Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_398.001 Mag daher auch der Ausdruck einer Ergänzungsklasse ppo_398.010 Zu dieser Ergänzungsklasse rechnen wir als einzelne ppo_398.022 a) die Jdylle; ppo_398.024b) die poetische Epistel; ppo_398.025c) die dichterische Schilderung; ppo_398.026d) die Parabel und Paramythie; ppo_398.027e) den Dialog und Monolog; ppo_398.028f) die Satyre; ppo_398.029g) die Parodie und Travestirung; ppo_398.030h) den Roman, das Mährchen und die Novelle; ppo_398.031ppo_398.032 i) das Sinngedicht und Epigramm; ppo_398.033k) das Räthsel, die Charade, den Logogryph, ppo_398.034 ppo_398.001 Mag daher auch der Ausdruck einer Ergänzungsklasse ppo_398.010 Zu dieser Ergänzungsklasse rechnen wir als einzelne ppo_398.022 a) die Jdylle; ppo_398.024b) die poetische Epistel; ppo_398.025c) die dichterische Schilderung; ppo_398.026d) die Parabel und Paramythie; ppo_398.027e) den Dialog und Monolog; ppo_398.028f) die Satyre; ppo_398.029g) die Parodie und Travestirung; ppo_398.030h) den Roman, das Mährchen und die Novelle; ppo_398.031ppo_398.032 i) das Sinngedicht und Epigramm; ppo_398.033k) das Räthsel, die Charade, den Logogryph, ppo_398.034 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0410" n="398"/><lb n="ppo_398.001"/> Solche dichterische Formen würden nicht <lb n="ppo_398.002"/>ohne Zwang unter eine der vier aufgestellten Hauptklassen <lb n="ppo_398.003"/>der Dichtkunst gebracht werden können, weil <lb n="ppo_398.004"/>z. B. wohl die <hi rendition="#g">einzelne,</hi> nicht aber jede Jdylle <lb n="ppo_398.005"/>zur epischen Form, und eben so die <hi rendition="#g">einzelne</hi> <lb n="ppo_398.006"/>poetische Epistel, nicht aber jede poetische Epistel, <lb n="ppo_398.007"/>zur lyrischen Form der Dichtkunst gerechnet werden <lb n="ppo_398.008"/>kann.</p> <lb n="ppo_398.009"/> <p> Mag daher auch der Ausdruck einer <hi rendition="#g">Ergänzungsklasse</hi> <lb n="ppo_398.010"/>der vier Hauptformen der Dichtkunst <lb n="ppo_398.011"/>etwas Unbequemes haben, und zur Bezeichnung der <lb n="ppo_398.012"/>hieher gehörenden einzelnen Kunstformen ein noch <lb n="ppo_398.013"/>schärfer bestimmender Begriff zu wünschen seyn; so <lb n="ppo_398.014"/>ist es doch besser, den Begriff einer Ergänzungsklasse <lb n="ppo_398.015"/>beizubehalten und in derselben alle diejenigen <lb n="ppo_398.016"/>dichterischen Formen aufzuführen, die nicht ausschließend <lb n="ppo_398.017"/>einer der vier Hauptklassen der Dichtkunst untergeordnet <lb n="ppo_398.018"/>werden können, als diese Unterordnung <lb n="ppo_398.019"/>durch künstelnde Deutung und ästhetischen Zwang <lb n="ppo_398.020"/>zu bewirken.</p> <lb n="ppo_398.021"/> <p> Zu dieser Ergänzungsklasse rechnen wir als einzelne <lb n="ppo_398.022"/>dichterische Formen:</p> <lb n="ppo_398.023"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">a</hi>) die Jdylle;</hi> </p> <lb n="ppo_398.024"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">b</hi>) die poetische Epistel;</hi> </p> <lb n="ppo_398.025"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">c</hi>) die dichterische Schilderung;</hi> </p> <lb n="ppo_398.026"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">d</hi>) die Parabel und Paramythie;</hi> </p> <lb n="ppo_398.027"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">e</hi>) den Dialog und Monolog;</hi> </p> <lb n="ppo_398.028"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">f</hi>) die Satyre;</hi> </p> <lb n="ppo_398.029"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">g</hi>) die Parodie und Travestirung;</hi> </p> <lb n="ppo_398.030"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">h</hi>) den Roman, das Mährchen und die Novelle;</hi> </p> <lb n="ppo_398.031"/> <lb n="ppo_398.032"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">i</hi>) das Sinngedicht und Epigramm;</hi> </p> <lb n="ppo_398.033"/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">k</hi>) das Räthsel, die Charade, den Logogryph, <lb n="ppo_398.034"/>und das Anagramm.</hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [398/0410]
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Solche dichterische Formen würden nicht ppo_398.002
ohne Zwang unter eine der vier aufgestellten Hauptklassen ppo_398.003
der Dichtkunst gebracht werden können, weil ppo_398.004
z. B. wohl die einzelne, nicht aber jede Jdylle ppo_398.005
zur epischen Form, und eben so die einzelne ppo_398.006
poetische Epistel, nicht aber jede poetische Epistel, ppo_398.007
zur lyrischen Form der Dichtkunst gerechnet werden ppo_398.008
kann.
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Mag daher auch der Ausdruck einer Ergänzungsklasse ppo_398.010
der vier Hauptformen der Dichtkunst ppo_398.011
etwas Unbequemes haben, und zur Bezeichnung der ppo_398.012
hieher gehörenden einzelnen Kunstformen ein noch ppo_398.013
schärfer bestimmender Begriff zu wünschen seyn; so ppo_398.014
ist es doch besser, den Begriff einer Ergänzungsklasse ppo_398.015
beizubehalten und in derselben alle diejenigen ppo_398.016
dichterischen Formen aufzuführen, die nicht ausschließend ppo_398.017
einer der vier Hauptklassen der Dichtkunst untergeordnet ppo_398.018
werden können, als diese Unterordnung ppo_398.019
durch künstelnde Deutung und ästhetischen Zwang ppo_398.020
zu bewirken.
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Zu dieser Ergänzungsklasse rechnen wir als einzelne ppo_398.022
dichterische Formen:
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a) die Jdylle;
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b) die poetische Epistel;
ppo_398.025
c) die dichterische Schilderung;
ppo_398.026
d) die Parabel und Paramythie;
ppo_398.027
e) den Dialog und Monolog;
ppo_398.028
f) die Satyre;
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g) die Parodie und Travestirung;
ppo_398.030
h) den Roman, das Mährchen und die Novelle;
ppo_398.031
ppo_398.032
i) das Sinngedicht und Epigramm;
ppo_398.033
k) das Räthsel, die Charade, den Logogryph, ppo_398.034
und das Anagramm.
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