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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Allgemeinen spotten soll. Das lobende Epigramm ppo_493.002
enthält das verdiente, und durch die Thätigkeit ppo_493.003
der Einbildungskraft ästhetisch versinnlichte, Lob ppo_493.004
eines Jndividuums, oder einer Handlung und Thatsache. ppo_493.005
Das tadelnde Epigramm vergegenwärtigt, ppo_493.006
unter der Einheit einer vollendeten Form, bald die ppo_493.007
intellectuellen ästhetischen Mängel, Jrrthümer und ppo_493.008
Thorheiten, bald die sittlichen Fehler, Verirrungen ppo_493.009
und Gebrechen der Menschen. Nicht selten ist es ppo_493.010
durch bittern Witz gewürzt, und heißt auch das ppo_493.011
Strafgedicht. Das spottende Epigramm endlich ppo_493.012
enthält den Ausdruck eines leichten, mit Gewandtheit ppo_493.013
dargestellten, Witzes über irgend einen Gegenstand, ppo_493.014
den man von seiner schwachen Seite ergreift.

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78. ppo_493.016
Beispiele des Sinngedichts und Epigramms.
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a) des Sinngedichts.

ppo_493.019

1) von v. Logau (+ 1655).

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Hoffnung und Geduld.

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Hoffnung ist ein fester Stab, ppo_493.022
Und Geduld ein Reisekleid, ppo_493.023
Da man mit, durch Welt und Grab, ppo_493.024
Wandert in die Ewigkeit.
ppo_493.025

2) von Heydenreich (+ 1801).

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Das Leben, ein Traum.

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Brüder, ein Traum ist unser kurzes Leben, ppo_493.028
Aber ein Traum von großer wahrer Bedeutung. ppo_493.029
Prüfe dein Leben, und du siehst prophetisch ppo_493.030
Vor dir die Zukunft!

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der Einbildungskraft ästhetisch versinnlichte, Lob ppo_493.004
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1) von v. Logau († 1655).

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Hoffnung und Geduld.

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Und Geduld ein Reisekleid, ppo_493.023
Da man mit, durch Welt und Grab, ppo_493.024
Wandert in die Ewigkeit.
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[493/0505] ppo_493.001 Allgemeinen spotten soll. Das lobende Epigramm ppo_493.002 enthält das verdiente, und durch die Thätigkeit ppo_493.003 der Einbildungskraft ästhetisch versinnlichte, Lob ppo_493.004 eines Jndividuums, oder einer Handlung und Thatsache. ppo_493.005 Das tadelnde Epigramm vergegenwärtigt, ppo_493.006 unter der Einheit einer vollendeten Form, bald die ppo_493.007 intellectuellen ästhetischen Mängel, Jrrthümer und ppo_493.008 Thorheiten, bald die sittlichen Fehler, Verirrungen ppo_493.009 und Gebrechen der Menschen. Nicht selten ist es ppo_493.010 durch bittern Witz gewürzt, und heißt auch das ppo_493.011 Strafgedicht. Das spottende Epigramm endlich ppo_493.012 enthält den Ausdruck eines leichten, mit Gewandtheit ppo_493.013 dargestellten, Witzes über irgend einen Gegenstand, ppo_493.014 den man von seiner schwachen Seite ergreift. ppo_493.015 78. ppo_493.016 Beispiele des Sinngedichts und Epigramms. ppo_493.017 ppo_493.018 α) des Sinngedichts. ppo_493.019 1) von v. Logau († 1655). ppo_493.020 Hoffnung und Geduld. ppo_493.021 Hoffnung ist ein fester Stab, ppo_493.022 Und Geduld ein Reisekleid, ppo_493.023 Da man mit, durch Welt und Grab, ppo_493.024 Wandert in die Ewigkeit. ppo_493.025 2) von Heydenreich († 1801). ppo_493.026 Das Leben, ein Traum. ppo_493.027 Brüder, ein Traum ist unser kurzes Leben, ppo_493.028 Aber ein Traum von großer wahrer Bedeutung. ppo_493.029 Prüfe dein Leben, und du siehst prophetisch ppo_493.030 Vor dir die Zukunft!

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/505>, abgerufen am 23.11.2024.