Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite
ppo_045.001
Zur Sommerlust nach Winterklag ppo_045.002
Der Frühling uns wird leiten. ppo_045.003
Jn Luft ich hör die Musik schon, ppo_045.004
Wie sichs mit Ernst bereite, ppo_045.005
Daß uns empfang mit süßern Ton, ppo_045.006
Und lieblich hin begleite. ppo_045.007
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.008
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.009
Für uns die schöne Nachtigall ppo_045.010
Den Sommer laut begrüßet, ppo_045.011
Jhr Stimmlein über Berg und Thal ppo_045.012
Den ganzen Luft versüßet. ppo_045.013
Die Vöglein zart in großer Meng ppo_045.014
Busch, Heck und Feld durchstreifen, ppo_045.015
Die Nester schon seyndt ihn zu eng, ppo_045.016
Die Luft klingt voller Pfeifen. ppo_045.017
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.018
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.019
Wer legt nun ihn'n den Ton in Mund ppo_045.020
Dann laut und dann so leise? ppo_045.021
Wer zirkelt ihn'n so rein und rund ppo_045.022
So mannigfaltig Weise? ppo_045.023
Wer misset ihn'n den Athem zu, ppo_045.024
Daß mögens vollentführen ppo_045.025
Den ganzen Tag fast ohne Ruh ppo_045.026
So freudigs Tütelüren? ppo_045.027
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.028
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.029
Jetzt öffnet sich der Erdenschoos, ppo_045.030
Die Brünnlein fröhlich springen; ppo_045.031
Jetzt Laub und Gras sich geben blos, ppo_045.032
Die Pflänzlein anher dringen. ppo_045.033
Wer wird die Kräuter mannigfalt
ppo_045.001
Zur Sommerlust nach Winterklag ppo_045.002
Der Frühling uns wird leiten. ppo_045.003
Jn Luft ich hör die Musik schon, ppo_045.004
Wie sichs mit Ernst bereite, ppo_045.005
Daß uns empfang mit süßern Ton, ppo_045.006
Und lieblich hin begleite. ppo_045.007
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.008
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.009
Für uns die schöne Nachtigall ppo_045.010
Den Sommer laut begrüßet, ppo_045.011
Jhr Stimmlein über Berg und Thal ppo_045.012
Den ganzen Luft versüßet. ppo_045.013
Die Vöglein zart in großer Meng ppo_045.014
Busch, Heck und Feld durchstreifen, ppo_045.015
Die Nester schon seyndt ihn zu eng, ppo_045.016
Die Luft klingt voller Pfeifen. ppo_045.017
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.018
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.019
Wer legt nun ihn'n den Ton in Mund ppo_045.020
Dann laut und dann so leise? ppo_045.021
Wer zirkelt ihn'n so rein und rund ppo_045.022
So mannigfaltig Weise? ppo_045.023
Wer misset ihn'n den Athem zu, ppo_045.024
Daß mögens vollentführen ppo_045.025
Den ganzen Tag fast ohne Ruh ppo_045.026
So freudigs Tütelüren? ppo_045.027
O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.028
Gelobet muß der Schöpfer seyn.
