395.033 und Charakter der Operette vergessen; das Publicum ppo_395.034 verlangte kunstvollere Arien und Chöre in der
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3) Die Operette ist jüngern Ursprungs, als ppo_395.007
die Oper, und dadurch von derselben verschieden, ppo_395.008
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zunächst auf Arien, Duette und Chöre beschränkt ppo_395.010
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Die Operette hingegen war ursprünglich ein dramatisches ppo_395.015
Kunstwerk, in welchem der Dialog vorherrschte, ppo_395.016
der nur, wenn die Gefühle der handelnden Personen ppo_395.017
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von Arien, Duetten und Chören unterbrochen ward. ppo_395.019
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blos eine komische, dem Lustspiel ähnliche, Einfassung, ppo_395.021
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ihrer Arien und Chöre war gewöhnlich höchst ppo_395.023
einfach, natürlich und kunstlos. (So erscheint die ppo_395.024
Operette noch in der Jagd von Weiße und Hiller, ppo_395.025
in der Liebe auf dem Lande, in Lottchen ppo_395.026
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u. a.) Als aber die italienischen und französischen ppo_395.028
Opern, mit Hinweglassung der Recitative, ppo_395.029
an deren Stelle der Dialog trat, auf teutschen Boden ppo_395.030
versetzt und mit teutschen Texten begleitet wurden; ppo_395.031
da ward auch bald der frühere Unterschied zwischen ppo_395.032
der Oper und Operette und der einfache Ton ppo_395.033
und Charakter der Operette vergessen; das Publicum ppo_395.034
verlangte kunstvollere Arien und Chöre in der
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/407>, abgerufen am 22.11.2024.
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