ppo_045.029
Jetzt öffnet sich der Erdenschoos, ppo_045.030
Die Brünnlein fröhlich springen; ppo_045.031
Jetzt Laub und Gras sich geben blos, ppo_045.032
Die Pflänzlein anher dringen. ppo_045.033
Wer wird die Kräuter mannigfalt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0057" n="45"/>
          <lb n="ppo_045.001"/>
          <lg>
            <l>Zur Sommerlust nach Winterklag</l>
            <lb n="ppo_045.002"/>
            <l>Der Frühling uns wird leiten.</l>
            <lb n="ppo_045.003"/>
            <l>Jn Luft ich hör die Musik schon,</l>
            <lb n="ppo_045.004"/>
            <l>Wie sichs mit Ernst bereite,</l>
            <lb n="ppo_045.005"/>
            <l>Daß uns empfang mit süßern Ton,</l>
            <lb n="ppo_045.006"/>
            <l>Und lieblich hin begleite.</l>
            <lb n="ppo_045.007"/>
            <l>    O Gott, ich sing von Herzen mein,</l>
            <lb n="ppo_045.008"/>
            <l>    Gelobet muß der Schöpfer seyn. </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_045.009"/>
          <lg>
            <l>  Für uns die schöne Nachtigall</l>
            <lb n="ppo_045.010"/>
            <l>Den Sommer laut begrüßet,</l>
            <lb n="ppo_045.011"/>
            <l>Jhr Stimmlein über Berg und Thal</l>
            <lb n="ppo_045.012"/>
            <l>Den ganzen Luft versüßet.</l>
            <lb n="ppo_045.013"/>
            <l>Die Vöglein zart in großer Meng</l>
            <lb n="ppo_045.014"/>
            <l>Busch, Heck und Feld durchstreifen,</l>
            <lb n="ppo_045.015"/>
            <l>Die Nester schon seyndt ihn zu eng,</l>
            <lb n="ppo_045.016"/>
            <l>Die Luft klingt voller Pfeifen.</l>
            <lb n="ppo_045.017"/>
            <l>    O Gott, ich sing von Herzen mein,</l>
            <lb n="ppo_045.018"/>
            <l>   Gelobet muß der Schöpfer seyn.</l>
          </lg>
          <lb n="ppo_045.019"/>
          <lg>
            <l>  Wer legt nun ihn'n den Ton in Mund</l>
            <lb n="ppo_045.020"/>
            <l>Dann laut und dann so leise?</l>
            <lb n="ppo_045.021"/>
            <l>Wer zirkelt ihn'n so rein und rund</l>
            <lb n="ppo_045.022"/>
            <l>So mannigfaltig Weise?</l>
            <lb n="ppo_045.023"/>
            <l>Wer misset ihn'n den Athem zu,</l>
            <lb n="ppo_045.024"/>
            <l>Daß mögens vollentführen</l>
            <lb n="ppo_045.025"/>
            <l>Den ganzen Tag fast ohne Ruh</l>
            <lb n="ppo_045.026"/>
            <l>So freudigs Tütelüren?</l>
            <lb n="ppo_045.027"/>
            <l>    O Gott, ich sing von Herzen mein,</l>
            <lb n="ppo_045.028"/>
            <l>    Gelobet muß der Schöpfer seyn. </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_045.029"/>
          <lg>
            <l>  Jetzt öffnet sich der Erdenschoos,</l>
            <lb n="ppo_045.030"/>
            <l>Die Brünnlein fröhlich springen;</l>
            <lb n="ppo_045.031"/>
            <l>Jetzt Laub und Gras sich geben blos,</l>
            <lb n="ppo_045.032"/>
            <l>Die Pflänzlein anher dringen.</l>
            <lb n="ppo_045.033"/>
            <l>Wer wird die Kräuter mannigfalt</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0057] ppo_045.001 Zur Sommerlust nach Winterklag ppo_045.002 Der Frühling uns wird leiten. ppo_045.003 Jn Luft ich hör die Musik schon, ppo_045.004 Wie sichs mit Ernst bereite, ppo_045.005 Daß uns empfang mit süßern Ton, ppo_045.006 Und lieblich hin begleite. ppo_045.007 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.008 Gelobet muß der Schöpfer seyn. ppo_045.009 Für uns die schöne Nachtigall ppo_045.010 Den Sommer laut begrüßet, ppo_045.011 Jhr Stimmlein über Berg und Thal ppo_045.012 Den ganzen Luft versüßet. ppo_045.013 Die Vöglein zart in großer Meng ppo_045.014 Busch, Heck und Feld durchstreifen, ppo_045.015 Die Nester schon seyndt ihn zu eng, ppo_045.016 Die Luft klingt voller Pfeifen. ppo_045.017 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.018 Gelobet muß der Schöpfer seyn. ppo_045.019 Wer legt nun ihn'n den Ton in Mund ppo_045.020 Dann laut und dann so leise? ppo_045.021 Wer zirkelt ihn'n so rein und rund ppo_045.022 So mannigfaltig Weise? ppo_045.023 Wer misset ihn'n den Athem zu, ppo_045.024 Daß mögens vollentführen ppo_045.025 Den ganzen Tag fast ohne Ruh ppo_045.026 So freudigs Tütelüren? ppo_045.027 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_045.028 Gelobet muß der Schöpfer seyn. ppo_045.029 Jetzt öffnet sich der Erdenschoos, ppo_045.030 Die Brünnlein fröhlich springen; ppo_045.031 Jetzt Laub und Gras sich geben blos, ppo_045.032 Die Pflänzlein anher dringen. ppo_045.033 Wer wird die Kräuter mannigfalt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/57
Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/57>, abgerufen am 17.05.2024.